28 Millionen Dollar bei Risikokapitalisten eingesammelt
Dresden/Los Angeles, 14. September 2022. Das Dresdner Raumfahrtunternehmen „Morpheus Space“ hat rund 28 Millionen Dollar (derzeit umgerechnet rund 28 Millionen Euro) von Risikokapitalisten bekommen. Mit dem Geld will das 45-köpfige Team um Gründer Daniel Bock weiter wachsen und eine neue Fabrik für elektrische Satellitenantriebe in Dresden einrichten. In diesem Zuge soll sich die Belegschaft bis Ende 2023 auf rund 100 Menschen an den beiden Unternehmensstandorten in Dresden und Los Angeles verdoppeln. Das geht aus einer Mitteilung von Morpheus hervor.
„Schnell steigende Nachfrage nach elektrischen Antrieben“
„Die Entscheidung wurde durch eine schnell steigende Nachfrage nach elektrischen Antrieben ausgelöst“, betonte Morpheus. „In nur zwei Jahren ist die Zahl der Starts von Kleinsatelliten gegenüber 2019 um fast 450 % gestiegen und liegt jetzt bei fast 1.800 pro Jahr.“
Mit wenig Strom Flugbahnen über Jahrzehnte korrigieren und halten
Für solche Klein- und Nanosatelliten, die auch für kleine Unternehmen, Unis und selbst Vereine erschwinglich sind, baut Morpheus besonders ressourcensparende Ionenantriebe. Mit elektrischer Energie, die sie zum Beispiel aus Akkus oder Sonnensegeln beziehen, stoßen sie geladene Atomrümpfe aus und können durch den Rückstoß Raumfahrzeuge bewegen. Für weite Reisen bemannter Raumschiffe eignen sich die kleinen Antriebe zwar bisher nicht. Sie können aber zum Beispiel über Jahrzehnte hinweg die Flugbahnen von Nano-Satelliten im Erdorbit korrigieren, wenn diese zu zusammenstoßen oder abzustürzen drohen.
KI arbeitet Flugpläne aus
Außerdem hat Morpheus eine Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt, die solche Flugmanöver im Orbit koordinieren, automatisiert Flugpläne erstellt und umsetzt. Letztlich zielt dieses Gespann aus Hard- und Software darauf, das Wachstum des Weltraummülls rings um die Erde einzudämmen.
2018 aus TU Dresden ausgegründet
Morpheus Space entstand 2018 als Ausgründung aus der TU Dresden. Spezialisiert ist das Unternehmen auf „elektrische Feldemissions-Ionenantriebe“, englisch als „FEEP“ abgekürzt. Zu den Geldgebern der jüngsten Finanzierungsrunde gehören Alpine Space Ventures, Vsquared Ventures, Lavrock Ventures, Airbus Ventures, In-Q-Tel, Pallas Ventures und Techstars Ventures.
Autor: hw
Quellen: Morpheus, Oiger-Archiv, Esa
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