Alle Artikel in: Wasserstoffwirtschaft

Prüfstand für Brennstoffzellen an der TU Chemnitz. Foto: Jacob Müller für die TUC

Gassensoren sollen Brennstoffzellen verbessern

Eine Million Euro für Forschungsprojekt in Chemnitz Chemnitz, 23. Dezember 2022. Damit Brennstoffzellen gleichmäßiger und effizienter Strom erzeugen, wollen Chemnitzer Forscher dort neue Sensoren einbauen. Die sollen dann die Gasflüsse in den Mini-Kraftwerken ausmessen und mit Computerhilfe optimieren. Für dieses Entwicklungsprojekt „Smarte Brennstoffzellen – Sensorintegration und effiziente Datenanalyse für die Regelung von Wasserstoffbrennstoffzellen“ (ReSIDA-H2) bekommen die Wissenschaftler nun eine knappe Million Euro Fördergeld aus dem „Europäischen Sozialfonds Plus“ (ESF Plus) und vom Freistaat Sachsen. Das hat die federführende TU Chemnitz mitgeteilt.

Wasserstoff gilt als wichtiger Energieträger - zudem braucht die Chemieindustrie das Gas für viele Prozesse. Grafik: Heiko Weckbrodt

Ifo-Forscher: In Sachsens Wasserstoff-Strategie steckt viel Wunschdenken

Ausbau von H2-Instrastrukturen und Windkraft dauert womöglich länger als gehofft Dresden, 23. Dezember 2022. Skeptisch hat sich der Dresdner Ifo-Forscher Prof. Joachim Ragnitz über die sächsische Wasserstoff-Strategie und Windkraftpläne geäußert. „Da ist viel Wunschdenken dabei“, ist der Ökonom überzeugt. Anders sehe es beim Ausbau der Photovoltaik aus, wo schnelle Zuwächse möglich seien.

Wasserstoff-Leitung im BMW-Werk Leipzig. Foto: BMW

Ontras Leipzig baut 900 km langes Wasserstoff-Rohrnetz im Osten

Bund und Land subventionieren das Projekt Leipzig/Meißen, 15. Dezember 2022. Der Gasnetzbetreiber „Ontras Gastransport“ aus Leipzig baut mit staatlichen Subventionen bis 2030 ein insgesamt 900 Kilometer langes Rohrsystem für Wasserstoff in Ostdeutschland auf. Das geht aus Mitteilungen des Wirtschaftsministeriums in Dresden und des Leipziger Unternehmens hervor.

Wasserstoff gilt als wichtiger Energieträger - zudem braucht die Chemieindustrie das Gas für viele Prozesse. Grafik: Heiko Weckbrodt

Hint.co Leipzig versteigert erstmals elektrisch erzeugtes Ammoniak

Händler soll mit Milliardensubventionen einen Markt für Öko-Wasserstoff und dessen Derivate etablieren Leipzig, 8. Dezember 2022. Bund, Länder und Stiftungen wollen in Deutschland eine Art Börse für umweltfreundlich erzeugten (sogenannten „grünen“) Wasserstoff etablieren. Um dies in gang zu bringen, hat die „H2Global“-Stiftung vor einem Jahr den Wasserstoff-Großhändler „Hydrogen Intermediary Network Company GmbH“ (Hint.co) in Leipzig gegründet – und der hat nun erstmals in Ammoniak gebundenen „grünen“ Wasserstoff versteigert. Das hat heute das sächsische Wirtschaftsministerium mitgeteilt.

Wasserstofftank am Lkw-Prototyp von MAN. Foto: Heiko Weckbrodt

Wasserstoff-Motor soll Weg zum abgasfreien Laster ebnen

MAN-Ingenieur: Damit schaffen wir mit bekannter und preiswerter Technologie sehr emissionsarme Lkws Dresden, 4. November 2022. Bis schwere Elektro- und Brennstoffzellen-Laster praxistauglich geworden sind, können Lkws mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor eine sinnvolle Brückenlösung hin zu einem abgasfreien Schwerlastverkehr sein. Das hat der Nürnberger MAN-Ingenieur Dr. Andreas Broda bei einem Vortrag über „CO2-freie Antriebslösungen für schwere Nutzfahrzeuge“ im Verkehrsmuseum Dresden eingeschätzt. Der bayrische Laster- und Bushersteller habe Prototypen bereits auf der Straße – und die gemessenen Abgase liegen laut Broda deutlich unter den heutigen Grenzwerten. „Wir erreichen damit niedrigste Emissionen mit einer konventionellen Technologie, die wir bereits beherrschen“, sagt der Ingenieur, der bei MAN in der Hauptabteilungsleitung für kraftstoffbasierte Antriebssysteme tätig ist.

Wasserstoff-Leitung im BMW-Werk Leipzig. Foto: BMW

BMW-Werk Leipzig setzt mehr Wasserstoff ein

Automatische Wasserstoff-Tanke und H2-Brenner gestartet Leipzig, 21. Oktober 2022. Die BMW-Autofabrik in Leipzig setzt Wasserstoff (H2) immer öfter als Heiz- und Treibstoff für Lacktrockner und Teiletransporter ein. Das geht aus einer BMW-Mitteilung hervor. Dafür setzen die Autobauer sowohl neuartige Hybrid-Öfen wie auch autonome H2-Tankstellen, Brennstoffzellen und Wasserstoffmotoren ein.

Der Sunfire-Elektrolyseur auf dem Stahlwerk-Gelände. Foto: Salzgitter AG

Heißer Rekord: Sunfire-Elektrolysator kommt im Stahlwerk auf 84 % Wirkungsgrad

Dresdner Hochtemperaturanlage kommt in Salzgitter auf Effizienz-Bestwerte bei Wasserstoff-Gewinnung Salzgitter/Dresden, 17. Oktober 2022. Mit dem weltweit größten Hochtemperatur-Elektrolyseur, der bei 850 Grad im einem Salzgitter-Stahlwerk Wasser mit Hilfe von Ökostrom in Wasserstoff (H2) und Sauerstoff spaltet, haben Hersteller Sunfire und die Salzgitter AG neue Effizienzrekorde aufgestellt: Die Anlage hat im Langzeit-Praxisbetrieb einen Wirkungsgrad von 84 Prozent erreicht, also 84 % der eingesetzten elektrischen Energie als chemische Energie im produzierten Wasserstoff gespeichert. Das haben Sunfire und die Salzgitter AG zum Abschluss des gemeinsamen Testprojektes „Grüner Industrie-Wasserstoff 2.0“ (GrInHy2.0) mitgeteilt. Zum Vergleich: Ältere Elektrolyseure, die auf dem Alkali-Prinzip oder Proton-Austauschmembranen (PEM) beruhen, kommen oft nur auf 60 bis 70 Prozent.

Ifam-Projektleiter Dr. André Schlott mit einer Metallfaserplatte für den Wärmetransport. Foto: Heiko Weckbrodt

20 % mehr Reichweite für Wasserstoffzüge

Sachsen münzen die 30 % Abwärmeverluste von Brennstoffzellen in Heizung und Klimakälte um Dresden, 7. Oktober 2022. Um die Reichweite von wasserstoff-betriebenen Bahnen um ein Fünftel zu erhöhen, arbeiten Ingenieure aus Dresden und Chemnitz an einem neuartigen Abwärme-Verwertungssystem. Das nutzt bisherige Energieverluste mobiler Brennstoffzellen, um Straßenbahnen und Eisenbahnwaggons im Winter zu heizen und im Sommer zu kühlen. Denn heutige Brennstoffzellen wandeln nur 60 bis 70 Prozent der im Wasserstoff enthaltenen Energie in Strom um – der Rest verpufft als Abwärme.

Die Xenon-Automaten stapeln - präzise ausgerichtet durch Elektronik und Sensoren - die Bipolarplatten und Membranen zu Stack-Zellen und die wiederum zu "Stacks". Foto: Xenon

Einstieg ins Wasserstoff-Geschäft beginnt sich für Xenon Dresden auszuzahlen

Dresdner Ingenieure haben Montageautomaten für die „Herzen“ von Elektrolyseuren entwickelt – das Interesse aus der Wirtschaft ist groß Dresden, 6. Oktober 2022. Als Beitrag zur Energiewende hat Xenon Dresden neuartige Montageanlagen entwickelt, mit denen sich die Reaktorstapel („Stacks“) von Brennstoffzellen und Elektrolyseuren hochautomatisiert und deutlich preiswerter als bisher herstellen lassen. Diese Maschinen sollen letztlich auch die elektrische Produktion von Öko-Wasserstoff verbilligen, der bisher immer noch um die fünf Euro pro Kilogramm kostet – und damit etwa dreimal so teuer wie Wasserstoff aus Erdgas ist.

Brennstoffzellen sollen an Bord von Lkws Wasserstoff in Strom umwandeln - und damit dann Elektromotoren antreiben. Grafik: Fraunhofer-IWU

„H2GO“: Fraunhofer arbeitet an Laster-Brennstoffzellen

Bund schießt 80 Millionen Euro für Vorhaben zu, IWU Chemnitz koordiniert Forschung Chemnitz, 13. September 2022. Damit Schwerlaster künftig mit Öko-Wasserstoff statt Diesel auch weite Strecken zurücklegen können, haben sich 19 Fraunhofer-Institute zur Allianz „H2GO“ zusammengetan. Angeführt vom Chemnitzer Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) wollen sie gemeinsam eine neue Generation robuster und vergleichsweise billiger Lkw-Brennstoffzellen entwickeln und in der Speditionspraxis überführen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bezuschusst dieses Vorhaben mit rund 80 Millionen Euro. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung von IWU  und Verkehrsministerium hervor.

Arbeiter verlegen Rohre für Ontras. Foto: Pressefoto Ontras

Sachsen bezuschusst Anschluss an Europas Wasserstoff-Netz

Freistaat bezuschusst Ontras-Projekte mit sechs Millionen Euro Dresden, 7. September 2022. Sachsen zahlt rund sechs Millionen Euro Subventionen an die Leipziger Ontras Gastransport GmbH, damit der Freistaat einen Anschluss an das europäische Wasserstoff-Rohrnetz „European Hydrogen Backbone“ bekommt. Das hat das Wirtschaftsministerium in Dresden heute mitgeteilt.

Ein Alkali-Elektrolyseur von Sunfire - hier ein Modell, das beim österreichischen Lebensmittelhändler Mpreis im Einsatz ist. Foto: Sunfire

Sunfire liefert 30-MW-Elelektrolyseur nach Bad Lauchstädt

Uniper und weitere Partner wollen in Mitteldeutschland eine komplette Wasserstoff-Kette erproben Dresden/Bad Lauchstädt, 5. August 2022. Sunfire Dresden liefert einen Alkali-Elektrolyseur der 30-Megawatt-Klasse an den Energiekonzern „Uniper“. Das hat das sächsische Wasserstoff-Tech-Unternehmen mitgeteilt. Der Großelektrolyseur soll ab 2024 im Energiepark Bad Lauchstädt mit Ökostrom in großem Maßstab Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegen.

Wasserstoff gilt als wichtiger Energieträger - zudem braucht die Chemieindustrie das Gas für viele Prozesse. Grafik: Heiko Weckbrodt

Unis schmieden sächsische Wasserstoffunion

Allianz von Chemnitz, Dresden und Freiberg soll Forschung an kompletter Wertschöpfungskette stärken Chemnitz, 3. August 2022. Um die Wasserstofftechnologien in Sachsen voranzubringen, wollen die Unis Chemnitz, Dresden und Freiberg in der kommenden Woche eine „Sächsische Wasserstoffunion“ gründen. Das hat die TU Chemnitz angekündigt. Eine entsprechende Absichtserklärung (neudeutsch: „Memorandum of Understanding“) werden Vertreter der drei Universitäten am 10. August 2022 gemeinsam mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) in Chemnitz unterschreiben.

Die Grafik zeigt, wie der künftige Wasserstoff-Flieger etwa aussehen und wo der H2-Tank platziert werden soll. Visualisierung: SaxonHy: CAD-Modell von APUS, Skizzen von ILK/ TUD

Dresdner arbeiten mit an ostdeutschem Wasserstoff-Flugzeug

Uni und Firmen entwickeln H2-Tank für geplanten Apus-Flieger Dresden/Strausberg, 1. August 2022. Leichtbau-Experten aus Sachsen arbeiten an einem ostdeutschen Wasserstoff-Flugzeug mit. Konkret entwickelt ein Konsortium aus Dresden einen leichten Wasserstoff-Tank für das Experimental-Flugzeug Apus i-5 „H“, das die Strausberger Firma Apus seit 2019 gemeinsam mit Rolls-Royce konzipiert. Das hat das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden mitgeteilt, das zu den den Forschungspartnern des Projektes „Systemintegrierte H2-Drucktank-Baugruppen für Flugzeuge der allgemeinen Luftfahrt und für Zubringerflugzeuge“ (Saxonhy) gehört.

In der weltweit einzigartigen Recycling-Anlage in Thallwitz bei Leipzig werden biologische Abfälle wieder in nutzbare Stoffe gewandelt, beispielsweise in synthetische Kraftstoffe und Biowachse. Foto: Fraunhofer-IKTS

Speisereste als Flugzeug-Treibstoff

Fraunhofer startet mit Partnern weltweit einzigartige Anlage, die aus Fettresten synthetischen Kraftstoff und Wachs macht Thallwitz/Dresden, 28. Juli 2022. Um Essensreste und andere biologische Abfälle wieder in nutzbare Stoffe umzuwandeln, hat das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) aus Dresden gemeinsam mit Industrie- und Forschungspartnern laut eigenen Angaben eine weltweit einzigartige Anlage in Thallwitz bei Leipzig gebaut. In einer Vorstufe produziert der Komplex Biogas aus alten Fetten der Gastronomie und Lebensmittelproduktion. Und daraus macht die Anlage dann synthetische Kraftstoffe und Bio-Wachse. Bei Bedarf lässt sich ein keramischer Elektrolyseur zuschalten, der die benötigten Stoffe für den Prozess mit Hilfe von Solar- oder Windstrom bereitstellt. Das IKTS will das innovative Anlagenkonzept nun gemeinsam mit einem Leipziger Unternehmen für die Produktion im Industriemaßstab weiterentwickeln.