Lücke zum Bundeszuschuss sollen Freistaat, Industrie und das HIC selbst schließen
Chemnitz, 25. Mai 2022. Forscher und Industrievertreter aus der sächsischen Wasserstoff-Branche haben für das geplante „Hydrogen and Mobility Innovation Center“ (HIC) in Chemnitz einen 70 Prozent höheren Finanzbedarf im Vergleich zu den bisherigen Förderzusagen angemeldet: „Das Chemnitzer Wasserstoff-Technologiezentrum benötigt für die Umsetzung seiner Schwerpunkte bis 2027 insgesamt 125 Millionen Euro – insbesondere für den Bau der einzigartigen Wasserstofflabore und für die umfangreichen Prüfstände“, teilte der sächsische Wasserstoff-Branchenverband „HZwo“ mit, der einer der Initiatoren für das HIC war.
Bund hat 72,5 Millionen Euro zugesagt
Tatsächlich aber hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) für das Chemnitzer Zentrum 72,5 Millionen Euro Fördergeld zugesagt – ursprünglich war sogar nur von 60 Millionen Euro für die Sachsen die Rede gewesen. HZwo geht allerdings davon aus, dass die sächsische Landesregierung, die beteiligten Unternehmen sowie eigene Einnahmen des Zentrums die Finanzierungslücke letztlich schließen werden.
Initiatoren wollen Fortschritte sehen
Die Wirtschaft drängt nun auf Tempo: „Unsere Mitglieder haben den Bedarf für ein Wasserstoff-Industriecluster bereits 2019 erkannt“, betonte HZwo-Chef und HIC-Bündnissprecher Karl Lötsch. „Jetzt müssen Wasserstofftechnologien schnellstmöglich zur Marktreife entwickelt und verfügbar gemacht werden. Das HIC ist unser dringendstes Projekt. Daher warten wir nicht länger, sondern beauftragen nun die ersten Vorplanungen zum Bau der neuen Wasserstofflabore, Ausbildungslabor, Büros und Werkstätten.“ Für die ersten Bauplanungen seien nun die ersten 200.000 Euro freigegeben.
Chemnitz fokussiert sich auf Wasserstoff-Antriebe in Fahrzeugen
Das Chemnitzer HIC wird sich vor allem auf den Wasserstoff-Einsatz in Fahrzeugen konzentrieren. Dazu gehören neue Antriebsstränge, mobile Brennstoffzellen, deren Kernstapel („Stacks“) sowie weitere Einzelkomponenten für Autos, leichte Nutzfahrzeuge und Schienenfahrzeuge. Neben dem Hauptquartier in Chemnitz wird das Forschungszentrum weitere Satelliten-Standorte in Annaberg-Buchholz, Dresden, Zwickau und am Lausitzring bekommen. „Mit den Technischen Universitäten in Chemnitz und Dresden, den Fraunhofer-Instituten IWU und ENAS sowie den in der Region ansässigen Test- und Prüfdienstleistern verfügt das HIC über ein exzellentes Partnernetzwerk, deren Wasserstoffexpertise und Innovationskraft das HIC so einzigartig machen“, schätzte HZwo-Vorstandschef Prof. Dr. Thomas von Unwerth ein.
Autor: hw
Quellen: HZwo, TUC, Oiger-Archiv
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