Monate: Februar 2021

Montage eines Elektrolyse-Stapels. Foto: Jürgen Lösel für das Fraunhofer-IKTS

Siemens und Air Liquide entwickeln gemeinsam Wasserstoff-Erzeuger

Deutsche und Franzosen bewerben sich gemeinsam für IPCEI-Millionen für Elektrolyseure München/Paris, 8. Februar 2021. Siemens und Air Liquide wollen gemeinsam in Europa eine Serienproduktion von Groß-Elektrolyseuren aufbauen. Das geht aus Mitteilungen von Siemens  und Air Liquide hervor. Ziel sei es, eine leistungsstarke europäische Infrastruktur für die umweltfreundliche Erzeugung und Verwertung von Wasserstoff zu schaffen.

Marcus Hartenstein, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur SLK, prüft die Dicke eines Organoblechs. Das Element für den innovativen Abfallbehälter wurde auf einer Wickert Composite-Presse, die im Hintergrund zu sehen ist, im MERGE Research Centre "Lightweight Technologies" der TU Chemnitz mit 25.000 kN Presskraft gefertigt. Foto: Mario Steinebach für die Tu Chemnitz

Sachsen bauen Elektro-Müllauto

TU Chemnitz und Frauenhofer Dresden haben neue Fügetechnologien und Leichtbau-Materialien entwickelt Chemnitz/Dresden, 8. Februar 2021. Ingenieurinnen und Ingenieure aus Sachsen haben ein elektrisches Müllauto konstruiert, das für weniger Lärm und saubere Luft in den Städten sorgen soll. Dafür haben sie neue Fügemethoden, faserverstärkte Kunststoffplatten und andere Technologien entwickelt. Die sollen dafür sorgen, dass solche Müllautos wenig wiegen, genug Ladung aufnehmen und durch lokale Techniker leicht vor Ort umgebaut und repariert werden können. Das geht aus einer Mitteilung der TU Chemnitz hervor.

Ganze Glasfassaden vbon Hochhäusern sollen künftig Sonnenstrom produzieren. Foto: AGC Glass Europe

Neues Recycling-Verfahren für Solarmodule ausgezeichnet

Sachsen und Koreaner gewinnen Silber und Alu aus alten Photovoltaik-Anlagen zurück Freiberg, 7. Februar 2021. Sächsische und koreanische Ingenieure haben einen Weg gefunden, Zinn, Silber und Aluminium aus alten Solarmodulen zurückzugewinnen. Das Bundeswirtschaftsministerium hat diese Entwicklung nun als Kooperationsprojekt des Jahres 2020 im „Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand“ (ZIM) ausgezeichnet. Beteiligt waren die „Luxchemtech GmbH“ aus Freiberg, das „Korea Institute of Industrial Technology“ (Kitech) und das südkoreanische Unternehmen „TSM. Co. Ltd.“, teilte das sächsische Wirtschaftsministerium mit.

Die Forscherinnen und Forscher aus Leipzig und Dresden wollen Diabetikern ein unbeschwerteres Leben ermöglichen - mit Hilfe von Apps, KI und Insulinpen-Aufsätzen. Foto: Thomas Wuttke für Diafyt MedTech

Intelligenter Insulinstift aus Sachsen soll Diabetiker-Alltag erleichtern

TU Dresden und „Diafyt Medtech“ aus Leipzig setzen auf künstliche Dosier-Intelligenz – und wollen damit das Leben der Patienten verlängern Dresden/Leipzig, 6. Februar 2021. Künstliche Intelligenzen (KI) sollen Zuckerkranken künftig dabei helfen, ihre Insulinspritzen genauer zu dosieren. Dafür entwickeln die Technische Universität Dresden (TUD) und das Unternehmen „Diafyt Medtech“ aus Leipzig nun eine digitale Diabetes-Therapie. Diese könne „nicht nur das Alltagsleben der Patienten beträchtlich erleichtern, sondern auch langfristig ihre Lebenserwartung verbessern“, ist Dr. Rene Richter vom TUD-Institut für Feinwerktechnik und Elektronik-Design überzeugt.

Dr. Christian Simon forscht am Carl-Ludwig-Institut für Physiologie der Uni Leipzig. Foto: Florian Gerstner für die Universität Leipzig

Uni Leipzig findet Therapieansatz gegen lähmende Kinderkrankheit SMA

Bei Maus-Experimenten konnten sich Tiere nach Spritze wieder bewegen Leipzig, 5. Februar 2021. Der Neurobiologe Dr. Christian Simon und seine Forschungsgruppe an der Uni Leipzig haben womöglich einen Therapie-Ansatz gefunden, um die lähmende Kinderkrankheit „spinale Muskelatrophie“ (SMA) auszubremsen. Das geht aus einer Mitteilung des Carl-Ludwig-Instituts für Physiologie an der Universität Leipzig hervor, das bei diesem Projekt mit der Columbia University kooperiert hatte.

"Wastx Oil"-Aufbereiter. Foto: Biofabrik

Plastemüll-Pyrolyseure der Biofabrik Dresden gehen in Serie

Weltverbesserer aus Sachsen wollen Abfallberge abtragen und daraus Öl für die Kreislaufwirtschaft machen Dresden/Straßgräbchen, 5. Februar 2021. Die Ingenieure der Biofabrik Dresden haben sich ein hehres Ziel gesteckt: Sie wollen die Plastemüllberge rund um den Erdball abtragen. Rund zehn Jahre lang haben sie an einer Lösung getüftelt – und sie schließlich gefunden: containergroße Pyrolyse-Anlagen, die hochautomatisiert alten Verpackungsabfall schlucken, den Kunststoff bei rund 400 Grad in kleine Moleküle zerlegen und damit synthetisches Rohöl („Synthetic crude“) sowie andere verwertbare Stoffe erzeugen. Die Serienproduktion dieser „Wastx Plastic“-Maschinen beginnt nun in Sachsen – bald sollen sie weltweit im Einsatz sein. Das hat Biofabrik-Sprecher Hendrik Oeser angekündigt.

Wissenschaftler Christopher Taudt arbeitet an einem Aufbau zur optischen Analyse von Wafern in der Reinraumstrecke des Fraunhofer AZOM. Neue Methoden im Herstellungsprozess sollen ihre Qualität erhöhen und elektronische Komponenten zuverlässiger machen. Foto: Fraunhofer-IWS Dresden

Zwickau forscht an hochzuverlässiger Elektronik

Infineon und Fraunhofer wollen Chips „Made in Germany“ ausfallsicher machen Dresden/Zwickau, 4. Februar 2021. Um die Zuverlässigkeit, Qualität und Ausfallsicherheit von deutscher Mikroelektronik zu verbessern, forschen Infineon, Fraunhofer Sachsen und weitere Partner beim Projekt „iRel 4.0“ in Zwickau an besonders fehlerarmen Chip-Produktionsmethoden. Das hat das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden mitgeteilt.

Joynext-Hauptquartier in China. Foto. Joynext

Joynext baut Fabrik in Polen aus

Sächsisch-chinesischer Automobil-Zulieferer reagiert auf steigende Nachfrage nach Batteriesteuergeräten Oborniki/Dresden/Ningbo, 4. Februar 2021. Wegen steigender Nachfrage aus der Elektroautoindustrie nach Batteriesteuergeräten baut der chinesisch-sächsische Automobilzulieferer „Joynext“ seine Fabrik im polnischen Oborniki nahe Breslau für 3,6 Millionen Euro aus. Das hat Joynext Dresden heute mitgeteilt.

Prof. Julia Hauer leitet die "Trio"-Studie und erforscht dabei genetische Veränderungen, die eine wichtige Rolle bei Krebserkrankungen im Kindesalter spielen. Foto: Stephan Wiegand für die TU Dresden

Erbgut-Analyse soll bei Therapie krebskranker Kindern helfen

Dresdner Onkologin will mit „Trio-Studie“ Behandlung und Vorsorge verbessern Dresden, 4. Februar 2021. Um krebskranke Kinder individueller behandeln zu können und die Spätfolgen der Tumore und der Therapien zu verringern, suchen Dresdner Onkologinnen und Onkologen in einer „Trio“-Studie nun nach versteckten Krebs-Indizien im Erbgut der Kinder. Das geht aus einer Mitteilung des „Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT) hervor.

Die Visualisierung soll Techniken des genzuschnitts veranschaulichen. Grafik: Frank Buchholz für das UCC

Bundes-Millionen für neues „Saxocell“-Medizinzentrum

Forscher wollen mit „lebendigen Arzneien“ maßgeschneiderte Therapien entwickeln Dresden, 3. Februar 2021. Mediziner, Biologen, KI-Experten und andere Spezialisten aus Sachsen wollen in einem neuen „Saxocell“-Forschungszentrum neuartige „lebende Arzneimittel“ entwickeln. Die dort erforschten Zelltherapien sollen die Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers nutzen, um für jeden Patienten genau die Therapie zu finden, die ihm oder ihr wirklich hilft. Das geht aus Mitteilungen der TU Dresden sowie der sächsischen Ministerien für Wirtschaft und für Forschung hervor.

Solche Roboter rollen - ferngesteuert durch Menschen über eine Netzplattform - anstelle von biologischen Besuchern durch die Ausstellung "Der Wille und der Berg. Mind over Matter" in den Technischen Sammlungen Dresden. Foto: Museen der Stadt Dresden

Wegen Corona: Roboter lustwandeln durch Museen in Dresden

Technische Sammlungen experimentieren mit neuen Echtzeit-Ausstellungsformaten Dresden, 3. Februar 2021. Weil die Museen in Dresden wegen Corona auf absehbare Zeit geschlossen bleiben, bieten die „Technischen Sammlungen Dresden“ (TSD) nun ihren menschlichen Besuchern an, aktuelle Ausstellungen mit Roboter-Avataren zu besichtigen. Sprich: Wer die Netzseiten der TSD oder des Partners „Dresden Contemporary Art“ aufsucht, kann von dort aus über eine spezielle Software einen Roboterdiener in Echtzeit durch die neue Exposition „Der Wille und der Berg. Mind over Matter“ fernlenken, die Exponate besichtigen und mit anderen robotischen Avataren interagieren. Das hat TSD-Sprecher Ilja Almendinger heute angekündigt.

Von wegen es gibt kein Leben im All... Bildschirmfoto (hw) aus: Everspace 2 - Early Access

Viel Vorschusslob für Weltraum-Simulation „Everspace 2″

Beutespiel des deutschen Rockfish-Studios als Vorab-Version bei Steam spielbar Die mit viel Vorschusslorbeeren bedachte Weltraumsimulation „Everspace 2“ ist seit kurzem als Vorabversion auf dem Portal „Steam“ spielbar. In dieser weitgehend offenen Welt erkunden wir als Raumgleiterpilot Adam Roslin weit ausgedehnte Sonnensysteme, erfüllen Missionen im Verbund mit anderen Raumschiff-Kapitänen.

Prof. Gabriel Felbermayr, Ifo-Zentrum für Außenwirtschaft. Foto: Ifo

IfW: De-Globalisierung würde Deutschland hart treffen

Felbermayr: Wirtschaft sollte lieber mehr Lieferquellen auftun statt wieder alles selbst produzieren zu wollen Kiel, 2. Februar 2021. Eine protektionistische Politik, die darauf zielt, Wertschöpfungsketten zurückzuverlagern und eine Regionalwirtschaft zu etablieren, würde zu erheblichen Wohlstandsverlusten für Deutschland und die Deutschen führen. Das schätzt das Institut für Weltwirtschaft (IfW) aus Kiel in einer Studie ein. Demnach würde das Realeinkommen in der Bundesrepublik durch solch einen Kurs jährlich um 3,3 Prozent schrumpfen. Wenn die betroffenen Zulieferländer Gegenmaßnahmen ergreifen, was zu erwarten sei, müsse sogar mit einem Rückgang um 6,9 Prozent gerechnet werden.

Foto: NXP

Bund will deutsche Mikroelektronik mit IPCEI-Zuschüssen ausbauen

Corona und Trump haben gezeigt, dass sich Europas Leitbranchen doch nicht ohne Wenn und Aber auf globale Chip-Lieferketten verlassen können Berlin/Dresden/Brüssel, 2. Februar 2021. Um die digitale Souveränität von Deutschland und Europa wiederherzustellen, hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) Sondersubventionen für strategisch wichtige Mikroelektronik-Projekte ausgeschrieben, die von gemeinsamem europäischen Interesse („Important Projects of Common European Interest“ = IPCEI) sind. Wieviel EU, Bund und Länder dafür insgesamt ausgeben, ist zwar noch nicht beziffert – es könnte sich aber um Milliardenbeträge handeln.

Die Briefmarke "Digitale Wandel", die am 4. Februar 2021 erscheint, ist die erste reguläre Post-Briefmarke mit QR-Code. Foto: Deutsche Post

Briefmarken künftig mit Matrix-Code

Post will Briefe durch Pixel-Muster wie Pakete nachverfolgbar machen Bonn, 2. Februar 2021. Mit einer Motiv-Briefmarke „Digitaler Wandel“ veröffentlicht die Deutsche Post am 4. Februar 2021 erstmals Briefmarken mit Matrix-Code, auch als Q-Code bekannt. Damit soll es möglich werden, den Zustellweg von Briefen ähnlich wie bei Pakete digital nachzuvollziehen, erklärte Konzernvorstand Tobias Meyer. Ab 2022 will die Post alle Briefmarken mit solchen Codes versehen.