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Sachsen bezuschusst Anschluss an Europas Wasserstoff-Netz

Arbeiter verlegen Rohre für Ontras. Foto: Pressefoto Ontras

Arbeiter verlegen Rohre für Ontras. Foto: Pressefoto Ontras

Freistaat bezuschusst Ontras-Projekte mit sechs Millionen Euro

Dresden, 7. September 2022. Sachsen zahlt rund sechs Millionen Euro Subventionen an die Leipziger Ontras Gastransport GmbH, damit der Freistaat einen Anschluss an das europäische Wasserstoff-Rohrnetz „European Hydrogen Backbone“ bekommt. Das hat das Wirtschaftsministerium in Dresden heute mitgeteilt.

Rohrleitungen bis zu den H2-Importhäfen an Ostsee und in Niederlanden

Das Kabinett und der Haushaltsauschuss des Landtages haben den Sonderzuschüssen für dieses „Wichtige Projekt von gemeinsamem europäischen Interesse“ (Ipcei) in der Wasserstoffwirtschaft laut dieser Mitteilung bereits zugestimmt. Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) will nun mit dem Bundeswirtschaftsministerium Verwaltungsvereinbarungen für zwei Ontras-Ipcei-Projekte unterschreiben. Dabei geht es einerseits darum, neue Rohrleitungen (Pipelines) für den Transport von Wasserstoff (H2) zu bauen, anderseits sollen bestehende Erdgas-Leitungen darauf umgestellt werden. Dadurch verbindet sich Sachsen mit den künftigen Wasserstoff-Importhäfen an der Ostsee und in den Niederlanden sowie den entstehenden Wasserstoffspeichern.

Das Land trägt mit seinen sechs Millionen Euro laut eigenen Angaben 30 Prozent der Staatszuschüsse, die restlichen 70 Prozent übernimmt der Bund. Demnach ist zu vermuten, dass die Ontras-Projekte insgesamt rund 60 Millionen Euro kosten.

Mehr Versorgungssicherheit im Vergleich zum russischen Gas erhofft

„Unser über 900 Kilometer Leitungen umfassendes H2-Startnetz verbindet bis 2030 die ostdeutschen Wasserstoffzentren“, kündigte Ontras-Chef Ralph Bahke an. „Die Einbindung Sachsens ins europäische Wasserstoffnetz schafft Versorgungssicherheit und vermeidet einseitige Abhängigkeiten.“

Rohre sind Baustein in der sächsischen Wasserstoffstrategie

Die Pipelines sind Teil der sächsischen Wasserstoffstrategie. Die zielt darauf, im Freistaat nahezu die komplette Wertschöpfungskette von der Ökostrom-Genese über die Elektrolyse und bis hin zu Transport, Zwischenspeicherung und Verwertung von Wasserstoff aufzubauen. Auch die hochautomatisierte Produktion von Elektrolyseuren und Brennstoffzellen wollen die Sachsen als ihre besondere Expertise herausarbeiten. Dafür hatte es schon Ipcei-Zusagen unter anderem für Sunfire und Xenon Dresden gegeben.

Autor: hw

Quellen: SMWA, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt