Medizin & Biotech, News

Bundes-Millionen für neues „Saxocell“-Medizinzentrum

Die Visualisierung soll Techniken des genzuschnitts veranschaulichen. Grafik: Frank Buchholz für das UCC

Die Visualisierung soll Techniken des Erbgut-Zuschnitts veranschaulichen. Grafik: Frank Buchholz für das UCC

Forscher wollen mit „lebendigen Arzneien“ maßgeschneiderte Therapien entwickeln

Dresden, 3. Februar 2021. Mediziner, Biologen, KI-Experten und andere Spezialisten aus Sachsen wollen in einem neuen „Saxocell“-Forschungszentrum neuartige „lebende Arzneimittel“ entwickeln. Die dort erforschten Zelltherapien sollen die Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers nutzen, um für jeden Patienten genau die Therapie zu finden, die ihm oder ihr wirklich hilft. Das geht aus Mitteilungen der TU Dresden sowie der sächsischen Ministerien für Wirtschaft und für Forschung hervor.

Bis zu 45 Millionen Euro vom Bund zu erwarten

Das Bundesforschungsministerium hat für das neue Zentrum eine Startfinanzierung von 15 Millionen Euro versprochen. Wenn sich „Saxocell“ bewährt, könnten insgesamt 45 Millionen Euro über das Programm „Clusters4Future“ in den Freistaat fließen. Saxocell-Koordinator ist Prof. Ezio Bonifacio vom Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD). Beteiligt sind neben der federführenden TU Dresden außerdem die Uni Leipzig, das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) in Leipzig, das Uniklinikum Dresden und das Universitätsklinikum Leipzig.

Megathemen des 21. Jahrhunderts

„Mit den Zukunftscluster-Anträgen adressiert die TU Dresden Megathemen des 21. Jahrhunderts und will ihren Teil zur Lösung globaler Fragen in den Bereichen Digitalisierung und Gesundheit und zum Strukturwandel in Sachsen leisten“, betonte TUD-Rektorin Prof. Ursula Staudinger. „Das Projekt Saxocell steht für nicht weniger als die Medizin der Zukunft – und das effizient und bezahlbar“, ergänzte Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU).

Im Saxocell-Zentrum wollen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fachübergreifend neue Produktionsmethoden für personalisierte Gen- und Zelltherapeutika entwickeln, die eine preiswerte personalisierte Medizin erlauben. Dabei wollen sie auch Künstliche Intelligenz (KI), Automatisierungsmethoden und andere Technologien einsetzen.

Ursprünglich hatte sich Sachsen auch mit zwei weiteren Exzellenzthemen – „Smart4life“ und „6G-Zukunftscluster“ – um Gelder aus dem „Clusters4Future“-Programm beworben. Den Zuschlag bekam dann aber nur Saxocell.

Autor: hw

Quellen: SMWA, SMWK, TUD

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt