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Kretschmer bestätigt Verhandlungen mit Intel um Ansiedlung

Michael Kretschmer. Foto: CDU-Landesverband Sachsen

Michael Kretschmer. Foto: CDU-Landesverband Sachsen

Sachsen hofft auf neue Chipfabriken

Dresden, 25. August 2021. Die sächsische Regierung verhandelt mit dem US-Halbleiterkonzern Intel über eine Ansiedlung im Freistaat. Das hat Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nun auch offiziell bestätigt. „Wir sind mit Intel in intensiven Gesprächen, um das Unternehmen zu einem Investment in Sachsen zu bewegen“, sagte Kretschmer heute während der Eröffnungsfeier für das neue Amazon-Entwicklungszentrum Dresden. Zuvor hatte auch schon Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) derartige Verhandlungen indirekt bestätigt.

Intel-Chef Pat Gelsinger. Foto: Intel

Intel-Chef Pat Gelsinger. Foto: Intel

Gerüchte über möglichen Megadeal wabern schon lange durch die Branche

Den Stein ins Rollen gebracht hatte der neue Intel-Chef Pat Gelsinger, als er im März milliardenschwere Investitionen in neue Fabriken und insbesondere auch ins hauseigene Auftragsfertigungsgeschäft angekündigt hatte. Schon damals hatte er auch über neue Chipwerke in Europa gesprochen. Im April und Mai tourte Gelsinger dann durch Europa, um Standorte zu finden und Subventionen auszuhandeln. Neben der EU-Kommission soll er dabei auch bei der deutschen Bundesregierung angeklopft haben. Zur Debatte stehen angeblich bis zu acht neue Fabriken – und Sachsen ist laut vielen inoffiziellen Quellen in der engeren Wahl. Bis zur Bestätigung durch Kretschmer stand aber eine offizielle Bestätigung aus.

Impression aus der Chipproduktion im Intel-Werk Hillsboro. Foto: Intel

Impression aus der Chipproduktion im Intel-Werk Hillsboro. Foto: Intel

Falls Intel in Dresden oder in der Lausitz investiert, sind nicht nur hohe Subventionen durch den Bund wahrscheinlich, sondern auch Beihilfen, Infrastrukturbauprojekte oder andere Unterstützungsleistungen durch den Freistaat. Allerdings haben auch schon Globalfoundries, Infineon und andere bereits angesiedelte Halbleiterunternehmen in Dresden Subventionsbedarf für eigene Ausbaupläne angekündigt. Zur Diskussion steht, derartige Mikroelektronik-Sonderzuschüsse aus postpandemischen Corona-Wiederaufbautöpfen zu finanzieren.

Je nach Kapazität und Automatisierungsgrad kosten moderne Mega-Chipfabriken meist zweistellige Milliardenbeträge und sorgen meist für erhebliche Job- und Wertschöpfungseffekte in der jeweiligen Region.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Kretschmer, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt