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Mit eigens dafür entwickelten Anlagen will Xenon den Sunfire-Kollegen helfen, die Montage der Reaktorstapel ("Stacks") und weiterer Komponenten künftiger Groß-Elektrolyseure stark zu automatisieren. Foto: Xenon Dresden

162 Millionen für Elektrolyseur-Fabriken von Sunfire Dresden

Bund und Land wollen, dass Produktion heißer Wasserspalter schneller hochfährt Dresden, 30. August 2023. Sunfire Dresden bekommt 169 Millionen Euro vom Bund und vom Freistaat Sachsen, damit das Dresdner Wasserstofftech-Unternehmen seine Elektrolyseur-Produktion schneller hochfährt. Den Bescheid für den Löwenanteil über 162 Millionen Euro hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gemeinsam mit dem sächsischen Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) heute in Dresden übergeben. Das geht aus Mitteilungen der Ministerien von Habeck und Dulig sowie von Sunfire selbst hervor.

Alkali-Elektrolyseur. Abb.: Sunfire

Elektrolyseur-Großauftrag für Sunfire Dresden

Raffinerie bestellt Wasserspalter der 100-Megawatt-Klasse Dresden, 25. August 2023. Die Aufträge für Sunfire werden größer: Das Wasserstofftech-Unternehmen aus Dresden hat nun eine Order für einen Alkali-Elektrolyseur der 100-Megawatt-Klasse bekommen. Zum Auftragsvolumen machte Sunfire keine Angaben. Es dürfte sich aber schätzungsweise um eine Summe um die 65 Millionen Euro handeln. Der Wasser-Spalter sei für eine „führende europäische Raffinerie“ gedacht und gehe Anfang 2026 in Betrieb, berichtete Sunfire.

Dr. Lesia Sandig-Predzymirska untersucht an der Bergakademie Freiberg umweltschonende Methoden für das Recycling von Edelmetallen aus Elektrokatalysatoren. Foto: C. Mokry für die TU Bergakademie Freiberg

Freiberger zapfen Alt-Elektrolyseure als Edelmetall-Quelle an

Neues Recycling-Verfahren für ausgemusterte Wasserspalter entwickelt Freiberg, 3. August 2023. Um Platin, Iridium, Ruthenium und andere wertvolle Metall-Katalysatoren aus abgehalfterten Elektrolyseuren zurückzugewinnen, haben Freiberger Forscher im europäischen Verbundprojekt „Recycalyse“ eine neue Recycling-Technologie entwickelt. Durch dieses patentierte hydrometallurgische Verfahren lassen sich laut Bergakademie Freiberg rund 90 Prozent der in den Wasserspaltern enthaltenen Edelmetalle für die Fertigung neuer Elektrolyseure zurückgewinnen. Angesichts der ehrgeizigen Pläne von Bundesampel und EU, Öl und Kohle durch Wasserstoff zu ersetzen, der mit Ökostrom in künftigen Groß-Elektrolyseuren gewinnen wird, dürfte diese Methode erhebliche Marktpotenziale erschließen.

Im Hytra-Projekt erzeugen Elektrolyseure in Kapstadt aus Ökostromspitzen Wasserstoff - den Brennstoffzellen dann bei hoher Nachfrage wieder rückverstromen. Modell-Visualisierung: Fraunhofer-IWU

Strom und Wasser für Afrika mit Wasserstoff-Mikronetzen aus Sachsen

Fraunhofer Chemnitz kombiniert mit lokalen Partnern Elektrolyseure, Rückverstromer und Abwasser-Reiniger Chemnitz/Kapstadt/Walvis Bay, 16. Juli 2023. Was Deutschland seit Jahren diskutiert, aber kaum realisiert wird, baut Fraunhofer Sachsen nun im Süden von Afrika: Im südafrikanischen Kapstadt und im namibischen Walvis Bay installieren Ingenieure vom Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) aus Chemnitz gemeinsam mit örtlichen Partnern lokale Mikro-Energienetze, die mit Elektrolyseuren Ökoenergie in Wasserstoff speichern und schließlich mit Brennstoffzellen rückverstromen. Das geht aus einer IWU-Mitteilung hervor.

Die Leag plant in Jänschwalde ein neues Kraftwerk mit Gasturbinen, die auch H2-fähig sind (links) sowie Thermo-Energiespeicher (rechts) und Großelektrolyseur (rechts hinten). Grafik: Leag

Leag will in Jänschwalde für halbe Milliarde Euro ein Speicherkraftwerk bauen

Konzern möchte für Komplex aus Gas- und H2-Turbinen, Energiespeicher und Elektrolyseur einen Anschluss ans Wasserstoff-Netz Jänschwalde, 29. Juni 2023. Als Ersatz für das Braunkohlenkraftwerk Jänschwalde will die „Leag“ dort von 2026 bis 2029 für eine halbe Milliarde Euro ein modernes „Speicherkraftwerk“ bauen. Dafür möchte der der Lausitzer Energiekonzern auch einen Anschluss an das geplante deutsche Wasserstoffnetz bekommen, um das neue Kraftwerk später auch mit Wasserstoff befeuern zu können. Leag-Chef Thorsten Kramer hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nun zumindest das Versprechen abgerungen, diesen Wunsch im Auge zu behalten, teilte das Unternehmen nach einem Habeck-Besuch mit.

Clemens Kubeil vom Fraunhofer-Ifam bereitet im Elektrolyse-Labor in Dresden eine Membran für die Beschichtung vor. Foto: Fraunhofer-Ifam

AEM-Elektrolyseure sollen Wasserstoff-Produktion verbilligen

Sunfire und Fraunhofer Dresden arbeiten mit kanadischen Partnern an platinfreien Anlagen Dresden, 24. April 2023. Auf eine neue Generation von Elektrolyseuren, die Wasserstoff preiswerter gewinnen kann, arbeiten sächsische und kanadische Forscher und Ingenieure im Projekt „Integrate“. Konkret wollen sie Wasserspalter mit sogenannten Anionenaustauschmembranen (AEM) zur Praxisreife führen: Diese Elektrolyseure sollen auf vergleichsweise hohe Wirkungsgrade kommen, aber weitgehend ohne Platin, Iridium und Titan sowie einige wenig umweltfreundliche Säuren auskommen. Das geht aus einer gemeinsamen Ankündigung des Dresdner Elektrolyseur-Herstellers „Sunfire“ und der Dresdner Außenstelle des „Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung“ (Ifam) hervor. Die Partner sind überzeugt: „Die AEM-Elektrolyse hat das Potenzial, sowohl bei ihren Betriebs- als auch Investitionskosten neue Maßstäbe im Elektrolysemarkt zu setzen.“

Der Dresdner Hochtemperatur-Wasserspalter für Holland umfasst zwölf Elektrolysemodule. Foto: Sunfire Dresden

Sunfire Dresden installiert weltweit größten Heiß-Elektrolyseur in Rotterdam

Wasserspalter soll 60 kg Wasserstoff pro Stunde für Bioraffinerie erzeugen Dresden/Rotterdam, 11. April 2023. Der weltweit größte Heiß-Elektrolyseur produziert demnächst Öko-Wasserstoff in Rotterdam. Das hat der Hersteller „Sunfire“ aus Dresden angekündigt. Der 2,6 Megawatt starke Wasserspalter erreicht seine Betriebstemperatur von 850 Grad Celsius durch die Abwärme benachbarter Industrieanlagen – und kann dadurch weit effizienter sogenannten „grünen“ Wasserstoff erzeugen als herkömmliche Elektrolyseure auf Basis der Alkali-Technologie oder Protonenaustauschmembranen (PEM).

Montage eines Elektrolyse-Stapels. Foto: Jürgen Lösel für das Fraunhofer-IKTS

IDTechEx: Elektrolyseur-Markt wächst auf 120 Milliarden Dollar bis 2033

Vor allem Europa hat diesmal gute Chancen, die Nase vorn zu behalten Cambridge, 7. März 2023. Elektrolyseur-Hersteller vor allem in Europa können sich auf kräftiges Wachstum einstellen: Der Markt für Elektrolyseure, die Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff spalten, wird bis 2033 auf über 120 Milliarden Dollar steigen. Das hat Dr. Alex Holland vom britischen Marktanalyse-Unternehmen „IDTechEx“ aus Cambridge prognostiziert. Ein Grund dafür sind die starken De-Karbonisierungs-Bemühungen, schärfere Umweltgesetze, aber teils auch massive Subventionen in Europa, in den USA, China und Australien.

Wasserstoff gilt als wichtiger Energieträger - zudem braucht die Chemieindustrie das Gas für viele Prozesse. Grafik: Heiko Weckbrodt

In Sachsen soll ein „Hydrogen Valley“ wachsen

Akteure hoffen auf Millionen-Zuschüsse der EU Dresden/Chemnitz, 24. Februar 2023. Um die Wasserstoffwirtschaft in Sachsen zu stärken, wollen sich deren Akteure um EU-Fördergeld für ein „Hydrogen Valley“ im Freistaat bewerben. Das geht aus einem Aufruf des Innovationsclusters „Wasserstoffland Sachsen“ sowie der Vereine „Energy Saxony“ und „Hzwo“ hervor. Sie wollen ein Konsortium schmieden, das dafür bis zu 20 Millionen Euro Förderung von der EU beantragen soll.

Hochtemperatur-Elektrolyseur von Sunfire Dresden. Foto: Sunfire

Heiße Wasserspalter nähern sich langsam der Megawatt-Klasse

Sunfire Dresden nimmt Hochtemperatur-Elektrolyseur mit 220 Kilowatt in Betrieb Dresden, 7. Februar 2023. Ökostrom-Spitzen aus Solar- oder Windkraftwerken in Form von Wasserstoff zu puffern und bei Bedarf später wieder zu verstromen, klingt eigentlich nach einer guten Idee. In der Praxis allerdings kommen ältere Elektrolyseure und Brennstoffzellen oft auf nur Wirkungsgrade um die 60 Prozent, was für die gesamte Kette heißt: Bis zur Rückverstromung gehen hier bis zu zwei Drittel des eingesetzten Stroms verloren. „Sunfire“ aus Dresden hat nun einen Hochtemperatur-Elektrolyseur in Betrieb genommen, der auf über 85 Prozent elektrischen Wirkungsgrad kommt. Das hat das Dresdner Technologie-Unternehmen heute mitgeteilt.

Mit Wasserstofflaboren können die Chemnitzer Forscher die Stabilität der Netze mit verschiedenen Stromerzeugern und -speichern sowie diversen Wechselrichtern durchtesten. Foto: Jacob Müller für die TU Chemnitz

Taugt Wasserstoff als Großspeicher für Ökostrom-Spitzen im Netz?

TU Chemnitz erforscht Netzstabilität beim massenhaften Einsatz von Elektrolyseuren und Brennstoffzellen Chemnitz, 6. Februar 2023: Wie halten wir unsere Energienetze stabil, wenn – wie von der Bundesampel gewünscht – Windräder, Solaranlagen und andere unstete erneuerbare Energiequellen ab 2030 tatsächlich 80 Prozent des deutschen Strombedarfs decken sollten? Taugen dafür Kombinationsanlagen aus großen Elektrolyseuren und Brennstoffzellen, die Stromüberschüsse in Wasserstoff „verwandeln“, diesen Energieträger aber auch rückverstromen können? Diesen Fragen wollen nun Forscher der Technischen Universität Chemnitz (TUC) nachgehen.

Im südschwedischen Stenungsund wollen Perstorp, Uniper und Sunfire neue Kreislauf-Technik installieren, um Methan zu synthetisieren statt es aus Erdgas zu gewinnen. Foto: Uniper

Sunfire baut Mega-Elektrolyseur in Schweden

Anlage soll Wasserstoff für Öko-Vorzeigeprojekt der skandinavischen Chemieindustrie liefern Dresden/Stenungsund/Düsseldorf, 31. Januar 2023. Sunfire Dresden baut gemeinsam mit dem westdeutschen Energiekonzern „Uniper“ im südschwedischen Stenungsund einen Alkali-Elektrolyseur der 30-Megawatt-Klasse. Die Anlage ist ein wichtiger Baustein für das „Project Air“, mit dem das schwedische Chemie-Unternehmen „Perstorp“ seine Produktion umweltfreundlicher umgestalten will. Dies geht aus Mitteilungen von Sunfire und Uniper hervor.

Ein Alkali-Elektrolyseur von Sunfire - hier ein Modell, das beim österreichischen Lebensmittelhändler Mpreis im Einsatz ist. Foto: Sunfire

Sunfire spannt Autozulieferer Vitesco in Sachsen für Elektrolyseur-Produktion ein

Dieselinjektor-Fabrik soll nun Reaktorstapel für Wasserspalter bauen Dresden/Limbach-Oberfrohna, 12. Januar 2023. Damit „Sunfire“ Dresden schneller Großelektrolyseure für die ökostrom-getriebene Wasserstoff-Erzeugung verkaufen kann, hat es nun den Autozulieferer „Vitesco“ in Limbach-Oberfrohna mit der Auftragsproduktion von Reaktorstapeln („Stacks“) für seine Druck-Alkali-Elektrolyseure betraut. Das geht aus gemeinsamen Mitteilung beider Unternehmen hervor.

Die "Refuel-Green"-Gründer Olaf Schacht und Sebastian Becker (r.). Foto: Refuel.green GmbH

Plasmareaktoren aus Sachsen sollen Elektrosprit-Preis auf 1 Euro drücken

„Refuel.green“ Dresden bekommt 1,2 Millionen Euro Risikokapital Dresden, 12. Januar 2023. Das Dresdner Wasserstofftechnologie-Unternehmen „Refuel.green“ will mit ökostrom-gespeisten Plasmakatalyse-Reaktoren den Preis für Synthese-Kraftstoffe mehr als halbieren und unter die heutigen Preise von Diesel und Benzin drücken. Dafür bekommt das zehnköpfige Ingenieursteam nun 1,2 Millionen Euro Anschubfinanzierung von privaten und staatsnahen Kapitalgebern. Das geht aus einer Mitteilung des „Technologiegründerfonds Sachsen“ (TGFS) aus Leipzig hervor. Derweil arbeiten auch Teams in Freiberg an ähnlichen Reaktoren.