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Kosmische Augen und Drohnen überwachen künftig Bergbau-Halden

Um instabile Bergbauhalden oder Verunreinigungen von Böden und Gewässern rechtzeitig zu erkennen, kombinieren die Mosmin-Partner Copernicus-Satelliten, Drohnen-Erkundungsdaten mit erdgebundenen Sensoren und lassen all diese Daten dann durch maschinell lernende Systeme auswerten. Das soll helfen, ökologische Risiken aus Bergbau-Hinterlassenschaften zu mindern und darin verborgene Schätze zu heben. Grafik: Mosmin via HZDR/HIF

Um instabile Bergbauhalden oder Verunreinigungen von Böden und Gewässern rechtzeitig zu erkennen, kombinieren die Mosmin-Partner Copernicus-Satelliten, Drohnen-Erkundungsdaten mit erdgebundenen Sensoren und lassen all diese Daten dann durch maschinell lernende Systeme auswerten. Das soll helfen, ökologische Risiken aus Bergbau-Hinterlassenschaften zu mindern und darin verborgene Schätze zu heben. Grafik: Mosmin via HZDR/HIF

Helmholtz Freiberg startet Internationales „Mosmin“-Projekt

Freiberg, 31. Dezember 2023. Copernicus-Satelliten, Drohnen, Bodensensoren und Künstliche Intelligenzen (KI) sollen künftig helfen, alte Bergbau-Halden zu überwachen, darin lauernde Risiken, aber auch Wertstoffe aufzuspüren. Darauf zielt das internationale Projekt „Mosmin“ („Multiscale Observation Services for Mining-related Deposits“). Koordiniert vom „Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie“ (HIF) will ein Dutzend Institute und Montan-Unternehmen gemeinsam Wege finden, um Bergbau künftig effizienter und umweltfreundlicher zu machen.

Augen von Copernicus mit Hyperspektral-Analysen und Glasfaser-Sensoren mit KI kombiniert

„Wir kombinieren die Satellitendaten mit den Daten, die wir durch Sensoren auf Drohnen oder am Boden gewonnen haben“, kündigt HIF-Projektkoordinator Dr. Moritz Kirsch an. „Diese Daten werden mit Hilfe von Verfahren des Maschinellen Lernens so aufbereitet, dass wir Veränderungen erkennen und deren Ursache identifizieren können.“ Dafür wollen die Forscher Copernicus- und Drohnendaten aus dem Erdorbit und aus der Luft inklusive Hyperspektral-Analysen mit Erdsensoren kombinieren. Dazu gehören neue geophysikalische Techniken wie die „Distributed Acoustic Sensing“-Technologie (DAS), bei der Glasfaserkabel als Sensoren eingesetzt werden. Diese Glasfasern liefern zusätzliche Informationen über den Untergrund, etwa über verborgene Ressourcen, aber auch über sich anbahnende interne Verformungen und Sickerströmungen, um diese Risiken noch rechtzeitig eindämmen zu können. Letztlich gehe es eben auch darum, „Umweltrisiken und die Auswirkungen des Bergbaus zu mindern“, betont HIF-Direktor Prof. Jens Gutzmer.

Kommerzielle Partner sollen neue Dienste vermarkten

Die Mosmin-Dienste wollen die Projektpartnern dann durch kleine und mittlere Unternehmen kommerzialisieren lassen, um sie möglichst vielen Interessenten aus Bergbau-Industrie und Forschung zur Verfügung zu stellen.

3 Millionen Euro von der „Euspa“

Die „Agentur der Europäischen Union für das Weltraumprogramm“ (Euspa) fördert das Projekt mit knapp drei Millionen Euro. Neben dem HIF – das wiederum eine Tochter des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) ist – beteiligen sich elf weitere Partner an dem Projekt. Dazu gehören auf deutscher Seite eine HIF-Ausgründung, nämlich die Freiberger Hyperspektral-Sensorfirma „Theiax“, sowie das Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ). Außerdem an Bord sind auch Nordic Strategy Partners AB aus Schweden, das „Centre Tecnològic de Telecomunicacions de Catalunya“ (CTTC) aus Spanien, die rumänische „Babes-Bolyai-Universität“ (UBB), Geokinesia aus Spanien, die Boliden Mineral AB aus Schweden, das „Advanced Mining Technology Center“ (AMTC) sowie Codelco aus Chile, die rumänische „Cupru Min S.A. Abrud“ und die „FQM Trident Limited“ aus Sambia.

Autor: hw

Quellen: HIF, Oiger-Archiv, Wikipedia

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt