Monate: Januar 2021

Immer mehr Deutsche verwenden fürs Online-Banking Apps - die Autorisierung erfolgt oft per Fingerabdruck-Scanner. Foto. Heiko Weckbrodt

Immer mehr Deutsche erledigen Bankgeschäfte per App

54 % setzen auf Smartphone-Programme Berlin, 18. Januar 2021. Wer seine Banking-Geschäfte ohnehin per Internet erledigt, der macht dies inzwischen meist per App. Das hat eine Umfrage für den deutschen Digitalwirtschafts-Verband „Bitkom“ in Berlin ergeben. Demnach setzen 54 Prozent der Online-Banking-Nutzer Apps ein, um Geld zu überweisen oder ihren Kontostand einzusehen. Zum Vergleich: Im Vorjahr taten dies erst 47 Prozent und vor drei Jahren lag dieser Anteil erst bei 30 Prozent.

Kältetransfers mit pumpbarem Flüssigeis gelten als interessanter Ansatz, um Ökostromspitzen sinnvoll zu verwerten. Foto: Heiko Weckbrodt

TU Dresden entwickelt Kühlboxen aus Altpapier

Naturstofftechniker wollen Umwelt entlasten Dresden, 17. Januar 2021. Um das wenig umweltfreundliche Styropor in Kühlboxen abzulösen, hat Naturstofftechniker Thomas Schrinner von der Technischen Universität Dresden (TUD) und sein Team ein neues Isoliermaterial aus Altpapier entwickelt. Damit lassen sich empfindliche Lebensmittel und Medikamente bei niedrigen Temperaturen versenden, ohne dass Stromzufuhr nötig wäre. Erster Anwender ist die „Easy2cool GmbH“ aus München, die sich auf wiederverwendbare passive Kühlboxen spezialisiert hat, teilte die TUD mit.

Zitis-Präsident Wilfried Karl unterzeichnet den Kooperationsvertrag mit dem Bitkom. Foto: Zitis

Onliner wollen mehr Polizei im Internet

Bitkom und Bundesanstalt Zitis kooperieren, um neue Angriffsmaschen früher zu erkennen Berlin, 15. Januar 2021. Cyberkriminelle sind eine wachsende Bedrohung im Netz, meinen die allermeisten Internetnutzer (94 %). Eine große Mehrheit von 90 Prozent wünscht sich daher, „dass der Staat mehr Geld in spezielle Polizeieinheiten investieren sollte, die gezielt gegen Internetkriminalität vorgehen“, teilte der deutsche Digitalwirtschafts-Verband „Bitkom“ aus Berlin mit, der sich dabei auf eine Umfrage unter 1016 Netznutzern stützt.

Martin Dietze leitet die Formen- und Werkzeugbau Gebrüder Ficker“ in Marienberg - seine Mutter hatte das von ihrem Großvater 1911 gegründete Familienunternehmen 1990 reprivatisiert. Heute beschäftigt sich die Firma auch mit Leichtbau-Verbundfaserwerkstoffen. Foto: Kristin Schmidt für "Smart Erz"

Erzgebirge soll Quell schlauer Werkstoffe werden

Technologiebündnis „Smart Erz“ will als 1. Beispiel sensorische Tankhalterung für Wasserstoff-Fahrzeuge entwickeln Marienberg, 15. Januar 2021. Erzgebirgische Unternehmen wollen im Verbundprojekt „Smart Hydro“ gemeinsam eine Tankhalterung für Wasserstoff-Fahrzeuge entwickeln. Das haben die Wirtschaftsförderung Erzgebirge und der Verbund „Smart Erz“ angekündigt. Als Tankträger-Material setzen die Projektpartner leichte Faserkunststoffe mit eingebetteten Sensoren, die automatisch Schäden, drohende Überhitzung oder andere Probleme an den Bordcomputer der Brennstoffzellen-Autos melden. Das Bundesforschungsministerium schießt 900.000 Euro zu.

„Versagtes Vertrauen: Wie die Stasi und ihre Komplizen DDR-Wissenschaftler kalt ausgebootet haben

Neues Werk von Reinhard Buthmann skizziert an vielen Beispielen, wie sehr der ostdeutsche Geheimdienst „bürgerlichen“ Forschern misstraute Wie die Staatssicherheit einst „bürgerliche“ Wissenschaftler argwöhnisch beobachtete, oft auch drangsalierte oder gar kalt stellte, hat der Zeithistoriker und ehemalige Kosmosforscher Reinhard Buthmann recherchiert und in seinem Buch „Versagtes Vertrauen. Wissenschaftler der DDR im Visier der Staatssicherheit“ dargestellt. Auf knapp 1200 Seiten spannt er in diesem – im wahrsten Sinne des Wortes – gewichtigen Werk einen weiten Bogen. Der beginnt mit „Wissenschaft von der Tradition zur Moderne“ (Kapitel 3) und erstreckt sich über die Erwartungen und Anmutungen der Staatspartei SED hinweg bis zu der wachsenden Rolle des Geheimdienstes. Letztere analysiert der Autor akribisch am Beispiel der Hochtechnologien Mikroelektronik, Raumforschung, Kerntechnik und Flugzeugbau (Kapitel 4).

Braucht die EU einen eigenen Finanzminister mit eigenem Haushalt? Frankreich ist dafür, Deutschland eher dagegen, Foto: Heiko Weckbrodt

IPCEI: Bund plant Sondersubventionen für Wasserstoff-Wirtschaft

Unternehmen können nun Vorschläge einreichen Berlin, 14. Januar 2021. Nach Mikroelektronik und Batterieproduktion sollen nun auch Elektrolyse und Brennstoffzellen-Technik in den Genuss außergewöhnlicher Milliarden-Subventionen kommen: Das nächste „Wichtige Projekt von gemeinsamem Europäischen Interesse“ (IPCEI) fokussiert sich auf Wasserstoff-Technologien. Das geht aus einer Mitteilung und einer Anzeige des Wirtschafts- und des Verkehrsministeriums im Bundesanzeiger hervor.

So etwa soll der verglaste Präsentationsraum des Karbon-Cube in Dresden bei Nacht wirken. Visualisierung: TUD-Institut für Massivbau

Roboter starten Teileproduktion für weltweit 1. Karbonbetonhaus in Dresden

Corona und Finanzierung hatten Baustart für „Cube“ auf dem auf dem Uni-Campus verzögert Dresden, 14. Januar 2021. Nach über einjähriger Verzögerung beginnen die Bauarbeiten am weltweit ersten Karbonbeton-Haus „Cube“ nun endlich: Das Betonwerk Oschatz gießt in den nächsten Wochen die Fertigteil-Wände aus Beton gießen und verstärkt sie mit Matten aus Kohlenstofffassern statt mit Stahlgeflechten, wie früher üblich. Das geht aus einer Mitteilung des Instituts für Massivbau an der Technischen Universität Dresden (TUD) hervor, das diese neue Leichtbautechnologie in wesentlichen Teilen entwickelt hatte.

Max Schanz bei der Arbeit. Repro (hw) aus: Sabine Rommel / Mathias Zahn (Hrsg.): Max Schanz. Spielzeug Gestalten im Erzgebirge. Arnoldsche Art Publishers

Der mit dem Bleistift dachte: Schanz in Seiffen

Buch über Max Schanz, der sich in Seiffen um Stil und Qualität der erzgebirgischen Holz- und Spielwarenproduktion verdient machte. Seiffen. Mit seiner Formsprache hat der Gestalter Max Schanz ganze Generationen von erzgebirgischen Holzspielzeugen mitgeprägt. Seine Enkel würdigen nun im Sammelband „Max Schanz. Spielzeug Gestalten im Erzgebirge“ das Werk ihres Großvaters – und gehen darin bis in die Zeit kurz nach dem ersten großen Maschinenkrieg zurück.

Anja Karliczek ist Bundesministerin für Bildung und Forschung. Foto: Laurence Chaperon für das BMBF

700 Millionen Euro für 3 Wasserstoff-Leitprojekte

Auch Sunfire Dresden bei „H2Giga“ an Bord Berlin, 13. Januar 2021. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) verteilt rund 700 Millionen Euro an drei Leitprojekte für die umweltfreundliche Produktion von Wasserstoff (H2) in Deutschland. Das geht aus einer Mitteilung ihres Ministeriums hervor. Das Teilprojekt „H2Giga“ soll die Serienproduktion von Elektrolyseuren ankurbeln, die Wasser mit Ökostrom in „grünen“ Wasserstoff und Sauerstoff zerlegen. Beteiligt ist auch das Dresdner Unternehmen „Sunfire“, das eben erst den Schweizer Anlagenhersteller IHT übernommen hatte.

Das ursprüngliche Wikipedia-Logo wurde von den Wikipedianern Nohat und Paullusmagnus entworfen. Quelle: Wikimedia, CC3-Lizenz, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en

Wikipedia wird 20 – und hat Brockhaus, Britannica & Co. an die Wand gespielt

Leipziger Kommunikationswissenschaftler Pentzold: Wikipedianer sind Verantwortung gewohnt Leipzig, 13. Januar 2020. Die Internet-Enzyklopädie „Wikipedia“ ist inzwischen ähnlich zuverlässig und hat ähnlich geringe Fehlerquoten wie die Lexika der alten Schule, die noch von Wissenschaftler-Redaktionen betreut worden sind. Das hat der Leipziger Kommunikationswissenschaftler Christian Pentzold zum 20. Jahrestag der Wikipedia-Gründung eingeschätzt. „Im Allgemeinen sind die Artikel ziemlich verlässlich, oder anders gesagt: Studien haben gezeigt, dass in Wikipedia-Artikeln ebenso viele Fehler vorkommen wie in den Pendants gedruckter Kompendien“, erklärte der Professor der Uni Leipzig. „Natürlich können sich immer wieder Fehler einschleichen oder absichtlich eingefügt werden.“

Bosch bündelt seine Software-Entwicklung für Autos. Foto: Bosch

Deutsche Digitalwirtschaft wächst nach Corona-Schock

Bitkom erwartet 2,7 % Umsatzwachstum, Jobmotor dreht sich aber langsamer Berlin, 13. Januar 2021. Die informationstechnologische Wirtschaft in Deutschland hat den ersten Corona-Schock mit seinen Ausgangssperren und unterbrochenen Liefersträngen überwunden und wird im Jahr 2021 voraussichtlich 2,7 Prozent mehr Umsatz machen als im Coronajahr 2020. Das hat der deutsche Digitalwirtschafts-Verband „Bitkom“ aus Berlin eingeschätzt. Allerdings entstehen in den deutschen Elektronikunternehmen und Softwareschmieden weniger neue Jobs als früher: „nur“ rund 20.000 statt 58.000 im Vor-Corona-Jahr 2019.

Im letzten Schritt wird die wasserhaltige Lösung aus dem Apfeltrester destilliert, so dass reines Ethanol entsteht. Foto: S. Jachalke für die TU und Bergakademie Freiberg

Bergakademie Freiberg zapft Biosprit aus der Saftpresse

Chemikerin entwickelt Verfahren, um Ethanol aus Apfelresten zu gewinnen Freiberg, 13. Januar 2021. Statt Bio-Treibstoff aus Getreide, Raps oder Zuckerrüben zu brauen, wie bisher üblich, hat die Freiberger Chemikerin Dr. Doreen Kaiser nun ein neues Verfahren entwickelt: Sie stellt den Biosprit-Grundstoff Ethanol mit Apfelschalen und anderen Fruchtresten aus der Saftpresse her. Das geht aus einer Mitteilung der Bergakademie und TU Freiberg hervor. Dies eröffne für Obstpresse-Betreiber ganz neue Umsatzpotenziale.

Die Pilotanlage von Sunfire in Dresden-Reick hat mit der Dieselproduktion aus Luft, Wasser und Ökostrom begonnen. Foto: Sunfire/ Cleantech Media

Sunfire Dresden übernimmt Elektrolyseur-Unternehmen IHT

Neben Hochtemperatur-Elektrolyse können Sachsen dank Schweizer Technik nun auch alkalische Wasserstoff-Erzeugung anbieten Dresden, 12. Januar 2021. Um das eigene Produktportefeuille zu erweitern und ihren Kunden mehr technologische Lösungen für die Wasserstoff-Produktion anzubieten, hat Sunfire Dresden den Elektrolyseur-Anlagenbauer „IHT Industrie Haute Technology SA“ aus dem schweizerischen Monthey gekauft. Das hat Sunfire heute mitgeteilt.