Halbleiterindustrie, News, zAufi

Chipausrüster ASML mit 30 Prozent mehr Umsatz

Die führenden Chipwerk-Ausrüster rechnen mit guter Auftragslage. Hier im Foto ist eine EUV-Demo-Anlage des niederländischen Ausrüsters ASML zu sehen. Dabei handelt es sich um eine noch junge Technik, bei der Chipstrukturen mit weichem Röntgenlicht erzeugt werden. Foto: ASML

EUV-Demo-Anlage des niederländischen Ausrüsters ASML. Foto: ASML

Weltweiter Subventionswettlauf fördert Geschäfte des niederländischen Tech-Champions

Veldhoven, 24. Januar 2024. Die ambitionierten Mikroelektronik-Industrieprojekte in den USA, Korea, Deutschland und weiteren Staaten machen sich in den Geschäftszahlen von ASML positiv bemerkbar – trotz des US-Wirtschaftskrieges gegen China: Der niederländische Chipfabrik-Ausrüster hat im Jahr 2023 insgesamt 27,6 Milliarden Euro umgesetzt und damit rund 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Nettoeinkommen kletterte um 39 Prozent auf etwa 7,8 Milliarden Euro. Das hat ASML heute an seinem Hauptsitz in Eindhoven mitgeteilt. Für das Jahr 2024 rechnet der Konzern mit ähnlichen Umsätzen.

ASML-Chef Peter Wennink. Foto: Bart van Overbeeke für ASML

ASML-Chef Peter Wennink. Foto: Bart van Overbeeke für ASML

Trotz US-Wirtschaftskrieg dreimal soviele Litho-Anlagen verkauft

Zwar dürfen die Niederländer auf US-Druck keine moderne Chip-Belichtungstechnik mehr ins Reich der Mitte verkaufen. Doch weltweit konnten sie letztlich 345 Lithografie-Anlagen absetzen – fast dreimal so viele wie im Vorjahr. Dabei bewerten die Konzernlenker die Branchenlage sogar eher zurückhaltend: „Die Halbleiterindustrie durchläuft weiterhin die Talsohle des Zyklus“, schätzt ASML-Chef Peter Wennink ein. „Auch wenn unsere Kunden noch nicht sicher sind, wie die Erholung des Halbleitermarkts in diesem Jahr aussehen wird, gibt es einige positive Anzeichen Die Auslastung beginnt sich zu verbessern. Unser starker Auftragseingang im vierten Quartal unterstützt eindeutig die zukünftige Nachfrage.“

Schlüsselzulieferer für Top-Chipfabriken

ASML ist ein weltweiter Schlüsselzulieferer für modernste Halbleiter-Belichtungsanlagen, ohne die sich modernste Chips gar nicht herstellen lassen. Vor allem mit seiner Extrem-Ultraviolett-Lithografie (EUV) hat es alle Konkurrenten abgehängt und gilt in diesem Sektor als Champion der europäischen Halbleiterindustrie. Weltweit beschäftigt das Unternehmen rund 42.400 Menschen.

Subventionsspirale dreht sich immer schneller

Vor allem durch die „Chipgesetze“ der USA und der EU, aber auch die Förderprogramme in China, Korea, Indien und Japan sowie die Ausgaben der Spitzen-Foundries in Taiwan steigen derzeit weltweit die Investitionen in große Chipwerke – und die brauchen massenhaft Litho-Anlagen. Mittlerweile dreht sich international die Spirale für einen multimilliarden-teuren Subventionswettlauf immer schneller.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: ASML, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt