Monate: September 2022

Eine Fraunhofer-Mitarbeiterin setzt einen Cerenergy-Festkörperakku zusammen. Foto: Fraunhofer IKTS

Festkörperakku-Fabrik in Schwarze Pumpe geplant

Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS aus Dresden und Altech gründen dafür Gemeinschaftsunternehmen Dresden/Schwarze Pumpe/Heidelberg, 15. September 2022. Altech und das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) aus Dresden haben ein Gemeinschaftsunternehmen „Altech Batteries“ gegründet, um eine Fabrik für neue Festkörper-Akkus in Schwarze Pumpe in Sachsen zu bauen. Das Werk soll feuerfeste Energiespeicher der Marke „Cerenergy“ mit einer Gesamtkapazität von 100 Megawattstunden (MWh) pro Jahr herstellen, die ohne Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt auskommen, die in Zukunft in Deutschland knapp werden könnten. Das geht aus einer IKTS-Mitteilung hervor.  Eine Forschungsgruppe der Hermsdorfer IKTS-Außenstelle hatte das Cerenergy-Konzept zuvor entwickelt.

Zweifellos eine Cyberphilosophin beim Denken. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Nerds und Anarchisten laden zu „Datenspuren“ ins Zentralwerk Dresden

Cyberphilosophie, Vorratsdatenspeicherung und elektronische Basteleien für Kinder Dresden, 15. September 2022. Wieviel Daten kann und vor allem darf der Staat von unseren Kommunikationsspuren im Netz für eigene Zwecke bunkern? Mit welcher Software lassen sich eigene Comics kreieren? Was sind die die Grundsätze einer Cyberphilosophie? Und was denken Anarchisten über den Ukraine-Russland-Krieg? Diese und weitere Fragen wollen die Nerds vom Chaos-Computer-Club Dresden (c3d2) und ihre anarchistischen Freunde ab morgen mit den Besuchern des „Datenspuren“-Festivals (16.-18. September 2022) im „Zentralwerk“ an der Riesaer Straße 32 in Dresden-Pieschen diskutieren. Darauf hat Nerd Norbert alias Martin Christian hingewiesen.

Fahrradfahren liegt in Deutschland wieder im Trend. Foto: Bike24

Bike24: Werden auf Wachstumspfad zurückkehren

Dresdner Gründer gehörte zu den ersten, die die Chancen des Online-Fahrradhandels erkannten Dresden, 15. September 2022. Der Dresdner Fahrradhändler Bike24 geht davon aus, dass die Branche – und damit die eigenen Branche – nach der momentanen Wachstumsdelle wieder zulegen werden. Das hat Geschäftsführer Andrés Martin-Birner eingeschätzt. „Während Corona haben sich die Leute daran gewöhnt, nahezu alles online zu kaufen“, meint er. „Zudem holen sie sich jetzt auch die richtig hochwertigen und teuren Fahrräder im Netz.“

Daniel Bock von Morpheus Dresden zeigt die - ursprünglich an der TU Dresden - entwickelten elektrischen Ionen-Triebwerke für nanosatelliten. Links die etwas größere und stärkere Variante, rechts der Mikroantrieb für besonders kleine Satelliten. Foto: Heiko Weckbrodt

Morpheus plant in Dresden neue Fabrik für Raumantriebe

28 Millionen Dollar bei Risikokapitalisten eingesammelt Dresden/Los Angeles, 14. September 2022. Das Dresdner Raumfahrtunternehmen „Morpheus Space“ hat rund 28 Millionen Dollar (derzeit umgerechnet rund 28 Millionen Euro) von Risikokapitalisten bekommen. Mit dem Geld will das 45-köpfige Team um Gründer Daniel Bock weiter wachsen und eine neue Fabrik für elektrische Satellitenantriebe in Dresden einrichten. In diesem Zuge soll sich die Belegschaft bis Ende 2023 auf rund 100 Menschen an den beiden Unternehmensstandorten in Dresden und Los Angeles verdoppeln. Das geht aus einer Mitteilung von Morpheus hervor.

Moderne Chipwerke verbrauchen erhebliche Wassermengen. Foto (bearbeitet, texturiert): Heiko Weckbrodt

Spezial-Wasserversorgung soll Wachstum der Dresdner Chipindustrie sichern

Freistaat sagt Hilfe zu und verhandelt mit Sachsenenergie und Stadt ein Zukunftskonzept Dresden, 14. September 2022. Angesichts des hohen Wasserverbrauchs in der Mikroelektronik hat der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) den Dresdnern versprochen, ihnen bei der Wasserversorgung der Stadt und ihrer Betriebe zu helfen. Damit will der Freistaat auch den Ausbau der bestehenden Chipfabriken im „Silicon Saxony“ und weitere Hightech-Ansiedlungen fördern. „Wir werden Sie beim Thema Wasser für den Standort unterstützen“, sagte Kretschmer kurz vor dem ersten Spatenstich für die neue Mikooptiken-Fabrik von Jenoptik in Dresden.

So sieht der Neubau für das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) nach der Aufstockung um ein drittes Obergeschoss aus. Foto: Frank Blümler für das NCT/UCC, einmalige Nutzung

Mehr Raum für Krebsforschung in Dresden

  Tumorzentrum NCT ausgebaut, neue Assistenzsysteme und Bildgebung für Krebs-OPs im Fokus Dresden, 14. September 2022. Das „Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden“ (NCT) hat seine Forschungskapazitäten auf dem Uniklinik-Campus in Dresden ausgebaut: In einem neuen, dritten Obergeschoss können Informatiker, Mediziner, Ingenieure und andere Experten nun auf 980 Quadratmetern intelligente Assistenzsysteme für die Krebschirurgie sowie neue Bildgebungsverfahren entwickeln. Das geht aus einer NCT-Mitteilung hervor.

Brennstoffzellen sollen an Bord von Lkws Wasserstoff in Strom umwandeln - und damit dann Elektromotoren antreiben. Grafik: Fraunhofer-IWU

„H2GO“: Fraunhofer arbeitet an Laster-Brennstoffzellen

Bund schießt 80 Millionen Euro für Vorhaben zu, IWU Chemnitz koordiniert Forschung Chemnitz, 13. September 2022. Damit Schwerlaster künftig mit Öko-Wasserstoff statt Diesel auch weite Strecken zurücklegen können, haben sich 19 Fraunhofer-Institute zur Allianz „H2GO“ zusammengetan. Angeführt vom Chemnitzer Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) wollen sie gemeinsam eine neue Generation robuster und vergleichsweise billiger Lkw-Brennstoffzellen entwickeln und in der Speditionspraxis überführen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bezuschusst dieses Vorhaben mit rund 80 Millionen Euro. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung von IWU  und Verkehrsministerium hervor.

Sächsische Nanofilter säubern kanadischen Boden

Mit Fleischmaschinen hat Andreas Junghans angefangen – heute gilt er als Pionier für keramische Filteranlagen Frankenberg, 13. September 2022. Andreas Junghans ist ein Tüftler der alten Schule. Es gibt kaum etwas Stählernes unterhalb der Tankerklasse, das er noch nicht gebaut hat: Er hat die Fleischwölfe seines Vaters in Chemnitz repariert, dann Tausende „McDonald’s“-Imbissbuden weltweit mit seinen selbstkonstruierten Kühlschränken ausgestattet. Seine Filteranlagen helfen den Kanadiern, verölten Böden zu säubern. Heute beschäftigt er in seinem Metallbau-Unternehmen im sächsischen Frankenberg rund 30 Menschen – und gilt als Pionier der Nanokeramikfilter-Anlagentechnologie.

Vor allem während der Erntezeit kommen sich Landmaschinen und Autos auf dem Land ins Gehege. Foto: TU Dresden

5G-Netze sollen Autos vor Traktoren warnen

Projekt „ON/OFF Road Safety“ in Sachsen soll Unfälle und Staus auf dem Lande mindern Dresden/Köllitsch, 12. September 2022. Um Staus und Unfälle zwischen Traktoren und Autos künftig zu vermeiden, experimentieren Dresdner Verkehrsforscher derzeit rings um das sächsische Versuchsgut in Köllitsch mit einem 5G-Verkehrsfunknetz. Im Zuge des gemeinsamen Projektes „ON/OFF Road Safety“ vernetzen die Wissenschaftler der TU Dresden und des Fraunhofer-Verkehrsinstituts IVI ihre Landmaschinen mit Autos, die in den Sendebereich einfahren. Die Vehikel können sich dadurch gegenseitig vor Problemen warnen. Das können zum Beispiel überbreite Mähdrescher sein, die auf den Straßen unterwegs sind, oder Erntestaub, der den Autofahrern die Sicht nehmen kann.

Windpark in der Ostsee vor der dänischen Küste. Foto: Christian Hinsch frü den BWE

Siemens erwägt Druckspeicher-Bau in Görlitz

CAES-Systeme sollen Ökostromspitzen abfangen Görlitz, 12. September 2022. Siemens erwägt, in Görlitz nicht nur Wasserstoff-Technologien, sondern auch bisher wenig beachtete Energiespeicher weiterzuentwickeln. Konkret hat der deutsche Technologiekonzern dabei Druckluftspeicher im Blick, die im Englischen „Compressed Air Energy Storage“ (CAES) heißen. Das geht aus einem Informationspapier hervor, das Siemens bei einem Besuch des sächsischen Wirtschaftsministers Martin Dulig (SPD) ausgereicht hat.

Seit 1. Januar 2015 gilt in Deutschland ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 € pro Stunde. Foito (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Ifo: Mindestlohn-Erhöhung wird Preise weiter steigen lassen

Nur Minderheit plant Entlassungen München, 11. September 2022. Die deutlich höheren Mindestlöhne ab Oktober werden die Inflation weiter anheizen, hat eine Umfrage des Ifo-Instituts München ergeben: Demnach wollen 58 Prozent der befragten Unternehmen mit höheren Preisen auf die steigenden Personalkosten reagieren. „Das dürfte die ohnehin schon große Inflation weiter antreiben“, schätzte Ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link ein. Denn diesmal treffen die Lohnerhöhungen mit besonders hohen Kostensteigerungen für Energie und Rohstoffe, Corona-Nachwirkungen sowie einem Abschwung in vielen westlichen Industrieländern zusammen.

Innenansicht der Destillerie. Foto: Linardi-Familienarchiv Triest / Katalog

Ein Quell ätherischer Öle in der Adria

Eine neue Gedenktafel in Martinšćica auf der kroatischen Insel Cres erinnert an den Beginn einer ätherischen Wirtschaftsbeziehung nach Sachsen Martinšćica, 10. September 2022. Das kleine Dorf Martinšćica (St. Martino di Cherso) auf der nördlichsten Adria-Insel Cres ist auf ganz besondere, gewissermaßen ätherische Weise mit Sachsen verknüpft. Auf der heute zu Kroatien gehörenden Insel entstand nämlich noch zu Zeiten der Habsburgermonarchie mit sächsische Anlagentechnik eine zeitweise wohl florierende Manufaktur für ätherische Öle. Mit einer jüngst eingeweihten Gedenktafel erinnert die Gemeinde an diese Geschichte und zwei Jubiläen, die beide mit dem früheren Dresdner, später dann Heidenauer Unternehmen Volkmar Hänig & Co. zu tun haben.

Blick in die Maschinenhalle des Pumpspeicherwerks Niederwartha. Seit dem Hochwasser 2002 sind nur noch 2 der 6 Aggregate verwendbar. Erhebliche Investitionen wären notwendig. Foto: Heiko Weckbrodt

Energiespeicher im Fokus der Dresdner Hochspannungshalle

IDTechEx: Lithium-Großakkus sind nur eine Zwischenlösung Dresden, 8. September 2022. Seien es nun Pumpspeicherkraftwerke, Wasserstoff-Kavernen, Schwungräder, thermische Speicher, Superkondensatoren oder Groß-Akkus für Kraftwerke und Haushalte: Speicher gelten als Schlüsselbausteine für eine Energiewende weg von fossilen Brennstoffen. Welchen Beitrag können solche Speicher für eine CO2-freie Energieversorgung leisten? Wo sind technische und finanzielle Grenzen? Welche Innovationen erwarten uns noch? Diese und ähnliche Fragen wollen Forscher und Ingenieure am 29. September 2022 ab 18.30 Uhr in der Hochspannungshalle der TU Dresden diskutieren.

Der erste, 1903 in Martinščica Betrieb genommenen Destillierapparat der Firma Hänig. Foto aus dem Archiv Ivo Saganic, Repro: M. Bäumel

Kurze Geschichte der Firma Volkmar Hänig & Co.

Dresden/Heidenau. Das sächsische Unternehmen Volkmar Hänig & Co. war bis zu seiner Verstaatlichung zu DDR-Zeiten ein renommierter Familienbetrieb, der sich auf den Anlagen- und Apparatebau für die Duftölproduktion und Fettverarbeitung spezialisiert hatte. Die in Dresden gegründete und später in Heidenau ansässige Firma exportierte auch ins Ausland. Hier ein kurzer Abriss aus der Unternehmensgeschichte.

Die Ökonomen haben ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft weiter herunterkorrigiert. Grafik: Heiko Weckbrodt

Energiekrise: Deutschland driftet in den Abschwung

IfW und IWH prognostizieren schrumpfende Wirtschaft für 2023 Kiel/Halle, 8. September 2022. Deutschland schlittert wegen der hohen Energiepreise, Inflation, Krieg, Chinas Null-Covid-Politik, Lieferengpässe und andere Faktoren in eine Rezension hinein, statt sich – wie immer wieder prophezeit – endlich von Corona zu erholen. Das geht aus Prognosen das Institut für Weltwirtschaft (IfW) Kiel und das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) heute vorgestellt haben.