Alle Artikel mit dem Schlagwort: USA

Die Restriktionen aus dem US-Chipgesetz werden die Entwicklung der chinesischen Halbleiterindustrie auf Jahre ausbremsen, prognostiziert Trendforce. Visualisierung: Dall-E

Trendforce: US-Chipgesetz bremst China Mikroelektronik auf Jahre aus

Biden-Administration nutzt Chips Act verstärkt für ihre Wirtschaftskriege Washington/Taipeh/Peking, 14. April 2023. Dass die Biden-Administration mit ihrem „US Chips and Science Act“ die im internationalen Wettbewerb zurückgefallene eigene Halbleiterindustrie wieder aufpäppeln will, war von Anfang an klar. Die Europäer versuchen mit ihrem Chip-Gesetz nichts anderes. Doch inzwischen offenbart sich immer mehr die protektionistische Seite des amerikanischen Chip-Gesetzes, das Washington eben auch für Wirtschaftskriege gegen ökonomische Wettbewerber einsetzt. Denn Unternehmen, die vom Chips Act profitieren wollen, müssen sich verpflichten, in den nächsten zehn Jahren keine fortschrittlichen Technologien an China, Russland, Nordkorea und den Iran zu liefern oder dort Hightech-Investitionen zu tätigen. Könnte man bei den drei letztgenannten Ländern sicherheitspolitische Bedenken vielleicht noch nachvollziehen, liegt im Falle Chinas sehr der Verdacht nahe, dass hier ein aufstrebender Konkurrent mit allen Mittel ausgebremst werden soll – auch gegen alle Freihandelsregeln der Welthandelsorganisation WTO.

Mikroskopaufnahme eines Zebrafisch-Embryos. Abb.: Campàs Lab via TU Dresden

Mikro-Tastsinn entscheidet mit über Schicksal einer Zelle

Team aus Sachsen und Kalifornien misst, wie sich die Stammzellen in einem Embryo spezialisieren Dresden/Santa Barbara, 31. Dezember 2022. Wie ein Embryo zu einem Wirbeltier heranwächst, darüber entscheidet eine Art „Tastsinn“ der Zelle mit. Die noch unspezialisierten Ursprungszellen (Stammzellen) ertasten sich im wachsenden Organismus gewissermaßen ihr weiteres Schicksal als Knochenzelle, Neuron oder Leberbaustein. Dabei orientieren sie sich im umgebenden „Zellschaum“ einerseits durch biochemische Signale, anderseits aber auch durch bewegliche kleine Ausstülpungen. Diese mechanischen Sensoren der Stammzellen hat ein sächsisch-kalifornisches Team um Professor Otger Campàs vom Exzellenz-Zentrum „Physik des Lebens“ (PoL) Dresden experimentell an entstehenden Zebrafischen analysiert. Das geht aus Mitteilungen der TU Dresden und der Uni Santa Barbara in den USA hervor.

Prof. Gianauerlio Cuniberti von der TU Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

US-Physiker ehren Dresdner Nanoforscher Cuniberti

Vom Atom zum System: „American Physical Society“ kürt Wissenschaftler der TU Dresden zum „Fellow“ Dresden/Las Vegas, 21. Oktober 2022. Für seine Forschungserfolge an Nanoelektronik und Nanostrukturen hat der Dresdner Materialwissenschaftler Prof. Gianaurelio Cuniberti nun eine besondere Auszeichnung erhalten: Die „American Physical Society“ (APS) hat den aus Italien stammenden und in Sachsen lebenden Nanowissenschaftler zu ihrem „Fellow“ erklärt. Die Urkunde bekommt er beim APS-Treffen im März 2023 in Las Vegas.

Ifo warnt vor De-Globalisierung von Deutschlands

Studie: Allein die Voll-Abkoppelung von China würde deutsche Wirtschaft sechsmal so teuer kommen wie der Brexit München, 8. August 2022. Wenn sich Deutschland von China ökonomisch entkoppeln würde, wie in jüngster Zeit gelegentlich gefordert, würde dies insbesondere die deutsche Industrie empfindlich schaden. Das hat die Studie „Geopolitische Herausforderungen und ihre Folgen für das deutsche Wirtschaftsmodell“ des Forschungsinstituts „Ifo“ aus München im Auftrag der „Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft“ ergeben. Insbesondere, wenn dies in einen Handelskrieg zwischen der EU und China ausartetet, „käme dies Deutschland knapp sechsmal so teuer wie der Brexit“, heißt es in einer Studienzusammenfassung.

Das Indie-Team feiert mit Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) die offizielle Eröffnung des neuen Chip-Entwicklungszentrums. Foto: Indie

Chipschmiede Indie feiert sein neues Zentrum in Dresden

Tochter des US-Konzerns entwickelt in Sachsen neue Schaltkreise für Automobilbau Dresden/Aliso Viejo, 19. Juli 2022. Das US-Autoelektronikunternehmen „Indie Semiconductor“ hat nun auch offiziell sein Chip-Entwicklungszentrum in Dresden eröffnet. Die deutsche Tochtergesellschaft entwickelt vor allem digital-analoge-Mischschaltkreise für die Automobilindustrie in Europa, im Nahen Osten und in Afrika, speziell auch Chips für die Fahrsicherheit, für Elektroautos und für die Automatisierung.

Michael Kretschmer. Foto: CDU-Landesverband Sachsen

Kretschmer bestätigt Verhandlungen mit Intel um Ansiedlung

Sachsen hofft auf neue Chipfabriken Dresden, 25. August 2021. Die sächsische Regierung verhandelt mit dem US-Halbleiterkonzern Intel über eine Ansiedlung im Freistaat. Das hat Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nun auch offiziell bestätigt. „Wir sind mit Intel in intensiven Gesprächen, um das Unternehmen zu einem Investment in Sachsen zu bewegen“, sagte Kretschmer heute während der Eröffnungsfeier für das neue Amazon-Entwicklungszentrum Dresden. Zuvor hatte auch schon Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) derartige Verhandlungen indirekt bestätigt.

Ifo: Weltwirtschaft wird unter neuem US-Präsident stärker wachsen

Experten weltweit rechnen mit einem Prozentpunkt mehr durch Biden-Effekt München, 19. Januar 2021. Die Weltwirtschaft wird unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden (Demokraten) kräftiger wachsen, als wenn Donald Trump (Republikaner) eine zweite Amtszeit gewonnen hätte. Das hat eine Ifo-Umfrage unter 843 Ökonomen und anderen Experten aus 107 Ländern ergeben. Demnach fallen die Wachstumsprognosen für die globale Wirtschaft nun um 0,98  Prozentprozente höher aus, teilte das Ifo-Institut in München mit.

Nvidia will mit der ARM-Übernahme seine Führungsposition beim KI-Chip-Entwurf - hier Jetson-Platine in einem Isaal-Roboter - weiter ausbauen. Abb.: Nvidia

Nvidia kauft ARM-Prozessorschmiede

Mit dem Milliarden-Geschäft will der Grafikchip-Konzern seine Spitzenposition in der KI-Elektronik ausbauen Cambridge/Santa Clara, 14. September 2020. Das ist ein Paukenschlag für die globale Mikroelektronik-Branche: Der kalifornische Grafikchip-Konzern Nvidia kauft die englische Smartphone-Prozessor-Firma „ARM“ aus Cambridge. Das haben Nvidia in Santa Clara und ARM in Cambridge nun angekündigt. Der bisherige Eigentümer Softbank bekommt dafür rund 33,5 Milliarden Dollar (28,2 Milliarden Euro), der größere Teil davon in Form von Nvidia-Aktien. Nvidia-Gründer Jensen Huang will damit nach eigenem Bekunden „das führende Unternehmen für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz schaffen“.

Alibaba-Campus in Hangzhou. Foto: Alibaba

Amazon immer noch viermal so groß wie Alibaba

Beim Gewinn nehmen sich der US-Online-Riese und das Pendant aus China aber nicht mehr viel London/Seattle/Hangzhou, 26. Mai 2020. Der US-Onlinehandelsriese Amazon aus Seattle und sein chinesisches Pendant Alibaba mit Hauptsitz in Hangzhou verfolgen inzwischen recht ähnliche Geschäftsmodelle und wachsen damit auch stark. Beim Gewinn liegen sie auch nicht weit auseinander. Doch gemessen am Umsatz liegt Alibaba noch weit hinter Amazon. Das geht aus einer Analyse des Finanznachrichten-Portals „Learbonds.com“ aus London hervor.

Vor allem die modernen 300-mm-Fabriken von TSMC sind stark ausgelastet. Foto: TSMC

TSMC baut Mega-Chipfabrik in den USA

Taiwanesischer Foundry-Primus investiert 12 Milliarden Dollar in Arizona, um Trump zu besänftigen Hsinchu/Arizona, 15. Mai 2020. TSMC will eine Mega-Halbleiterfabrik in Arizona in den USA bauen. Das hat der weltweit größte Chip-Autragsfertiger nun in Hsinchu mitgeteilt. Der taiwanesische Konzern will dafür rund zwölf Milliarden US-Dollar (etwa 11,1 Milliarden Euro) investieren, erwartet dabei aber offensichtlich auch Subventionen aus Washington und vom Bundesstaat Arizona.

Europa auf Schaukelkurs zwischen China und USA

Deutsche Ökonomen raten EU zu „wechselnden Allianzen“ München, 21. November 2019. Auf eine Schaukel- und Ausgleichspolitik zwischen China und den USA würden viele deutsche Ökonomen am liebsten Europa einschwören: Sie sehen im aktuellen Handelskrieg zwischen den zwei größten Volkswirtschaften der Welt keinen vorübergehenden Konflikt, sondern einen Auftakt für einen langfristigen Konflikt der beiden Dominanzmächte des 21. Jahrhunderts. Europa solle sich da nicht auf eine Seite stellen, sondern eher das Zünglein an der Waage spielen. Das geht aus einer Expertenumfrage des Wirtschaftsforschungs-Instituts Ifo aus München hervor.

In einem Jahr wirft die Sau Emma gleich 17 Ferkel. Foto: Prokino, Szenenfoto aus: "Unsere große kleine Farm"

Doku „Unsere große kleine Farm“ über zwei Städter, die zu Ökobauern wurden

Natur-Kreislaufe dienen als Schwungrad für eine minimalinvasive Landwirtschaft Reichen etwas Risikokapital und viel Enthusiasmus für ein paar Stadtmenschen aus, um aus 80 Hektar verödetem Land eine blühende, naturnahe Farm zu machen? In der Dokumentation „Unsere große kleine Farm“ geht der US-Farmer John Chester dieser Frage nach. Erschienen ist das anderthalbstündige Plädoyer für eine umweltgerechte Landwirtschaft nun fürs Heimkino.

Umschlag des Buches von Joschka Fischer: Der Abstieg des Westens. Abb.: Kiwi

Leben im chinesischen Jahrhundert

Im Buch „Der Abstieg des Westens“ plädiert Ex-Außenminister Joschka Fischer dafür, die EU-Staaten enger zusammenzuschmieden, um zwischen den Polen USA und China zu bestehen Zwischen den Mahlsteinen China und USA könnte Europa schon bald ganz und gar zur drittklassischen Kraft absinken – in politischer, wirtschaftlicher wie militärischer und gesellschaftlicher Hinsicht. Davor warnt jedenfalls der ehemalige deutsche Außenminister Joschka Fischer in seinem Buch „Der Abstieg des Westens“. Darin prophezeit der frühere grüne Spitzenpolitiker und „Realo“ Fischer nach den Jahrhunderten europäischer Dominanz und dem US-dominierten 20. Jahrhundert nun ein chinesisches 21. Jahrhundert: Gegen die scheinbar unaufhaltsam aufsteigende und zunehmend innovationsstarke Superkraft aus dem Osten werde die USA allenfalls noch als Gegenpol agieren.