Auch Sunfire Dresden bei „H2Giga“ an Bord
Berlin, 13. Januar 2021. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) verteilt rund 700 Millionen Euro an drei Leitprojekte für die umweltfreundliche Produktion von Wasserstoff (H2) in Deutschland. Das geht aus einer Mitteilung ihres Ministeriums hervor. Das Teilprojekt „H2Giga“ soll die Serienproduktion von Elektrolyseuren ankurbeln, die Wasser mit Ökostrom in „grünen“ Wasserstoff und Sauerstoff zerlegen. Beteiligt ist auch das Dresdner Unternehmen „Sunfire“, das eben erst den Schweizer Anlagenhersteller IHT übernommen hatte.
Die 3 Leitprojekte
An den drei Leitprojekten beteiligen sich insgesamt rund 230 Partner.
- Im „H2Giga“-Verbund steht die Entwicklung von großen Megawatt-Anlagen für die Wasserstoff-Erzeugung im Fokus. „Elektrolyseure zur Herstellung von H2 sollen künftig in Deutschland produziert werden“, hieß es von Sunfire. Die Dresdner wollen dabei „an der Serienfertigung großskaliger Alkali- und Hochtemperatur-Elektrolyseure“ arbeiten. Ziel der „Nationalen Wasserstoffstrategie“ ist der Aufbau von fünf Gigawatt Elektrolyse-Kapazität bis 2030 in Deutschland.
- Das Leitprojekt „H2Mare“ entwickelt laut Ministeriums-Angaben „Möglichkeiten zur Herstellung von Wasserstoff, Methan, Methanol, Ammoniak, Kraftstoff mithilfe von Windanlagen ohne Netzanschluss direkt auf dem Meer, um die Kosten der Wasserstoff-Produktion zu minimieren“.
- Im Leitprojekt „TransHyDE“ entwickeln die Partner Transportmöglichkeiten für den Wasserstoff.
Karliczek schwört Wirtschaft auf grüne H2-Zukunft ein
„Unsere Leitprojekte zeigen, dass Deutschland konsequent in die Wasserstoffwirtschaft einsteigt“, beschwor Karliczek. „Denn Grüner Wasserstoff ist Schlüsselrohstoff für ein klimafreundliches Deutschland und langfristiges Wachstum.“
Energiehungrige Elektrolyse
Da Elektrolyse viel Energie verbraucht, ist es angesichts der hohen deutschen Stromkosten allerdings fraglich, ob sich die großindustrielle Wasserstoff-Produktion in der Bundesrepublik tatsächlich lohnt. Unternehmen wie Thyssenkrupp und Siemens setzen daher eher auf den Aufbau von deutschen Elektrolyse-Anlagen in sonnen- und windreichen Ländern wie Saudi-Arabien (Projekt „PtX“) und in Chile (Projekt „Haru Oni“. Die Chancen Deutschlands könnten insofern eher im Elektrolyseur-Anlagenbau als in der Wasserstofferzeugung selbst liegen.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: BMWi, BMPF, Sunfire, Oiger-Archiv
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