Alle Artikel in: Wasserstoffwirtschaft

Keramischer Plattenstapel ("Stack") aus dem Fraunhofer-IKTS, der als Herzstück für Brennstoffzellen und Elektrolyseure dienen kann. Foto: Heiko Weckbrodt

Keramik-Elektrolyseure sollen Abgase in Dünger und Treibstoff verwandeln

Fraunhofer-Experte: Durch 30 % höhere Effizienz lohnen sich Koppelprozesse heute mehr denn je Dresden, 26. Juli 2022. Moderne Brennstoffzellen und Elektrolyseure können nicht nur vergleichsweise umweltfreundlich Wasserstoff oder Strom erzeugen, sondern weit effizienter als frühere Lösungen auch Synthesegas, Ammoniak und weitere Ausgangsstoffe zum Beispiel für die Düngerproduktion und als Erdgas-Ersatz. Dabei können sich auch Kohlendioxid, Stickstoffe und andere Abgase unschädlich machen. Das hat Prof. Alexander Michaelis, der Leiter des Fraunhofer-Keramikinstituts IKTS in Dresden, eingeschätzt.

Im neuen Notstromaggregat von Grünland und Fraunhofer Ifam Dresden erzeugt eine Brennstoffzelle die elektrische Energie aus Wasserstoff, der wiederum durch Powerpaste in Kartuschenform eingespeist wird. Foto: Heiko Weckbrodt

Powerpaste sorgt bei Stromausfällen für „Saft“

Fraunhofer Dresden entwickelt mit österreichischen Partnern wasserstoffgespeistes Notstromaggregat für Mobilfunk Dresden, 18. Juli 2022. Wasserstoff-basierte „Powerpaste“ aus Dresden soll künftig bei Stromausfällen Mobilfunk-Stationen und Rechentechnik am Laufen halten. Ein dafür geeignetes 900-Watt-Notstromaggregat haben das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (Ifam) aus Dresden und das Unternehmen „Grünland“ aus Österreich gemeinsam konstruiert. Die dabei eingesetzte Powerpaste habe eine etwas zehnmal so hohe Energiedichte wie ein Lithium-Akku, betonten die Entwickler. Dadurch könne das System beispielsweise eine Mobilfunkstation etwa 48 Stunden lang mit Strom versorgen – und zwar ganz ohne den Krach, den etwa ein klassisches Diesel-Notstromaggregat macht.

Die ersten zwei von insgesamt zwölf Elektrolyse-Modulen hat Sunfire nun bereits nach Rotterdam geliefert. Foto: Neste

Sunfire Dresden baut weltweit größten Heiß-Elektrolysator

2,6-Megawatt-Anlage erzeugt künftig in Rotterdam Wasserstoff bei hohen Temperaturen Dresden/Rotterdam, 5. Juli 2022. Sunfire hat in den Niederlanden mit dem Bau des weltweit größten Hochtemperatur-Elektrolysator begonnen. Das hat das Dresdner Unternehmen heute angekündigt. Demnach installieren die Sachsen im Zuge des Projektes „Multiplhy“ für die Neste-Raffinerie in Rotterdam eine 2,6-Megawatt-Anlage. Die soll bei Temperaturen um die 850 Grad und unter Ökostrom-Zufuhr bei besonders hohem Wirkungsgrad Wasserdampf in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegen. Der Wasserstoff lässt sich dann beispielsweise zu synthetischem Flugtreibstoff, Diesel oder Kunststoffen weiterverarbeiten.

Wasserstoff gilt als wichtiger Energieträger - zudem braucht die Chemieindustrie das Gas für viele Prozesse. Grafik: Heiko Weckbrodt

Mehr Geld für „Wasserstoffland Sachsen“

Wirtschaftsminister gibt 1,2 Millionen Euro und formuliert neue Ziele Dresden/Chemnitz, 5. Juli 2022. Eingedenk der immer ambitionierten Pläne für eine breitgefächerte Wasserstoffwirtschaft in Sachsen hat sich das „Hzwo – Antrieb für Sachsen“ in „Wasserstoffland Sachsen“ umbenannt. Außerdem bekommt das Branchennetzwerk jetzt weitere 1,2 Millionen Euro von Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Das geht aus der Mitteilung seines Ministeriums hervor. Das Geld soll den Verbund bis März 2025 kofinanzieren.

Mit eigens dafür entwickelten Anlagen will Xenon den Sunfire-Kollegen helfen, die Montage der Reaktorstapel ("Stacks") und weiterer Komponenten künftiger Groß-Elektrolyseure stark zu automatisieren. Foto: Xenon Dresden

Sunfire Dresden kann mit Aufbau der Elektrolyseur-Massenproduktion beginnen

Rund 166 Millionen Subventionen für Sonderprojekt der deutschen Wasserstoff-Wirtschaft in Aussicht gestellt Dresden, 1. Juli 2022. Um eine umweltfreundliche Wasserstoff-Produktion in Deutschland und Europa anzukurbeln, baut Sunfire seine Elektrolyseur-Fertigung in Dresden und an weiteren Standorten demnächst stark aus. Bei den Elektrolyseuren handelt es sich um große Anlagen, die Wasser mit Hilfe von Ökostrom in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegen. Das Bundeswirtschaftsministerium hat dieses „H2-Sara“ genannte Vorhaben als „Projekt von besonderem europäischen Interesse“ (Ipcei) eingestuft und nun prinzipiell zugesagt, dass die Dresdner dafür staatliche Subventionen bekommen werden. Das geht aus Mitteilungen von Sunfire und aus dem sächsischen Wirtschaftsministerium hervor. Damit ist ein „vorzeitiger Maßnahmebeginn“ möglich, sprich: Das Unternehmen kann schon vor der endgültigen Erlaubnis durch die EU mit dem Auf- und Ausbau seiner Fabriken beginnen.

Wasserstoff gilt als wichtiger Energieträger - zudem braucht die Chemieindustrie das Gas für viele Prozesse. Grafik: Heiko Weckbrodt

Wasserstoffzentrum Chemnitz will 125 Millionen Euro

Lücke zum Bundeszuschuss sollen Freistaat, Industrie und das HIC selbst schließen Chemnitz, 25. Mai 2022. Forscher und Industrievertreter aus der sächsischen Wasserstoff-Branche haben für das geplante „Hydrogen and Mobility Innovation Center“ (HIC) in Chemnitz einen 70 Prozent höheren Finanzbedarf im Vergleich zu den bisherigen Förderzusagen angemeldet: „Das Chemnitzer Wasserstoff-Technologiezentrum benötigt für die Umsetzung seiner Schwerpunkte bis 2027 insgesamt 125 Millionen Euro – insbesondere für den Bau der einzigartigen Wasserstofflabore und für die umfangreichen Prüfstände“, teilte der sächsische Wasserstoff-Branchenverband „HZwo“ mit, der einer der Initiatoren für das HIC war.

In Chemnitz sind bereits viele Wasserstoff-Forschungsprojekte konzentriert. Hier im Bild beispielsweise installiert Peter Schwotzer-Uhlig im Brennstoffzellenlabor der Professur für "Alternative Fahrzeugantriebe" (Alf) eine Versuchsanordnung. Sachsen bemüht sich bei Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nun darum, in Chemnitz ein "Hydrogen and Mobility Innovation Center" (HIC) anzusiedeln. Foto: Jacob Müller für die TU Chemnitz

Nun doch mehr Geld für Chemnitzer Wasserstoffzentrum

HIC bekommt nun 72,5 statt nur 60 Millionen Euro vom Bund Chemnitz, 20. Mai 2022. Das nationale Wasserstoff-Kompetenzzentrum in Chemnitz bekommt nun doch mehr Geld vom Bund: Statt 60 Millionen Euro soll das „Hydrogen and Mobility Innovation Center“ (HIC) in Sachsen nun 72,5 Millionen Euro erhalten, um wegweisende Wasserstofftechnologien zu entwickeln. Über einen entsprechenden 12,5-Millionen-Euro-Nachschlag des Haushaltsausschusses im Bundestag hat heute der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) informiert. „Das ist ein Riesenerfolg für den Wasserstoffstandort Sachsen“, betonte der Minister.

Wasserstoff gilt als wichtiger Energieträger - zudem braucht die Chemieindustrie das Gas für viele Prozesse. Grafik: Heiko Weckbrodt

Sachsen: Wasserstoff wird entscheidender Standortfaktor

Landesregierung will auch eigene H2-Produktion im Freistaat ankurbeln Dresden, 14. April 2022. Sachsen braucht mehr Ökostrom-Anlagen und muss damit weit mehr Wasserstoff (H2) mithilfe von Ökostrom erzeugen als bisher, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Davon ist der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) überzeugt. „Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft und Schlüsseltechnologie, mit der die sächsische Wirtschaft zukunftsfähig und erfolgreich bleibt“, betont er.

Prof. Dr. Thomas von Unwerth (r.) und Laborleiter Vladimir Buday inspizieren im Im Brennstoffzellenlabor an der TU Chemnitz eine additiv produzierte Membran. Foto: Ronald Bartel für die TUC

Turbo für Brennstoffzellen

Bund gibt zehn Millionen Euro für zwei H2-Tech-Forschungsprojekte – ein Viertel fließt zur TU Chemnitz Chemnitz, 28. März 2022. Um Autos und Laster künftig mit besseren Brennstoffzellen anzutreiben, rücken das Verkehrs- und Wirtschaftsministerium des Bundes rund zehn Millionen Euro für zwei Forschungsprojekte heraus, die sich auf diese Wasserstoff-Technologien konzentrieren. Ein Viertel der Summe bekommt der Chemnitzer Lehrstuhl für alternative Fahrzeugantriebe von Professor Thomas von Unwerth. Das hat die Technische Universität Chemnitz (TUC) mitgeteilt.

Alkali-Elektrolyseure gibt es schon seit Jahrzehnten - sie gelten als bewährte Technik. PEM- und Hochtemperatur-Elektrolyseure erreichen inzwischen aber eine deutlich bessere Ausbeute bei der Spaltung von Wasser. Foto: MPREIS via Sunfire

Sunfire Dresden nimmt weitere 86 Millionen Euro auf

Dänen wollen Elektrolyseure für 640 Megawatt Dresden/Kopenhagen, 24. März 2022. „Sunfire“ aus Dresden hat weitere 86 Millionen Euro von den Kapitalgebern „Copenhagen Infrastructure Partners“ (CIP), „Blue Earth Capital“ und „Carbon Direct Capital Management“ bekommen, um seine Elektrolyseur-Produktion auszubauen. Das geht aus einer Mitteilung des sächsischen Wasserstofftechnologie-Unternehmens hervor. Neben der Kapitalspritze hat CIP avisiert, von Sunfire Alkali-Elektrolyseure zu kaufen – für eine Gesamtleistung bis zu 640 Megawatt.

Das Archivfoto zeigt das Herzstück eines PEM-Elektrolyseurs, den Siemens im Jahr 2015 an die Salzgitter AG geliefert hatte. Foto: Siemens

Dänen wollen Containerschiffe mit Elektro-Methanol antreiben

Siemens liefert Elektrolyseur für weltweit erstes E-Methanol-Großprojekt München/Kassø, 2. März 2022. Damit dänische Containerschiffe künftig mit elektrisch erzeugtem Methanol über die Weltmeere fahren können, liefert Siemens einen 50-Megawatt-Elektrolyseur an das Unternehmen „European Energy“ in Dänemark. Das hat Siemens in München mitgeteilt. Es handele sich dabei um das „weltweit erste E-Methanol-Großprojekt“.

Wasserstoff gilt als wichtiger Energieträger - zudem braucht die Chemieindustrie das Gas für viele Prozesse. Grafik: Heiko Weckbrodt

Sachsen beschließt eigene Wasserstoffstrategie

Freistaat will sich als Ausrüster profilieren und per Windkraftausbau zum H2-Großproduzent werden Dresden, 18. Januar 2022. Das sächsische Kabinett hat heute in Dresden eine eigene Wasserstoffstrategie für den Freistaat gebilligt. Demnach soll sich Sachsen nicht nur als Hersteller von Elektrolyseuren, Brennstoffzellen und anderen Anlagen für die Wasserstoffwirtschaft profilieren, sondern auch die eigene Wasserstoff-Produktion ausbauen und dafür wiederum vor allem die Windkraft-Stromerzeugung ausbauen. Das geht aus einer Mitteilung des sächsischen Umweltministeriums hervor.

Die Pilotanlage von Sunfire in Dresden-Reick hat mit der Dieselproduktion aus Luft, Wasser und Ökostrom begonnen. Foto: Sunfire/ Cleantech Media

Sunfire Dresden kauft MTV

Elektrolyseur-Hersteller übernimmt Galvanik-Fabrik, um mehr und größere Elektroden selbst beschichten zu können Dresden/Solingen, 14. Januar 2022. Sunfire verlängert seine Wertschöpfungskette: Um künftig mehr Alkali-Elektrolyseure der Megawattklasse herstellen zu können, hat das Dresdner Unternehmen nun MTV gekauft – aber nicht den legendären Musikfernsehsender, sondern die Solinger Galvanikfabrik des Metallveredlers „MTV NT“. Das hat Sunfire heute mitgeteilt.

Xenon und Sunfire Dresden wollen gemeinsam die Produktion von Elektrolyseuren und insbesondere deren Reaktorstapeln (Stacks) automatisieren. Foto: Xenon

Millionenzuschuss für heiße Wasserspalter aus Dresden

Bund gibt 60 Millionen Euro, damit Sunfire seine Elektrolyseur-Produktion für die Großserie fit macht Dresden, 6. Januar 2022. Um die Elektrolyseur-Massenproduktion anzukurbeln, bekommt „Sunfire“ Dresden eine Sonderförderung vom Bundesforschungsministerium. Das Dresdner Technologie-Unternehmen erhält laut eigenen Angaben gemeinsam mit seinen Projektpartnern insgesamt rund 60 Millionen Euro Zuschüsse aus dem „H2Giga“-Förderprogramm.