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Neues Leichtbauzentrum entsteht in Dresden

Das Leichtbau-Elektroauto "InEco" vor eine Hochspannungs-Testpilz an der TU Dresden. Foto: TUD

Als Beispiel für das Potenzial von Leichtbau hatte das ILK Dresden unter anderem dieses Leichtbau-Elektroauto „InEco“ gebaut – hier vor einem Hochspannungs-Testpilz an der TU Dresden. Foto: TUD

LEIV soll der Industrie eine umweltneutrale Produktion vormachen

Dresden, 25. Mai 2022. Um den Transfer neuer Leichtbau-Innovationen aus der Forschung in die industrielle Praxis zu beschleunigen, öffnet die TU Dresden um Juni 2022 ein „Nationales Leichtbau-Validierungszentrum“ (LEIV). Die Wissenschaftler hatten dafür seit 2020 in den Universellen Werken Dresden die benötigten Basisinfrastrukturen aufgebaut.

Als internationaler Inkubator gedacht

Bis 2030 wollen sie dort auf rund 2000 Quadratmetern „ein bislang einmaliges, weitgehend umweltneutrales Produktionsnetzwerk“ etablieren. Dieses Zentrum soll industrienah vormachen, wie die umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft funktionieren und wie wesentlich Leichtbau zu den deutschen Umweltschutzzielen beitragen kann. Und es ist als internationaler „Inkubator“ für den Transfer von Leichtbau-Expertise in die Wirtschaft konzipiert.

Prof. Maik Gude zeigt im ILK-Technikum einen Roboter, der den Spezialmaschinen Hutablagen aus wiederverwerteten Faserverbundstoffen reicht. Foto: Heiko Weckbrodt

Prof. Maik Gude zeigt im ILK-Technikum einen Roboter, der den Spezialmaschinen Hutablagen aus wiederverwerteten Faserverbundstoffen reicht. Foto: Heiko Weckbrodt

Unternehmen mit an Bord

Die Forschenden um Professor Maik Gude vom Institut für Leichtbau (ILK) wollen dort interessierte Unternehmen aus der freien Wirtschaft unmittelbar in die Prozessketten und Entwicklungsprojekte einbeziehen. Gedacht ist das LEIV insofern auch als „ein wissenschafts- und praxisnahes Beratungszentrum für die gesamte deutsche Wirtschaft“. Zu den bereits bekannten Kooperationspartnern gehören „Kirchhoff Automotive“, „Tech Compositive ThyssenKrupp“ und die „Elbeflugzeugwerke“. Im Fokus stehen technologisch und betriebswirtschaftlich gangbare Lösungen, wenn ein Betrieb seine Fertigung auf nachhaltigere Produktionsprozesse umstellen möchte.

80 % weniger CO2 in der Leichtbau-Produktion avisiert

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima (BMWK) stellt dafür eine Anschubfinanzierung bereit. Das Ziel dabei: die CO2-Emissionen bei der Produktion von hybriden Leichtbaustrukturen aus Kunststoff und Metall bis 2030 um 80 Prozent zu senken. Insofern habe Leichtbau das Potenzial, als „Game-Changer-Technologie“ zu fungieren, also als eine Technologie, die alle bisher geltenden Branchenregeln über den Haufen wirft.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: ILK, Futuresax, Wifö DD, BMWK

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt