Monate: Januar 2021

Rekonstruktion verschiedener Hominiden. Repro (hw) aus: "Homo Sapiens Der große Atlas der Menschheit" / wbg

„Homo Sapiens“-Atlas: Alle stammen von ein paar 1000 Afrikanern ab

Opulenter Atlas zeigt den Weg der Menschwerdung von den ersten Zweibeinern bis zur Besiedlung der Welt Woher kommen wir? Aus Ostafrika. Welche Sackgassen hat die Menschheit in ihrer Geschichte beschritten und wieder vergessen? Die Neandertaler lassen grüßen. Womit begann eigentlich das „Menschsein“ für unsere Vorfahren? Die ältere Vorstellung, nach der Werkzeuge den Menschen vom Tiere scheiden, gilt als überholt – das konnten auch andere Hominiden und selbst Affen. Auf diese und andere Fragen versucht nun „Homo Sapiens – Der große Atlas der Menschheit“ auf dem aktuellen Stand der Forschung zu antworten-. Dahinter steckt ein interdisziplinäres Werk von Paläontologen, Archäologen, Historikern, Klimaforschern und Geologen.

Redox-Flussbatterie-Technikum im Fraunhofer ICT. In den Tanks sind die Elektrolyte gebunkert. Foto: Fraunhofer ICT

Prognose: 2031 erreichen stationäre Batterien eine Terawattstunde

IDTechEx erwartet jährliche Wachstumsraten von 38 Prozent Cambridge, 11. Januar 2021. Der Markt für stationäre Batterie-Speicher, die Spitzen in den Energienetzen glätten und Billigstrom in Haushalten zwischenspeichern, wird in den nächsten Jahren stark wachsen. Das hat „IDTechEx“ aus Cambridge eingeschätzt. Die Prognose der britischen Marktforscher: Die Gesamtleistung der weltweit installierten stationären Akkumulatoren wird in der kommenden Dekade um durchschnittlich 38 Prozent pro Jahr zulegen. 2031 werde die installierte Speicherkapazität in Summe weltzweit über eine Terawattstunde erreichen.

Die Plattform "Scoolio Web" soll den Hausunterricht ("Home Schooling") in Corona-Zeiten erleichtern. Foto: Scoolio

Scoolio Dresden startet Fernunterrichts-Plattform für 2. Corona-Welle

Einstige Wochenplan-App zur Rechnerwolke für den Hausunterricht ausgebaut Dresden, 11. Januar 2021. Die Dresdner Software-Schmiede „Scoolio“ hat ihre gleichnamige Unterrichtsplaner-App laut eigenen Angaben jetzt so erweitert, dass sie als internetgestützte Lernplattform auch für den Hausunterricht in Corona-Zeiten geeignet ist. Die Rechnerwolke „Scoolio Web“ unterstützt demnach beispielsweise getrennte virtuelle Klassenzimmer, über die Lehrer und Schüler Lerninhalte, Projektarbeiten und Hausaufgaben teilen sowie Direktoren ihre Schulnachrichten verbreiten können – gestaffelt nach einzelnen Klassen, Fächern, Kursen, Arbeitsgemeinschaften und Projekten.

Elektrische und fahrerlose Shuttles sollen einen Beitrag zur künftigen Mobilität insbesondere im ländlichen Raum leisten. Foto: IN-VISIONEN

TU Chemnitz hilft beim fahrerlosen Busverkehr in Franken

Navya-Minibusse sollen automatische Fahrgäste durch Bayern kutschieren Chemnitz/Hof, 11. Januar 2021. Um Fahrten mit öffentlichen Bussen und Bahnen attraktiver und womöglich sogar billiger zu machen, werden viele Verkehrsbetriebe wahrscheinlich bald Roboterfahrzeuge einsetzen. Die könnten gar zur einer Renaissance des öffentlichen Nahverkehrs auf den Dörfern sorgen, da sich dann womöglich einst aus Kostengründen stillgelegte Buslinien wieder lohnen könnten. Nachrichtentechniker der TU Chemnitz (TUC) wollen nun in einem Kooperationsprojekt „Shuttle-Modellregion Oberfranken“ (SMO) dabei helfen, autonom navigierende Pendel-Minibusse in Bayern zu erproben. Das geht aus einer Mitteilung der Chemnitzer Uni hervor.

Die Europäer wollen mit einem digitalen, programmierbaren Euro auf Blockchain-Basis zum Beispiel dem Facebook-Geld Diem alias Libra, aber auch dem digitalen Yuan und Bitcoin Paroli bieten. Foto: Heiko Weckbrodt

„Europa darf bei digitalen Währungen nicht abgehängt werden“

Bitkom plädiert für mehr Tempo beim digitalen Euro Berlin, 10. Januar 2020. Europa braucht einen digitalen Euro als Antwort auf Krypto-Währungen wie Bitcoin oder das geplante Facebook-Privatgeld „Diem“ alias „Libra“. Das hat der deutsche Digitalwirtschafts-Verband „Bitkom“ heute in Berlin gefordert. „Europa darf bei digitalen Währungen nicht abgehängt werden“, betonte der Blockchain-Experte Patrick Hansen vom Bitkom. „Wir müssen das Tempo erhöhen, wenn wir den Vorsprung aufholen wollen, den andere bereits haben.“

"Menschen hören das, was sie zu hören erwarten", hat eine Studie der TU Dresden ergeben. Das fängt schon bei der Verbindung zwischen Ohr und Gehirn an. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

TU Dresden: Wir hören, was wir erwarten

Prognosen des Gehirns beeinflussen schon am Hörkanal, ob und wie abweichende Informationen überhaupt ins Bewusstsein gelangen Dresden, 10. Januar 2021. Jeder, der eigene Texte Korrektur liest, wird dies wohl schon einmal erlebt haben: Erst ein zweites Paar Augen entdeckt den Schusselfehler, der sich da eingeschlichen hat – der Autor selbst sieht den Buchstabendreher und ähnliche Flüchtigkeitsfehler auch nach mehrmaligem Lesen nicht. Und das ist kein Wunder, hat die TU Dresden nun herausgefunden: Unsere Sinne verarbeiten „Sensordaten“ anders, wenn sie unseren Erwartungen entsprechen.

Ganymed-Modul von Sensry Dresden. Foto: Fraunhofer-Projekt USeP/ Sensry

Sensry Dresden und MST bauen gemeinsam Augen und Ohren fürs Internet der Dinge

Sächsische Fraunhofer-Ausgründung und „Micro Systems Technologies“ gehen Kooperation ein Dresden/Berg/Berlin, 8. Januar 2021. Um neue Märkte für den deutschen Mittelstand im Internet der Dinge (IoT) zu erschließen, wollen die Technologieunternehmen „Sensry“ aus Dresden und „Micro Systems Technologies“ (MST) aus Berlin fortan kooperieren. Das hat Sensry heute mitgeteilt.

Die computergestützte Analyse von lichtmikroskopischen Daten zeigen einerseits den linearen Schwimmweg eines normalen Spermiums (oben) und die abnormen kreisförmigen und diagonalen Schwimmwege der mutierten Spermien (Mitte und unten), bei denen während der Glycylierung etwas schief gelaufen ist. Abb.: Gadadhar u.a. / Science 2021

Kaputte Spermien-Motoren machen Männer unfruchtbar

Dresdner Planck-Genetiker sehen Schuld bei einem defekten Konstruktions-Enzym Dresden, 8. Januar 2020. Molekulare Konstruktionsfehler von Spermien-Antrieben sind womöglich dafür verantwortlich, dass manche Männer keine Kinder zeugen können. Forscher und Forscherinnen vom Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden gemeinsam mit Teams aus Bonn, Paris und Mailand haben damit eine mögliche Ursache für Unfruchtbarkeit ermittelt.

Windpark in der Ostsee vor der dänischen Küste. Foto: Christian Hinsch frü den BWE

Helmholtz Dresden will Ökostrom mit Flüssigmetall-Akkus speichern

HZDR-Forscher: Ende von Kohle und Kernenergie macht neue Speicher unumgänglich Dresden, 7. Januar 2021. Um Flauten und Sonnenspitzen von Ökostrom-Anlagen auszugleichen, wollen Forscher und Forscherinnen Helmholtz-Instituts Dresden-Rossendorf (HZDR) aus flüssigem Metall und Salzen heiße Großakkus konstruieren. „Das Ende von Kohleverstromung und Kernenergie macht solche Speichersysteme einfach unumgänglich“, betonte Dr. Tom Weier vom HZDR-Fachbereich Magnetohydrodynamik.

Etwa 330 Kilogramm verspeist jeder Deutsche durchschnittlich pro Jahr - und so teilt sich dieser Speiseplan auf. Grafik: Foto: Thomas Häse/Universität Leipzig

Deutsche essen 330 Kilo pro Jahr

Übergewicht-Forscher der Uni Leipzig: Weniger Fleisch wäre besser für Gesundheit und Umwelt Leipzig, 7. Januar 2021. Die Deutschen verzehren pro Jahr rund 60 Kilogramm Schnitzel, Rindersteaks, Hühnchenkeulen und Co. – und damit immer noch viel zuviel Fleisch. Das aber trage zu Fettleibigkeit und Umweltbelastungen bei, warnt der Adipositas-Forscher Prof. Matthias Blüher von der Uni Leipzig: „Um der steigenden Tendenz von Übergewicht in Deutschland entgegen zu wirken, muss auch der Verzehr von Fleisch deutlich zurückgehen.“

Die Übersterblichkeit n Corona-Zeiten spielt sich zum größten Teil in der Altersgruppe 80+ ab, die anscheinend nicht genug geschützt wurde. Grafik: Ifo

Ifo Dresden: Sieben von zehn Corona-Toten über 80 Jahre alt

Hochbetagte nicht ausreichend geschützt Dresden, 7. Januar 2020. Deutschland ist es in der Corona-Pandemie bisher nicht ausreichend gelungen, seine Hochbetagten ausreichend zu schützen. Das geht aus dem Aufsatz „Hat die Corona-Pandemie zu einer Übersterblichkeit in Deutschland geführt?“ hervor, den Prof. Ragnitz vom Ifo-Institut in Dresden nun publiziert hat.

Dr. Robert Wodtke (links) und Dr. Martin Kreller am Zyklotron des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR), das in den Nachtschichten das Radionuklid Iod-123 für Rotop extrahiert. Foto: HZDR/André Wirsig für das HZDR

Strahlendes Jod für Parkinson-Diagnostik geht in Dresden in Serie

Helmholtz-Zentrum und Rotop produzieren im Ringbeschleuniger ein kurzlebiges Medikament Dresden, 6. Januar 2020. Damit Ärzte die Schüttelkrankheit „Parkinson“ künftig klarer erkennen können, produzieren das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und die Instituts-Ausgründung „Rotop“ nun gemeinsam ein neues strahlendes Diagnose-Mittel namens „I123-Ioflupan“ in Serie. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung hervor. „Das Radiopharmakon ist das beste Beispiel dafür, dass wir gemeinsam Ziele erreichen, die wir allein nicht schaffen können“, betonte HZDR-Wissenschaftsdirektor Prof. Sebastian M. Schmidt.

Der Mathematikprofessor und Computer-Konstrukteur Nikolas J. Lehmann von der TU Dresden baute 2001 die Leibniz-Rechenmaschine von 1670 nach. Heute ist dieses Kleinod in den Technischen Sammlungen Dresden ausgestellt. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsen galt vor Digital-Ära als Hochburg der Rechenmaschinen

Im sächsischen Industriemuseum sind alte Rechenmaschinen aus Glashütte und Dresden zu sehen. Dresden/Glashütte/ Chemnitz, 6. Januar 2020. Schon Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) hätte wohl gerne einen PC gehabt, statt alles im Kopf auszurechnen: „Es ist unwürdig, die Zeit von hervorragenden Leuten mit knechtischen Rechenarbeiten zu verschwenden, weil bei Einsatz einer Maschine auch der Einfältigste die Ergebnisse sicher hinschreiben kann.“ Und so konstruierte der Mathematiker, Philosoph und Keks-Namensgeber einen der frühen Vorläufer heutiger Computer: eine Rechenmaschine. Die basierte auf einer von ihm konzipierten Staffelwalze, funktionierte allerdings wegen ungenauer Fertigung nicht einwandfrei. Das gelang Ingenieuren und Feinmechanikern im Erzgebirge etwas später dann schon besser. Und sie begründeten damit eine lange Industrietradition in Sachsen, die unter anderem auch in die heutige Halbleiterindustrie im „Silicon Saxony“ mündete.

Patienten mit aggressiven Hirntumoren könnten von einer verbesserten Strahlentherapie profitieren. Grundlage ist eine kombinierte PET-MRT-Bildgebung. Foto: André Wirsig für das NCT/UCC

Kombinierte Magnet- und Antimaterie-Tomografien helfen im Kampf gegen Hirnkrebs

Tumorzentrum und Uniklinikum Dresden sehen lebensverlängernde Therapie-Ansätze für Glioblastom-Patienten Dresden, 5. Januar 2020. Hirnkrebspatienten lassen sich erfolgreicher behandeln, wenn die Onkologen dabei mehrere bildgebende Verfahren kombinieren. Das haben Forscherinnen und Forscher im „Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen“ (NCT) in Dresden herausgefunden. Dafür haben sie die Langzeitdaten von 89 behandelten Patienten ausgewertet, die unter besonders aggressiven Gehirntumoren litten, den sogenannten Glioblastomen.

Die Ingenieure Jeanette Scherf und Dirk Feltin sind die Chefs bei Hightex Klipphausen - hier stehen sie gerade vor ihrem jüngsten Fabrikanbau. Foto: Heiko Weckbrodt

Hightex Klipphausen nutzt die Krise für den nächsten Anlauf

Karbon-Bauteile-Hersteller schult Belegschaft und sucht neue Absatzmärkte in pandemischen Zeiten Dresden. Selbst erfolgsverwöhnte Hochtechnologie-Unternehmen sind gegen Corona nicht gefeit. Das hat auch das auf Karbonbauteile für Elektroautos, Flugzeuge und Raketen spezialisierte Unternehmen „Hightex Verstärkungsstrukturen“ aus Klipphausen gemerkt – und neue Strategien für pandemische Zeiten entwickelt. Für die Ingenieure und Hightex-Chefs Jeanette Scherf und Dirk Feltin ist ihre Unternehmen wie „eine zweite Familie“. Und dieses Gefühl wollen sich auch den 61 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erhalten, gerade jetzt, in der Krise.