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Sunfire investiert 30 Millionen in Dresden

Bagger reißen eine frühere Berufsschule am Gasspeicher Dresden-Reick ab, um Platz für ein Elektrolyeur-Entwicklungszentrum zu schaffen. Foto: Sunfire

Bagger reißen eine frühere Berufsschule am Gasspeicher Dresden-Reick ab, um Platz für ein Elektrolyeur-Entwicklungszentrum zu schaffen. Foto: Sunfire

Sachsen soll sich auf Entwicklung konzentrieren, Massenproduktion findet woanders statt

Dresden, 15. November 2023. Sunfire will rund 30 Millionen Euro in ein neues Entwicklungszentrum und eine Prototypen-Fertigungslinie in Dresden investieren. Das hat der sächsische Elektrolyseur-Hersteller angekündigt. Heute rückten dafür die Bagger an, in fünf Jahren soll das Zentrum fertig sein.

Sunfire Finanzchef Nils Aldag- Foto: Frank Grätz für Sunfire

Sunfire-Chef Nils Aldag- Foto: Frank Grätz für Sunfire

Standort für Serienproduktion noch nicht benannt

Eine Fabrik für moderne Hochtemperatur-Elektrolyseure (englisch als SOEC abgekürzt) in Dresden ist dafür anscheinend nun endgültig vom Tisch. „Wenn wir in die Serienfertigung einsteigen, werden wir unsere SOEC-Elektrolyseure an einem anderen Standort produzieren – so wie wir es heute schon mit unserer Druck-Alkali-Technologie tun. In Dresden konzentrieren wir uns dagegen auf die Weiterentwicklung unserer Technologien“, kündigt Sunfire-Chef Nils Aldag an. Dafür will er auf dem Sunfire-Gelände an der Gasanstaltstraße neue Hallen für die Prototypenfertigung und die Tests der hier entwickelten Anlagen bauen lassen.

Luftbild vom Sunfire-Stammsitz in Dresden-Reick. Foto: Sunfire

Luftbild vom Sunfire-Stammsitz in Dresden-Reick. Foto: Sunfire

Belegschaft soll sich verdoppeln

Immerhin soll aber die Belegschaft in Dresden von derzeit 400 auf 800 Beschäftigte steigen. Ein Teil davon wird im neuen Elektrolyseur-Entwicklungszentrum arbeiten. Um Platz dafür zu schaffen, hat Sunfire zusätzliche Grundstücke rund um den Stammsitz gekauft. Dazu gehört auch eine ehemalige Berufsschule nahe dem alten Gasspeicher Dresden-Reick, die nun abgerissen wird.

Links ist ein Hochtemperatur-Stapel von Sunfire Dresden zu sehen, der für die Elektrolyse und den Brennstoffzellen-Betrieb genutzt werden kann. In der Flasche rechts ist eCrude zu sehen - künstlich erzeugter Kraftstoff. Foto: Heiko Weckbrodt

Links ist ein Hochtemperatur-Stapel von Sunfire Dresden zu sehen, der für die Elektrolyse und den Brennstoffzellen-Betrieb genutzt werden kann. In der Flasche rechts ist eCrude zu sehen – künstlich erzeugter Kraftstoff. Foto: Heiko Weckbrodt

Auf Alkali- und Hochtemperatur-Wasserspalter spezialisiert

Das Unternehmen entwickelt und baut Elektrolyseure, die unter Stromzufuhr Wasser in Dauer- und Wasserstoff spalten. Eine Produktlinie hat die Firma aus der Schweiz zugekauft. Dabei handelt es sich um Alkali-Elektrolyseure – eine ältere, am Markt etablierte Technologie. Innovativer und vor allem effizienter sind die Hochtemperatur-Elektrolyseure, die Sunfire selbst entwickelt, aber erst langsam an die Megawatt-Klasse heranführt. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen derzeit rund 500 Menschen in Sachsen, in Westdeutschland und in der Schweiz.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Sunfire, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt