Vom Atom zum System: „American Physical Society“ kürt Wissenschaftler der TU Dresden zum „Fellow“
Dresden/Las Vegas, 21. Oktober 2022. Für seine Forschungserfolge an Nanoelektronik und Nanostrukturen hat der Dresdner Materialwissenschaftler Prof. Gianaurelio Cuniberti nun eine besondere Auszeichnung erhalten: Die „American Physical Society“ (APS) hat den aus Italien stammenden und in Sachsen lebenden Nanowissenschaftler zu ihrem „Fellow“ erklärt. Die Urkunde bekommt er beim APS-Treffen im März 2023 in Las Vegas.
„Bahnbrechende rechnerische und experimentelle Arbeiten“
Mit diesem Titel ehre die amerikanische physikalische Gesellschaft Menschen, „die durch herausragende Leistungen in Forschung, Technologie und Lehre maßgeblich zu den Fortschritten in der Physik beigetragen haben“, informierte die TU Dresden – Cuniberti leitet hier den Lehrstuhl für Materialwissenschaft und Nanotechnik. Konkret erhalte der Professor die Auszeichnung für „bahnbrechende rechnerische und experimentelle Arbeiten zu niedrigdimensionalen Strukturen und nachhaltige Beiträge zum Verständnis von nanoelektronischen Bauelementen vom Atom bis zum System“. In diesem Jahr hat die APS weltweit 154 Fellows gekürt, darunter sechs aus Deutschland.
Innovativer Geist schaut über Fachgrenzen hinweg
Forschungs-Prorektorin Prof. Angela Rösen-Wolff sieht die Kür ihres Kollegen als Bestätigung für den Exzellenzkurs der TU Dresden: „Eine Auszeichnung für interdisziplinäre Leistungen wie die von Professor Cuniberti, der in den Fakultäten Maschinenwesen und Physik beheimatet ist, ist uns Ehre und Ansporn zugleich.“ Und Physikdekan Prof. Carsten Timm würdigte in diesem Zusammengang Cunibertis „innovativen Geist, der immer über die Grenzen zwischen Fachdisziplinen hinweg geschaut hat“.
Kurzvita von Cuniberti
Der 1970 in Genua geborene Gianaurelio Cuniberti hatte Physik in seiner Heimatstadt studiert, promovierte in Genua und Hamburg und war zeitweise am „Massachusetts Institute of Technology“ (MIT) tätig. Ab 1998 war er Gastwissenschaftler am Max-Planck-Institut für Physik Komplexer Systeme in Dresden, widmete sich ab 2003 an der Uni Regensburg molekularen Computern und folgte 2007 dem Ruf an die Uni Dresden. Er vertiefte hier unter anderem die Kooperation der TU mit koreanischen Forschungspartnern, organisierte internationale akademische Sommerschulen und war einer der Gründer des „Dresden Center for Computational Materials Science“ (DCCMS) an der Uni. Zuletzt hatte er sich unter anderem mit künstlichen elektronischen Nasen beschäftigt, die Corona und andere Krankheiten noch vor einer Labor-Diagnose erschnüffeln können.
Autor: hw
Quellen: TUD, Oiger-Archiv
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