Trendforce erwartet Aufwärtstrend für Halbleiter-Auftragsfertiger vor allem durch KI-Boom
Taipeh, 12. März 2024. Nach einem eher schwachen Wirtschaftsjahr 2023 können die zehn führenden Mikroelektronik-Auftragsfertiger (englisch: Foundries) für 2024 mit zwölf Prozent Wachstum auf insgesamt 125,24 Milliarden US-Dollar rechnen. Das hat das taiwanesische Marktforschungs-Unternehmen „Trendforce“ in Taipeh prognostiziert.
TSMC baut Spitzenposition aus
Unangefochtener Primus ist und bleibt laut der „Trendforce“-Analyse der taiwanesische Konzern TSMC mit inzwischen über 61 Prozent Weltmarktanteil im Foundry-Sektor, gefolgt von Samsung aus Korea (11 Prozent) und dem US-Unternehmen Globalfoundries (5,8 Prozent). Auf den Folgeplätzen finden sich UMC aus Taiwan und SMIC aus China.
Schwache Weltwirtschaft und China-Probleme haben Foundries unter Druck gesetzt
„2023 war ein herausforderndes Jahr für Foundries, das durch hohe Lagerbestände in der gesamten Lieferkette, eine schwache Weltwirtschaft und eine langsame Erholung des chinesischen Marktes gekennzeichnet war“, betonen die Analysten. Dadurch seien die Jahresumsätze der zehn führenden Chip-Auftragsfertiger weltweit um 13,6 Prozent auf umgerechnet 111,54 Milliarden US-Dollar geschrumpft.
Leichter Aufwärtstrend inzwischen auch wieder im Smartphone-Markt
Doch bereits im vierten Quartal 2024 sei ein Aufwärtstrend sichtbar gewesen, ausgelöst durch eine steigende Nachfrage für Smartphone-Elektronik, insbesondere auch die neuen Spitzenmodelle von Apple und Samsung. Vor allem TSMC konnte von diesen Aufträgen profitieren, insbesondere im Segment der Hochleistungs-Schaltkreise. Globalfoundries stabilisierte zuletzt seine Umsätze, legte im Markt für Automobil-Chips sogar um fünf Prozent zu.
Künstliche Intelligenz sorgt für Nachfrage-Impulse
Für 2024 erwarten die Analysten nun weitere Wachstumsimpulse für die Auftragsfertiger, vor allem durch den weltweiten Boom der „Künstlichen Intelligenzen“ (KI). Davon dürfte wieder ganz besonders TSMC profitieren, die für Nvidia und andere führende Anbieter von KI-Hardware die fortschrittlichsten Produktionsprozesse bieten kann.
Globalfoundries und TSMC in Dresden
Europäische Foundries wie die X-Fab sind in der weltweit Top 10 nicht vertreten. Allerdings betreibt der Drittplatzierte Globalfoundries in Dresden ein wichtiges Werk. Und TSMC will demnächst gemeinsam mit Infineon, Bosch und NXP ebenfalls in Dresden eine Megafab bauen.
Autor: hw
Quellen: Trendforce, Oiger-Archiv, Wikipedia
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