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Siemens und Air Liquide entwickeln gemeinsam Wasserstoff-Erzeuger

Montage eines Elektrolyse-Stapels. Foto: Jürgen Lösel für das Fraunhofer-IKTS

Montage eines Elektrolyse-Stapels. Foto: Jürgen Lösel für das Fraunhofer-IKTS

Deutsche und Franzosen bewerben sich gemeinsam für IPCEI-Millionen für Elektrolyseure

München/Paris, 8. Februar 2021. Siemens und Air Liquide wollen gemeinsam in Europa eine Serienproduktion von Groß-Elektrolyseuren aufbauen. Das geht aus Mitteilungen von Siemens  und Air Liquide hervor. Ziel sei es, eine leistungsstarke europäische Infrastruktur für die umweltfreundliche Erzeugung und Verwertung von Wasserstoff zu schaffen.

„Air Liquid“-Konzerchef Benoît Potier: „Die Partnerschaft zwischen Air Liquide und Siemens Energy ebnet den Weg für die Schaffung eines führenden europäischen Ökosystems, das in der Lage ist, dekarbonisierten Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen zu liefern und die Entstehung einer kohlenstoffarmen Gesellschaft zu fördern.“

Elektrolyseur mit 200 Megawatt in der Normandie geplant

Als ein Referenzbeispiel plant Air Liquide in der Normandie einen „H2V“Elektrolyseur mit 200 Megawatt Leistung. Die Partner wollen derartige Vorhaben als „wichtige Projektr von gemeinsamem europäischen Interesse“ (IPCEI) einstufen lassen, um Sondersubventionen dafür zu bekommen. Die beiden Konzerchefs Christian Bruch und Benoît Potier, sind zuversichtlich, damit auch ihre Regierungen hinter sich zu haben.

Fokus liegt auf PEM-Technologie

Die deutsch-französischen Partner fokussieren sich bei der Elektrolyse auf die „Proton Exchange Membran“-Technologie (PEM). Solche Elektrolyseure sind aufwendiger, aber effizienter als die klassischen Alkali-Anlagen, brauchen anderseits aber keine Vorheizung wie die Hochtemperatur-Elektrolyseure (SOEC).

Auch Konkurrent Linde setzt auf Austauschmembranen

Auch Konkurrent Linde in Deutschland setzt auf diesen Technologiepfad. Derzeit konzipiert Linde Dresden gemeinsam mit Partnern den – vorerst – weltweit größten PEM-Elektrolysator in Leuna. Solche Anlagen zerlegen unter Einsatz von elektrischer Energie Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff. Stammt die eingesetzte Energie aus Solar- oder Windkraftwerken oder ähnlichen Quellen, wird das Produkt gemeinhin als „grüner Wasserstoff“ bezeichnet. Der eignet sich beispielsweise als Energieträger für Brennstoffzellen-Autos, -Laster und –Züge, aber als auch als Zwischenspeicher für die Stromnetze, als Ausgangsstoff für die Chemieindustrie oder als umweltfreundliches Reduzierungsmittel in Stahlwerken.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Siemens, Air Liquide, Oiger-Archiv

Zum Weiterlesen:

Linde Dresden: Die Wasserstoffwirtschaft kommt

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt