Alle Artikel mit dem Schlagwort: Foundry

Zwei Mitarbeiter beäugen Chipscheiben (Wafer) im Reinraum der Globalfoundries-Chipfabrik Dresden. Foto: Globalfoundries

Trendforce: Chinas Weltmarktanteil bei älteren Chips wächst bald auf 33 %

Taipeh, 22. Oktober 2023. Sieht man einmal von Chips der Spitzenklasse mit Strukturen feiner als zehn Nanometer ab, gehören vor allem Spezial-Schaltkreise älterer Technologie-Generationen zu „Brot- und Buttergeschäft“ der Mikroelektronik-Industrie. Grob geschätzt, „beträgt das globale Verhältnis von ausgereiften (>28 nm) zu fortgeschrittenen (<16 nm) Prozessen von 2023 bis 2027 voraussichtlich bei etwa 7:3“, schätzt „Trendforce“.

Blick in eine Chipfabrik vom Samsung. Die Koreaner gehören zu den Treibern in der Mikroelektronik-Industrie. Foto. Samsung

Viele Halbleiter-Foundries nur zur Hälfte ausgelastet

Nachfrageschwäche und Entglobalisierung treffen viele 200-Millimeter-Chipfabriken Taipeh, 7. Oktober 2023. Die weltweite Auslastung von Halbleiter-Auftragsfertigern (Foundries), die Chips auf 200 Millimeter großen Siliziumscheiben (Wafer) herstellen, ist im zweiten Halbjahr 2023 auf durchschnittlich 50 bis 60 Prozent gesunken. Das hat das taiwanesische Marktforschungs-Unternehmen „Trendforce“ aus Taipeh eingeschätzt. Bis zum Jahresende könne die Auslastungsmarke sogar noch darunter fallen.

Bisher monochrom, künftig dank neuer organischer Mikrodisplays auch mehrfarbig: Die Tilsberk-AR-Systeme spiegeln in Motorradhelme Navi-Anweisungen ein. Foto: Digades / Tilsberk

Organische Winzlinge im Helm weisen Kradfahrern den Weg

Fraunhofer-Mikrodisplays aus Dresden in innovativen AR-Helmvisieren Dresden, 28. September 2023. Der Nachwende-Aufschwung der sächsischen Mikroelektronik hatte jahrelang einen Schönheitsfehler: Anders als zu DDR-Zeiten, als Dresdner Chips auch gleich in der Region in Robotron-Computer, Fernseher, Herzschrittmacher und andere Endprodukte verbaut wurden, gab es nach der Wende kaum noch hiesige Konsumgüterproduzenten, die zum Beispiel Prozessoren, Speicher und Spezialschaltkreise aus den Dresdner Chipfabriken von AMD, Qimonda, Infineon & Co. brauchten. Langsam formen sich wieder komplette Ketten vom Chip bis zum Endprodukt in Sachsen Dieses Bild wandelt sich langsam: die GPS-Orter von „Racemap“ oder die Neurocomputer von Professor Christian Mayr beispielsweise gehen auf Chips zurück, die das Dresdner Globalfoundries-Werk hergestellt hat. Jüngstes Beispiel für solch eine geschlossene Wertschöpfungskette sind die Navi-Motorradhelme der Marke „Tilsberk“ von „Digades“ aus Zittau: Sie spiegeln Kradfahrern während der Fahrt Navigationshinweise, das aktuelle Tempo und andere Informationen ein. War das bisher nur einfarbig möglich, kann Digades dafür dank des sächsischen Verbund-Projektes „Backplane“ nun auch mehrfarbige Visiere anbieten.

Blick in eine Chipfabrik vom Samsung. Die Koreaner gehören zu den Treibern in der Mikroelektronik-Industrie. Foto. Samsung

Umsatz der größten Chip-Foundries schrumpft um 1,1 %

Trendforce: Schwächelnde Nachfrage für Konsumelektronik, Autobau und Industrie treffen aufeinander Taipeh, 24. September 2023. Der Umsatz der weltweit größten Chip-Auftragsfertiger („Foundries“) ist im zweiten Quartal 2023 um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal geschrumpft. Das hat das taiwanesische Marktforschungs-Unternehmen „Trendforce“ aus Taipeh mitgeteilt. Die Analysten rechnen allerdings mit einer Erholung in diesem Sektor gegen Jahresende.

Die neue "Coool Case"-Fabrik von außen. Foto: Heiko Weckbrodt

Cooolcase will Gehäusefabrik in Dresden-Reick ausbauen

Auftragsfertiger gehört zu den Robotron-Nachfolgebetrieben und wird nun 30 Jahre alt Dresden, 23. September 2023. Der Gehäusebauer „Cooolcase“, der 1993 aus den Überresten des Robotron-Computerkombinats hervorging, will seine Fabrik in Dresden-Reick mittelfristig ausbauen. Das hat Geschäftsführer Christian Michel zum 30-jährigen Firmenjubiläum angekündigt. Die Auftragslage sei gut, viele neue Projekte rings um die Energiewende haben in jüngster Zeit die Auftragsbücher gefüllt. Allein in den vergangenen zwei Jahren sei das Unternehmen um 20 Prozent gewachsen.

Die taiwanesische Foundry TSMC investiert derzeit viel Geld in den Ausbau seiner 300-mm-Spitzenfabriken - hier ein Blick in die TSMC-Fab 12. Foto: TSMC

„Sensationell“: Quantensprung durch TSMC-Chipfabrik in Dresden erwartet

Taiwanesische Großinvestition löst in Sachsen Begeisterung aus Dresden, 8. Juni 2023. Auf große Begeisterung ist in Sachsen die heutige Entscheidung von TSMC gestoßen, gemeinsam mit Bosch, Infineon und NXP in Dresden für zehn Milliarden Euro eine Mega-Chipfabrik zu bauen. „Ich bin froh und stolz, dass der Freistaat mit seinen Standortvorteilen überzeugen konnte und mit TSMC einer der weltweit führenden Chiphersteller sein erstes europäisches Halbleiterwerk in Sachsen errichten will“, begrüßte unter anderen Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) die Entscheidung der Taiwanesen.

Die Restriktionen aus dem US-Chipgesetz werden die Entwicklung der chinesischen Halbleiterindustrie auf Jahre ausbremsen, prognostiziert Trendforce. Visualisierung: Dall-E

Trendforce: US-Chipgesetz bremst China Mikroelektronik auf Jahre aus

Biden-Administration nutzt Chips Act verstärkt für ihre Wirtschaftskriege Washington/Taipeh/Peking, 14. April 2023. Dass die Biden-Administration mit ihrem „US Chips and Science Act“ die im internationalen Wettbewerb zurückgefallene eigene Halbleiterindustrie wieder aufpäppeln will, war von Anfang an klar. Die Europäer versuchen mit ihrem Chip-Gesetz nichts anderes. Doch inzwischen offenbart sich immer mehr die protektionistische Seite des amerikanischen Chip-Gesetzes, das Washington eben auch für Wirtschaftskriege gegen ökonomische Wettbewerber einsetzt. Denn Unternehmen, die vom Chips Act profitieren wollen, müssen sich verpflichten, in den nächsten zehn Jahren keine fortschrittlichen Technologien an China, Russland, Nordkorea und den Iran zu liefern oder dort Hightech-Investitionen zu tätigen. Könnte man bei den drei letztgenannten Ländern sicherheitspolitische Bedenken vielleicht noch nachvollziehen, liegt im Falle Chinas sehr der Verdacht nahe, dass hier ein aufstrebender Konkurrent mit allen Mittel ausgebremst werden soll – auch gegen alle Freihandelsregeln der Welthandelsorganisation WTO.

Blick in den Reinraum der Dresdner Fabrik von X-Fab. Foto: X-Fab

12 % mehr Umsatz für Chip-Hersteller „X-Fab“

Ostdeutscher Auftragsfertiger will 2024 in die Milliarden-Liga aufsteigen Erfurt/Tessenderlo, 9. Februar 2023. Dank guter Auftragslage aus dem Automobilsektor und anderen Industriebranchen sind die Umsätze “X-Fab” im Jahr 2022 um zwölf Prozent auf 739,5 Millionen Dollar (662 Millionen Euro) gestiegen. Das hat der ostdeutschen Mikroelektronik-Auftragsfertiger heute mitgeteilt. Bis 2025 will X-Fab nun eine weitere Milliarde Dollar in all seine Standorte investieren, zu denen unter anderem Erfurt und Dresden gehören.

Die Visualisierung zeigt den Eingangsbereich der geplanten Intel-Doppelfabrik in Magdeburg. Grafik: Intel

Intel investiert 17 Milliarden Euro in Magdeburg

Zwei Chip-Megafabrik geplant Magdeburg, 15. März 2022. Intel will 17 Milliarden Euro in Magdeburg investieren und dort zwei Chip-Megafabriks bauen. Das hat Konzernchef Pat Gelsinger heute angekündigt und als Produktionsstart das Jahr 2027 avisiert. Durch die Investition sollen dort 3000 direkte Jobs sowie Tausende Arbeitsplätze im Umfeld entstehen. Ein erheblicher Teil der Fabrikkosten wird aus Steuergeldern finanziert werden. Der Intelchef machte dazu heute zwar keine Angaben. Vermutlich liegt die Subventionsquote aber bei 30 bis 40 Prozent.

Blick in einer der 300-mm-Chipwerke von Foundry-Primus TSMC in Taiwan. Foto: TSMC

Chipauftragsfertiger legen um 20 % zu

Marktforscher rechnen weiter mit starkem Wachstum für Foundries Scottsdale, 8. März 2022. Der Weltmarkt für Halbleiter-Auftragsfertiger („Foundries“) wird in diesem Jahr um 20 Prozent wachsen – und auch in den Folgejahren kräftig zulegen. Das hat das US-Marktforschungsunternehmen „IC Insights“ aus Scottsdale in Arizona prognostiziert. Umsatztreiber waren dabei zuletzt vor allem 5G-Mobilfunkchips für Smartphones und anwendungsspezifische Prozessoren.

Der Chip-Deal mit Globalfoundries und Inova soll BMW unter anderem Elektronik für den iX sichern. Foto: BMW

BMW sichert sich per Direktauftrag Chips von Globalfoundries

Autokonzern geht mit Blick auf Halbleiter-Engpässe neue Wege München/Dresden, 8. Dezember 2021. Angesichts der akuten Chip-Engpässe in der Autoindustrie geht BMW neue Wege, um seinen Halbleiter-Nachschub künftig besser abzusichern: Der bayrische Autokonzern hat nun direkte Verträge mit den Mikroelektronik-Unternehmen Globalfoundries und INOVA Semiconductors über die Lieferung von mehreren Millionen Mikrochips pro Jahr geschlossen. Diese Elektronikbausteine sollen die Innenraumbeleuchtung im Elektroauto iX und anderen BMW-Autos steuern. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung von BMW, INOVA und Globalfoundries in München und Dresden hervor.

Michael Kretschmer. Foto: CDU-Landesverband Sachsen

Kretschmer bestätigt Verhandlungen mit Intel um Ansiedlung

Sachsen hofft auf neue Chipfabriken Dresden, 25. August 2021. Die sächsische Regierung verhandelt mit dem US-Halbleiterkonzern Intel über eine Ansiedlung im Freistaat. Das hat Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nun auch offiziell bestätigt. „Wir sind mit Intel in intensiven Gesprächen, um das Unternehmen zu einem Investment in Sachsen zu bewegen“, sagte Kretschmer heute während der Eröffnungsfeier für das neue Amazon-Entwicklungszentrum Dresden. Zuvor hatte auch schon Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) derartige Verhandlungen indirekt bestätigt.

Die Pilotanlage von Sunfire in Dresden-Reick hat mit der Dieselproduktion aus Luft, Wasser und Ökostrom begonnen. Foto: Sunfire/ Cleantech Media

Wasserstoff gefragt: Sunfire Dresden baut Elektrolyseur-Produktion aus

Millioneninvestitionen geplant, Belegschaft soll sich verdoppeln Dresden, 27. Juli 2021. Weil immer mehr Stahlwerke, Öl-, Chemie- und Energieunternehmen Wasserstoff auf elektrochemischem Weg mit Elektrolyse-Anlagen von Sunfire erzeugen wollen, baut das Dresdner Unternehmen seine Produktionskapazitäten nun stark aus. Das hat Sunfire-Technikchef Christian von Olshausen angekündigt. Insgesamt werde die Firma dafür bis 2025 einen dreistelligen Millionenbetrag investieren. Wie genau das Unternehmen diese Ausgaben finanzieren will, mochte er nicht verraten, kündigte aber an: „Wir stellen auch neues Personal ein.“ In den nächsten Jahren werde die Belegschaft dadurch stark wachsen: von derzeit 250 auf dann über 500 Beschäftigte oder womöglich noch mehr.

Vor allem die modernen 300-mm-Fabriken von TSMC sind stark ausgelastet. Foto: TSMC

Baut TSMC eine milliardenteure Chipfabrik in Dresden?

Taiwanesen und Dresdner wollen Meldungen nicht kommentieren Dresden, 14. Juli 2021. Die weltweit größte Halbleiter-Foundry „TSMC“ aus Taiwan erwägt laut Meldungen von Branchenmagazinen, in Dresden und im japanischen Kumamoto große Chipfabriken zu bauen. An beiden Standorten habe TSMC „Vereinbarungen mit lokalen Behörden getroffen und sei in Gesprächen mit lokalen Kunden“, heißt es Berichten von „Digitimes“ und „EE News Europe“.

Ein Intel-Ingenieur begutachtet eine Chip-Belichtungsmaske in der Fabrik in Santa Clara. Foto: Intel

Globalfoundries Dresden: Wir hätten kein Problem mit Intel-Fabs vor der Haustür

Sachsens Mikroelektronik-Industrie fürchtet allerdings Subventionssog durch Mega-Projekt Dresden, 19. Mai 2021. Falls Intel in Sachsen mehrere Großfabriken für die Chip-Auftragsfertigung bauen sollte, wie in jüngster Zeit diskutiert, wäre das für Globalfoundries keine problematische Konkurrenz, sondern eher ein Gewinn. Das hat der Dresdner Globalfoundries-Sprecher Jens Drews auf Oiger-Anfrage erklärt.