Alle Artikel in: Roboter

Prof. Ulrike Thomas im Roboterkeller der TU Chemnitz mit einem Paar Beine für einen künftigen Schreitroboter. Foto: Heiko Weckbrodt

Fabrikarbeiter erledigt Arbeit künftig daheim per Datenbrille

Forscherteams der TU Chemnitz arbeiten an lauffähigen, flexiblen und „fühlenden“ Robotern, für den Menschen rackern und einkaufen Chemnitz, 22. November 2021. Roboter werden in Zukunft viel präsenter in unserer Alltags- und Arbeitswelt sein als bisher: Sie werden alten Damen beim Einkauf helfen, für uns die Küche aufräumen, aber auch einen Großteil der Fabrikarbeit übernehmen. Davon ist Professorin Ulrike Thomas überzeugt. Deshalb arbeitet sie gemeinsam mit rund 40 Kolleginnen und Kollegen an der TU Chemnitz an neuen Technologien für die Mensch-Maschine-Interaktion (MMI), an Robotern mit menschenähnlicher Gestalt, die laufen und ausweichen können, die mit nachgiebigen Federgelenken und sensorgespickter fühlender Polymer-Haut ausgestattet sind.

Ein vom STFI abgelernter Roboter von "Universal Robots" bestückt das Spulengatter einer Webmaschine. Bildschirmfoto (hw) aus de Präsentation "Robotik in der Textilfabrik der Zukunft", STFI

Institut STFI Chemnitz forscht an Textilfabrik der Zukunft

Roboter in Textilindustrie noch unterrepräsentiert Chemnitz, 19. November 2021. Roboter werden in der Textilfabrik der Zukunft zwar eine weit stärkere Rolle als heute spielen. Derzeit allerdings sind sie in den Textilbetrieben im Vergleich zu der Automobilindustrie, der Mikroelektronik oder anderen Industriezweigen noch „stark unterrepräsentiert“. Das hat Falko Schubert vom „Sächsischen Textilforschungsinstitut“ (STFI) in Chemnitz während einer Online-Gesprächsrunde „Robotik und Automatisierung“ der „Sächsischen Industrieforschungsgemeinschaft“ (SIG) eingeschätzt.

Roboter spielen eine Schlüsselrolle im Industriellen Internet der Dinge - hier ist beispielhaft ein Stäubli-Roboter zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Additive Roboterzelle neben der Computerfräse

Leichtbau, 3D-Druck und neue Verbundmaterialien stellen Dominanz der klassischen CNC-Zentren in der Metallbranche in Frage. Chemnitz, 18. November 2021. Computergesteuerte Fräs- und Bohrzentren könnten künftig in vielen metallverarbeitenden Betrieben in Deutschland ihre bisherige Rolle als Rückgrat der Produktion verlieren. Grund: Die Nachfrage für Wellen, rund Motorkomponenten und andere symmetrische Bauteile aus Stahl oder Alu, auf die die klassischen CNC-Bearbeitungszentren spezialisiert sind, ist nicht mehr so hoch wie früher. Gefragt sind zunehmend auch Komponenten aus mehreren Materialien und komplizierten Geometrien, wie sie zum Beispiel in industriellen 3D-Druckern erzeugbar sind.

Blick in die hochautomatisierte Karosserieteile-Fabrik von Meleghy in Reinsdorf. Foto: Heiko Weckbrodt

Automobil-Zulieferer in Sachsen forcieren Roboter-Einsatz

Regionale Netzwerke: Unternehmen wie Meleghy und AKE kooperieren beim Automatisierungskurs Reinsdorf, 12. November 2021. Roboter gehören in den großen Fabriken von VW, BMW und Porsche in Zwickau, Leipzig und Dresden längst zum omnipräsenten Alltagsbild. Doch selbst kleinere Unternehmen in Sachsen setzen mittlerweile massiv auf den Einsatz von Robotern, um wettbewerbsfähiger zu werden. Dabei nutzen sie oft genug auch regionale Automatisierungsnetzwerke. Ein Beispiel dafür ist die neue Fabrik von „Meleghy Automotive“ nahe Zwickau. Die hat der Partner AKE Systemtechnik aus Reinsdorf mit 80 Robotern ausgestattet, die nonstop Karosseriebauteile für die neuen ID-Elektroautos von Volkswagen in Sachsen herstellen.

Prof. Bertolt Meyer mit seiner bionischen Hand, die er am DJ-Pult gegen einen Gedankenkontroll-Aufsatz austauscht. Foto (bearbeitet, freigestellt): Heiko Weckbrodt

Augmentierter Professor steuert sein DJ-Pult mit Gedankenkraft

Bertolt Meyer hat mehr aus seiner Prothese gemacht – und steuert seine Synthesizer telepathisch Chemnitz, 11. November 2021. Tagsüber ist er Professor an der TU Chemnitz, nachts aber verwandelt er sich in den Cyborg-DJ: Mit seiner augmentierten Prothesenhand kann Bertolt Meyer Synthesizer und andere Soundquellen mit der Kraft seiner Gedanken steuern. Dahinter steckt eine Technik, die man durchaus telepathisches Musizieren nennen mag.

Schweißroboter, wie ihn auch Metallbaufirmen aus dem Handwerk in Sachsen einsetzen. Foto: André Wirsig für die Handwerkskammer Dresden

Dresdner Robotikfestival 2022 womöglich gar nicht mehr in Dresden

Veranstalter prüfen nach der Premiere nun auch andere Standorte Dresden/Chemnitz, 8. November 2021. Wegen der guten Resonanz im Premierenjahr 2021 wird es im Jahr 2022 auch wieder ein sächsisches Robotik-Festival geben. Das hat Organisator Thomas Schulz von der veranstaltenden „Robot Valley Saxony UG“ auf Oiger-Anfrage angekündigt. Das Interesse von Ausstellern und Fachbesuchern an dem neuen Format sei groß.

Roboter spielen eine Schlüsselrolle im Industriellen Internet der Dinge - hier ist beispielhaft ein Stäubli-Roboter zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Robotik-Förderation rechnet 2021 mit Rekordjahr

Robotik-Förderation prognostiziert 13 % mehr Auslieferungen im 2. Corona-Jahr Frankfurt am Main, 31. Oktober 2021. Das zweite Corona-Jahr 2021 wird wohl als Rekordjahr für Roboter enden. Das hat die Internationale Robotik-Förderation (IFR) aus Frankfurt am Main prognostiziert. Sie rechnet mit einem Zuwachs um 13 Prozent auf insgesamt 435.000 Roboter. „Der Robotikmarkt wird sich weltweit stark erholen“, erklärte IFR-Präsident Milton Guerry.

Ein Mitarbeiter kontrolliert in der Fabmatics-Fabrik in Dresden einen schienengebundenen Roboter, der künftig in einer Chipfabrik die Anlagen mit Wafer-Boxen bestücken soll. Foto: Heiko Weckbrodt

Chip- und Personalmangel bescheren Fabmatics Dresden neue Robotikaufträge

Ältere US-Chipwerke hängen Europa bei Automatisierung um Jahre hinterher Dresden, 22. Oktober 2021. Angesichts der globalen Mikroelektronik-Engpässe und der wachsenden Fachkräfte-Engpässe in vielen Branchen rechnet „Fabmatics“ aus Dresden mit einer steigenden Nachfrage für seine Automatisierungslösungen und wachsenden Umsätzen. Das haben die Fabmatics-Geschäftsführer Roland Giesen und Andreas Purath eingeschätzt.

Hand in Hand mit dem Roboter: Professorin Ulrike Thomas entwickelt mit ihrem Team an der TU Chemnitz unter anderem sensitive Roboterarme. Foto: Jacob Müller, TUC

Roboter tischlert künftig die Möbel

Forscher aus Sachsen wollen für ihr Projekt „Smarthi“ 45 Millionen Euro an Land ziehen, um Robotik im Handwerk auf neue Stufe zu heben Dresden/Chemnitz, 11. Oktober 2021. Eine neuer Generation flexibler Roboter soll Tischlern künftig beim Möbelbau helfen, die robotergestützte Fernwartung von Maschinen vom „Home Office“ aus ermöglichen und Bauarbeitern schwere Lasten abnehmen. Darauf zielt ein Forschungsverbund für den die Unis Dresden und Chemnitz, die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden, das Fraunhofer-Werkzeugmaschinen-Institut IWU aus Chemnitz rund 45 Millionen Euro Förderzuschüsse beim Bundesforschungsministerium beantragt haben. Unter dem Motto „Smarte Robotik für zeitflexible, immersive und ortsunabhängige Teamarbeit in Handwerk und Industrie“ (Smarthi) wollen die Akademiker zusammen mit Wandelbots, VW, Infineon, X-Fab, Siemens, den Elfe-Flugzeugwerken und weiteren Unternehmen aus Sachsen den Roboter-Einsatz im Handwerk und im industriellen Mittelstand auf eine neue Stufe heben und die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Sachsen stärken.

Kuka-Roboter in den Autoproduktion. Foto: Kuka

Versöhnt die „Darkfab“ Industrie und Klimabewegung?

Sächsischer Ansiedlungsexperte Zimmer-Conrad plädiert für eine Ökologisierung der Industrie – im eigenen Interesse Dresden, 4. Oktober 2021. Die Wirtschaft muss ihre „Ökologisierung“ selbst vorantreiben, statt sie zu bekämpfen. Das hat Ministerialrat Christoph Zimmer-Conrad vom sächsischen Wirtschaftsministerium auf einem Mikroelektronik-Symposium in Dresden gefordert. „Ihr müsst euch mit den Zukunftsvisionen der jungen Menschen von heute versöhnen und sie unterstützen“, appellierte er an die Unternehmer.

In einer Ecke der Riesenhallen des ehemaligen Heckert-Kombinats hat das ICM ein Robotik-Labor eingerichtet - hier eine Roboterzelle mit Sensoren und Ausleuchtung. Foto: Heiko Weckbrodt

Schnitzt bald Meister Roboter den Nussknacker?

Chemnitzer Institut ICM registriert wachsendes Automatisierungs-Interesse im Erzgebirge Chemnitz, 29. September 2021. Wann Kollege Roboter wohl anfängt, die Weihnachtspyramiden und Nussknacker für den Striezelmarkt gleich selbst zu schnitzen? Womöglich liegt dieser Punkt gar nicht mehr so weit in der Ferne und wird womöglich nur die Furcht der Seiffener Meister gebremst, keinen kunsthandwerklichen Argumente mehr gegen die chinesische Industrieware ins Feld führen zu können. Denn eines zeichnet sich bereits ab: Das Interesse erzgebirgischer Kleinbetriebe und Handwerker am Robotereinsatz steigt. Das zumindest haben Dr. Sebastian Ortmann und seine Kollegen vom privatwirtschaftlichen „Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau“ (ICM) in jüngster Zeit immer wieder festgestellt.

Der rollende Roboter der Informatiker der TU Dresden ist mit Leichtbau-Roboterarmen ausgestattet. Er lässt sich per VR-Brille und Sensorhandschuh fernsteuern. Die Forscher wollen ihn zum universell einsetzbaren KJatastrophen-Hilfsroboter weiterentwickeln. Foto: Heiko Weckbrodt

Roboter sollen die Lausitz rekultivieren

Informatiker der TU Dresden entwickeln Katastrophen- und Recycling-Roboter Dresden/Görlitz, 24. September 2021. Wenn es nach den Dresdner TU-Professoren Ronald Tetzlaff und Uwe Aßmann geht, verwandeln sich bald Teile der Lausitz in ein großes Praxislabor für neuartige Roboter: Der universitäre Technologietransfer-Chef und der Informatik-Dekan wollen dort die Forschung, Weiterentwicklung und Erprobung der robotischen Schnüffler, Retter und Rekultivatoren von Morgen konzentrieren. Dies soll dem Revier eine hochtechnologische Zukunft nach dem Braunkohle-Ausstieg eröffnen, der Technischen Universität Dresden neue Studenten sichern und der sächsischen Wirtschaft die Roboter-Koryphäen von morgen.

Voransicht des Robospector. Abb.: Siemens WKC

Roboter wird zum Qualitäts-Inspektor

Sächsische Unternehmen entwickeln gemeinsam einen mobilen „Robospector“ Dresden/Chemnitz, 23. September 2021. Damit Industriebetriebe Roboter künftig flexibler in der Qualitätskontrolle einsetzen können, haben sächsische Technologie-Unternehmen gemeinsam einen „Robospector“ entwickelt. Dabei handelt es sich um eine fahrende Roboterzelle mit Leichtbauroboter, Kameras, eigener Stromversorgung und künstlicher Intelligenz, die sich schnell von einer Produktionslinie zur anderen verschieben lässt.

Dr. Vineeth K. Bandari arbeitet an der Professur Materialsysteme der Nanoelektronik in der TU Chemnitz an winzigen mikroelektronischen Robotern und deren Antrieben. Foto: Jacob Müller für die TUC

Tschirnhaus-Plakette für Mikroroboter-Experten Bandari

Elektrotechnik-Forscher entwickelte in Chemnitz den weltweit kleinsten steuerbaren Roboter mit Chemnitz/Dresden, 22. September 2021. Weil er zu den Konstrukteuren des weltweit kleinsten elektronischen steuerbaren Mikroroboters gehört, bekommt Dr. Vineeth K. Bandari von der Technischen Universität Chemnitz (TUC) die diesjährige Tschirnhaus-Plakette für herausragende wissenschaftlich-technische Promotionen. Das geht aus einer Mitteilung der Uni hervor.

Felix Hillemeier vom "Kompetenzzentrum Robotik" der Handwerkskammer Dresden führt beim "Dresden Robotics Festival" ein aktives Exoskelett für Handwerker vor. Foto: Heiko Weckbrodt

Handwerker mögen eher die passiven Exoskelette

Kammer: Aktive Modelle gelten den Meistern als noch zu teuer und wenig praxisreif Dresden, 21. September 2021. Immer mehr Handwerker in Sachsen setzen passive Exoskelette ein, die nur durch ihre Federwirkung den Rücken bei schweren Hebearbeiten schonen. Aktive Exoskelette mit Motorunterstützung dagegen gelten den meisten Meistern noch als zu teuer und wenig praxistauglich. Das haben der Innovationsbeauftragte Daniel Hübschmann und Felix Hillemeier vom „Kompetenzzentrum Robotik“ der Handwerkskammer Dresden eingeschätzt.