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Ontras Leipzig baut 900 km langes Wasserstoff-Rohrnetz im Osten

Wasserstoff-Leitung im BMW-Werk Leipzig. Foto: BMW

So sieht eine Wasserstoff-Leitung im BMW-Werk Leipzig aus. Foto: BMW

Bund und Land subventionieren das Projekt

Leipzig/Meißen, 15. Dezember 2022. Der Gasnetzbetreiber „Ontras Gastransport“ aus Leipzig baut mit staatlichen Subventionen bis 2030 ein insgesamt 900 Kilometer langes Rohrsystem für Wasserstoff in Ostdeutschland auf. Das geht aus Mitteilungen des Wirtschaftsministeriums in Dresden und des Leipziger Unternehmens hervor.

Größtenteils werden Erdgas-Pipelines umgerüstet

Ontras wird demnach im Zuge des Projekte „Doing hydrogen“ und „Green Octopus Mitteldeutschland“ vor allem bereits existierende Erdgas-Pipelines so umrüsten, dass sie auch Wasserstoff leiten können, teilweise aber auch neue Rohre verlegen. Zuvor hatte Ontras bereits in einem bezuschussten Projekt eine erste, 20 Kilometer lange Erdgasleitung im Energiepark Bad Lauchstädt auf Wasserstoff umgerüstet.

Netzwerk zwischen Häfen, Elektrolyseuren und Industrie-Kunden geplant

Die künftigen Leitungen sollen die Industrien in und um Leipzig und im Landkreis Meißen ab 2027 mit Wasserstoff versorgen, der im besten Falle mit Ökostrom erzeugt worden ist. Das System soll Sachsen mit den H2-Umschlaghäfen an der Nord- und Ostsee und den entstehenden Elektrolyseur-Standorten verbinden.

Wirtschaftsminister sieht in Wasserstoff Schlüssel zur Dekarbonisierung der sächsischen Wirtschaft

„Nur durch den dringend notwendigen Auf- und Umbau der Infrastruktur wird es gelingen, industrielle Wertschöpfung in Zeiten der Dekarbonisierung ganzer Industriezweige in Sachsen zu erhalten und gleichzeitig neue Industrien aufzubauen“, ist der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) überzeugt. „Sachsen setzt bei der Energiewende auch auf grünen Wasserstoff“, ergänzte Energieminister Wolfram Günther (Bündnisgrüne). „Wir sind dabei, eine Wasserstoffwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufzubauen.“

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geht davon aus, dass es keine Probleme mit der EU geben wird, beide Vorhaben als wichtige Projekte von gemeinsamem europäischen Interesse (Ipcei) einzustufen. Dann kann das Vorhaben nämlich mit bis zu 30 Prozent bezuschusst werden. Von diesen Subventionen will der Bund 70 Prozent bezahlen, der Freistaat 30 Prozent.

Autor: hw

Quellen: SMWK, Ontras, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt