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Robotik-Förderation rechnet 2021 mit Rekordjahr

Roboter spielen eine Schlüsselrolle im Industriellen Internet der Dinge - hier ist beispielhaft ein Stäubli-Roboter zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Roboter spielen eine Schlüsselrolle im Wettbewerb der Volkswirtschaften. Hier ist beispielhaft ein Stäubli-Roboter beim Robotikfestival Dresden zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Robotik-Förderation prognostiziert 13 % mehr Auslieferungen im 2. Corona-Jahr

Frankfurt am Main, 31. Oktober 2021. Das zweite Corona-Jahr 2021 wird wohl als Rekordjahr für Roboter enden. Das hat die Internationale Robotik-Förderation (IFR) aus Frankfurt am Main prognostiziert. Sie rechnet mit einem Zuwachs um 13 Prozent auf insgesamt 435.000 Roboter. „Der Robotikmarkt wird sich weltweit stark erholen“, erklärte IFR-Präsident Milton Guerry.

Für die Jahre nach 2021 erwartet die Internationale Förderation für Robotik durchschnittlich 6 % Wachstum pro Jahr im Robotikmarkt. Grafik: IFR

Für die Jahre nach 2021 erwartet die Internationale Förderation für Robotik durchschnittlich 6 % Wachstum pro Jahr im Robotikmarkt. Grafik: IFR

Weiteres Wachstum erwartet

Als Nachholeffekt aus der Corona-Krise werde die weltweit starke Roboter-Nachfrage wohl noch etwas anhalten, ist Guerry überzeugt. Zwar werde „der Boom nach der Krise“ ab 2022 leicht abklingen. Dennoch sei auch in den kommenden Jahren mit Wachstumsraten um die fünf Prozent zu rechnen. „Die historische Marke von 500.000 weltweit installierten Roboter-Einheiten pro Jahr wird voraussichtlich im Jahr 2024 erreicht.“

Starkes Impulse aus China

Generell hat die Corona-Pandemie die Robotik nicht ganz so stark getroffen wie andere Branchen: Selbst im Krisenjahr 2020 verzeichneten die Roboterhersteller noch ein leichtes Wachstum um 0,5 Prozent auf 384.000 ausgelieferte Roboter. Der Hauptgrund dafür liegt in China: „Den konjunkturellen Tiefpunkt in der Covid-19-Zeit haben die Volkswirtschaften in Nord-Amerika, Asien und Europa nicht im gleichen Zeitraum durchlebt“, erklärte Milton Guerry. „In der chinesischen Fertigungsindustrie begannen die Auftragseingänge und Produktionsraten bereits im zweiten Quartal 2020 wieder an Fahrt aufzunehmen.“ In diesem Jahr werde China wohl auch die Marke von insgesamt einer Million installierter Roboter knacken. Mit einiger Verzögerung zogen schon 2020 auch die Auftragseingänge aus anderen Regionen an. „Die nordamerikanische Wirtschaft erholte sich anschließend in der zweiten Jahreshälfte 2020 und Europa folgte noch etwas später.“

Vor allem Elektronik- und Autoindustrie setzen schon seit Jahren auf massiven Robotereinsatz. Aber andere Branchen ziehen nach. Grafik: IFR

Vor allem Elektronik- und Autoindustrie setzen schon seit Jahren auf massiven Robotereinsatz. Aber andere Branchen ziehen nach. Grafik: IFR

Deutschland ist fünftgrößter Robotermarkt

Die größten Roboter-Märkte sind derzeit China, Japan, die USA, Südkorea und Deutschland. In der Bundesrepublik stagnierte der Robotereinsatz allerdings zuletzt, 2020 verharrte die Zahl der installierten Roboter bei rund 22.300 Einheiten. Derzeit geht es nun wieder etwas aufwärts: „Angetrieben durch ein starkes Auslandsgeschäft erholt sich die deutsche Robotikindustrie“, berichtet Guerry. „Der Heimatmarkt dürfte langsam wachsen, hauptsächlich gestützt durch die Nachfrage nach kostengünstigen Robotern in der Industrie, aber auch außerhalb der Fertigung.“

Die Chemnitzer Forscher arbeiten an einem humanoiden Schreitroboter. Fotzo: Jacob Müller für die TU Chemnitz

Chemnitzer Forscher arbeiten an einem humanoiden Schreitroboter. Fotzo: Jacob Müller für die TU Chemnitz

Sachsen will aufsteigen

Innerhalb Deutschlands unternehmen derzeit die Sachsen einen Anlauf, zu einem Roboter-Standort von europäischer Bedeutung aufzusteigen. Die Unternehmen und Forschungsinstitute im Freistaat sehen ihre besondere Expertise vor allem in der Nachautomatisierung von Fabriken mithilfe mobile und stationärer Roboter, im intuitiven Anlernen der Roboter („No Code Robotics“) und in der Mensch-Roboter-Kollaboration (Cobotics). Aber auch Schreitroboter und künstliche Roboter-Haut stehen beispielsweise auf der Agenda.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle: IFR

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt