Sachsen soll sich auf Entwicklung konzentrieren, Massenproduktion findet woanders statt
Dresden, 15. November 2023. Sunfire will rund 30 Millionen Euro in ein neues Entwicklungszentrum und eine Prototypen-Fertigungslinie in Dresden investieren. Das hat der sächsische Elektrolyseur-Hersteller angekündigt. Heute rückten dafür die Bagger an, in fünf Jahren soll das Zentrum fertig sein.
Standort für Serienproduktion noch nicht benannt
Eine Fabrik für moderne Hochtemperatur-Elektrolyseure (englisch als SOEC abgekürzt) in Dresden ist dafür anscheinend nun endgültig vom Tisch. „Wenn wir in die Serienfertigung einsteigen, werden wir unsere SOEC-Elektrolyseure an einem anderen Standort produzieren – so wie wir es heute schon mit unserer Druck-Alkali-Technologie tun. In Dresden konzentrieren wir uns dagegen auf die Weiterentwicklung unserer Technologien“, kündigt Sunfire-Chef Nils Aldag an. Dafür will er auf dem Sunfire-Gelände an der Gasanstaltstraße neue Hallen für die Prototypenfertigung und die Tests der hier entwickelten Anlagen bauen lassen.
Belegschaft soll sich verdoppeln
Immerhin soll aber die Belegschaft in Dresden von derzeit 400 auf 800 Beschäftigte steigen. Ein Teil davon wird im neuen Elektrolyseur-Entwicklungszentrum arbeiten. Um Platz dafür zu schaffen, hat Sunfire zusätzliche Grundstücke rund um den Stammsitz gekauft. Dazu gehört auch eine ehemalige Berufsschule nahe dem alten Gasspeicher Dresden-Reick, die nun abgerissen wird.
Auf Alkali- und Hochtemperatur-Wasserspalter spezialisiert
Das Unternehmen entwickelt und baut Elektrolyseure, die unter Stromzufuhr Wasser in Dauer- und Wasserstoff spalten. Eine Produktlinie hat die Firma aus der Schweiz zugekauft. Dabei handelt es sich um Alkali-Elektrolyseure – eine ältere, am Markt etablierte Technologie. Innovativer und vor allem effizienter sind die Hochtemperatur-Elektrolyseure, die Sunfire selbst entwickelt, aber erst langsam an die Megawatt-Klasse heranführt. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen derzeit rund 500 Menschen in Sachsen, in Westdeutschland und in der Schweiz.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Sunfire, Oiger-Archiv
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