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Hint.co Leipzig versteigert erstmals elektrisch erzeugtes Ammoniak

Wasserstoff gilt als wichtiger Energieträger - zudem braucht die Chemieindustrie das Gas für viele Prozesse. Grafik: Heiko Weckbrodt

Wasserstoff gilt als wichtiger Energieträger – zudem braucht die Chemieindustrie das Gas für viele Prozesse. Grafik: Heiko Weckbrodt

Händler soll mit Milliardensubventionen einen Markt für Öko-Wasserstoff und dessen Derivate etablieren

Leipzig, 8. Dezember 2022. Bund, Länder und Stiftungen wollen in Deutschland eine Art Börse für umweltfreundlich erzeugten (sogenannten „grünen“) Wasserstoff etablieren. Um dies in gang zu bringen, hat die „H2Global“-Stiftung vor einem Jahr den Wasserstoff-Großhändler „Hydrogen Intermediary Network Company GmbH“ (Hint.co) in Leipzig gegründet – und der hat nun erstmals in Ammoniak gebundenen „grünen“ Wasserstoff versteigert. Das hat heute das sächsische Wirtschaftsministerium mitgeteilt.

Politiker wollen mit Öko-Wasserstoff ganze Industrien von Kohle, Öl und Erdgas entwöhnen

„Grüner Wasserstoff sowie daraus synthetisierte Produkte, beispielsweise Ammoniak oder Methanol, werden dringend benötigt, um Europas gewaltigen Bedarf an grünen Energieträgern in der Stahl- und Chemieindustrie, der Energiebranche, dem Verkehr sowie in privaten Haushalten decken zu können“, betonte der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Hint.co läute „mit der heute gestarteten ersten Auktion von grünem Ammoniak eine Zeitenwende im Energiesektor“ ein.

Das neue Handelsunternehmen soll als Vermittler zwischen langfristigen Anbietern und lang- wie auch kurzfristigen Wasserstoff-Abnehmern dienen. Hint.co wird allerdings auf absehbare Zeit auf hohe staatliche Subventionen angewiesen bleiben. So will das Bundeswirtschafts- und Klimaministerium von Robert Habeck (Bündnisgrüne) noch in diesem Jahr 900 Millionen Euro in diesen staatlich generierten Markt hineinpumpen. Weitere 3,5 Milliarden Bundes-Euro sollen ab 2023 folgen. Da aus Ökostrom generierter Wasserstoff immer noch viel zu teuer ist, um sich auf dem freien Markt durchzusetzen, wird der Bund auf absehbare Zeit die Preise für diesen „grünen“ Wasserstoff durch Steuergelder stützen.

Die ersten Lieferungen nachhaltiger Energieträger auf Wasserstoffbasis nach Deutschland und Europa sind für das Jahr 2024 geplant.

Mehr Infos im Netz: h2-global.de

Autor: hw

Quelle: SMWA

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt