Monate: April 2022

Glasfaser-Netze gelten neben dem Mobilfunk der 5. Generation (5g) als Schlüssel zur Gigabit-Gesellschaft - also Datenverbindungen mit Geschwindigkeiten über einem Gigabit pro Sekunde, die ganz neue Dienste im Netz ermöglichen. Auch in Dresden setzen kommunale wie provate Ausbau-Akteure in hohem Maße auf glasfasergestützte Breitband-Lösungen. Foto: VodafoneGlasfaser-Netze gelten neben dem Mobilfunk der 5. Generation (5g) als Schlüssel zur Gigabit-Gesellschaft - also Datenverbindungen mit Geschwindigkeiten über einem Gigabit pro Sekunde, die ganz neue Dienste im Netz ermöglichen. Auch in Dresden setzen kommunale wie provate Ausbau-Akteure in hohem Maße auf glasfasergestützte Breitband-Lösungen. Foto: Vodafone

Dresden geht mit eigenen Glasfasern ins Internet

Über 500 Rathäuser, Bibliotheken, Schulen, Museen etc. sollen 2024 am kommunalen Lichtleiter-Netz hängen Dresden, 13. April 2024. Statt Internetzugänge bei Telekom, Vodafone & Co. zu bestellen, setzt die Stadt Dresden zunehmend auf ihr eigenes Glasfasernetz, zumindest für die kommunalen Einrichtungen: Mittlerweile haben Techniker rund 350 kommunale Standorte an diese Lichtleiter-Kabel angeschlossen. Bis 2024 bekommen weitere 161 Objekte solch einen schnellen Internetzugang über eigene Datenautobahnen. Insgesamt werden dann über 500 Rathäuser, Bürgerbüros, kommunale Schulen, Kitas, Horte, Sportstätten, Bibliotheken, Feuerwehrwachsen, Museen sowie WLAN-Sender auf kommunalen Märkten vernetzt sein. Das hat die Stadtverwaltung heute mitgeteilt.

Industrie Zahnrad Konjunktur. Abb.: Heiko Weckbrodt

Wirtschaftsweise senken Wirtschaftsprognose

IfW-Konjunkturchef: „Bei Stopp der Gaslieferungen droht der deutschen Wirtschaft eine scharfe Rezession“ Berlin, 13. April 2022. Die deutschen Wirtschaftswaisen haben ihre Wachstumsprognose für dieses und das kommende Jahr nach unten korrigiert: Die eigentlich erwartete Corona-Erholung werde durch den russischen Angriff auf die Ukraine und deren Kaskadeneffekte erneut verzögert. Daher werde das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2022 voraussichtlich nur um 2,7 Prozent wachsen statt um 4,8 Prozent, wie noch vor kurzem erwartet. Falls Russland abrupt den Gashahn zudreht oder Deutschland selbst auf das russische Gas verzichtet, müsse man die Prognose weiter auf 1,9 Prozent herunterkorrigieren.

Christoph Trischler und Alexander Kunsnezoff vom Schülerrechenzentrum Dresden präsentieren ihren "Giesomaten" im Dresdner Infineon-Entwicklungszentrum Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner Schüler digitalisieren den „Grünen Daumen“

Mit ihrem „Giesomat“ wollen Christoph und Alex die Zimmerpflanzen automatisiert vor dem trockenen Tod bewahren Dresden, 13. April 2022. Manche päppeln auch den zartesten Keim zu einer prachtvollen Zimmerpflanze auf – und anderen vertrocknet selbst der robusteste Fikus. Falls Sie zu letzterer Spezies gehören: Christoph Trischler und Alexander Kunsnezoff vom Schülerrechenzentrum Dresden haben mit Infineon-Hilfe eine Lösung für Menschen ohne „Grünen Daumen“ gefunden: Die 17 und 18 Jahre jungen Tüftler haben einen „Giesomat“ entwickelt, der automatisch anzeigt, wenn die geliebte Zimmerpflanze oder der Büro-Gummibaum zu vertrocknen droht oder auch chronisch überwässert wird. Eine automatische Gießmaschine ist zwar noch nicht integriert – aber das kann ja noch werden.

Digitale Zwillinge von Bahnbrücken können künftig anzeigen, ob das Bauwerk in der realen Welt gewartet oder repariert werden muss. Visualisierung: Uni Hannover

Digitale Zwillinge sollen Bahnbrücken in Schuss halten

TU Dresden und weitere Partner haben System entwickelt, um Gesundheit von Eisenbahnbrücken zu überwachen und in Modellen zu spiegeln Dresden/Hannover, 12. April 2022. Digitale Zwillinge sollen künftig dabei helfen, Schäden und Gefahren an Eisenbahnbrücken rechtzeitig zu erkennen. Dies könnte dabei helfen, solche Bauwerke vorausschauend zu warten („Predictive Maintenance“) , vermag unter Umständen auch Katastrophen wie den Einsturz der Autobahnbrücke in Genua 2020 zu verhindern. Im Zuge des Projektes „Digitale Instandhaltung von Eisenbahnbrücken“ (Dimarb) haben Bauingenieure und Bahnexperten aus Hannover, Dresden und Aachen nun ein System entwickelt, um die Brückengesundheit durch Sensoren zu überwachen und jede Änderung in einem digitalen Zwilling des Bauwerks abzubilden.

Ein Mitarbeiter spannt eine Probe unter dem neuen Raster-Kraftmikroskop (AFM) ein. Foto: DCST

Chip-Forschung zwischen Nanodrähten und Fingerschnipsen

Sachsen ist bei Mikroelektronik-Forschungsprojekten besonders stark vertreten Dresden, 12. April 2022. Sachsen ist besonders stark in der bundesweiten Mikroelektronik-Forschung vertreten: Sie sind auf die eine oder andere Weise an jedem zweiten der insgesamt zwölf „Forschungslaboren Mikroelektronik Deutschland“ (Forlab) vertreten. Bei den konkreten Forschungsprojekten sind die Unis, Fraunhofer- und Helmholtzinstitute aus dem Freistaat sogar noch stärker präsent. Das hat sich während der Bilanz der Forlabs in Dresden deutlich gezeigt Zu den Fokusthemen der Sachsen gehören unter anderem Elektronik, die sich selbst rekonfigurieren kann, neue Materialien für Verbindungs- beziehungsweise Leistungshalbleiter, Optoelektronik und der Mobilfunk der 6. Generation.

Auch mit Navigation und anderen Fahrerassistenzsystemen beschäftigt sich das Autoelektronik-Entwicklungszentrum von Joynext in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Autoelektronik-Schmiede Joynext rechnet mit weniger Umsatz

Krieg in Ukraine, Corona und Kaskadeneffekte trüben auch in Dresden die Geschäftserwartungen Dresden, 11. April 2022. Der chinesisch-sächsische Autoelektronik-Zulieferer „Joynext“ rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatzrückgang um 20 bis 35 Prozent. Grund seien der Krieg in der Ukraine, die folgenden Kaskadeneffekte und weitere Krisenerscheinungen, erklärte der deutsche Joynext-Chef Stavros Mitrakis bei einem Besuch von Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) im Dresdner Joynext-Entwicklungszentrum.

Als weltweit erstem Unternehmen ist es laut eigenen Angaben der Dresdner Firma "Stamos + Braun Prothesenwerk" gelungen, hochtemperaturvernetzende medizinische Silikone mit einem 3D-Drucker zu verarbeiten. Damit fertigen die Handwerker besonders leichte und täuschend echt wirkende Prothesen für Hände, Füße und dergleichen mehr. Foto: Stamos + Braun

Handprothesen aus dem 3D-Drucker

Handwerker tauschen in Wackerbarth ihre Erfahrungen mit der Digitalisierung aus Radebeul/Dresden, 11. April 2022. Wie weit moderne digitale Technologien und traditionelles Handwerk verschmelzen können, beweist Christoph Braun und Alex Stamos tagtäglich in ihrem Orthopädietechnik-Unternehmen „Stamos + Braun“ in Dresden-Johannstadt: Mit 3D-Druckern und digitalen Vermessungsmethoden erzeugen sie hier Prothesen von Fingern, ganzen Händen, Füßen und Beinen, die täuscht echt wirken.

Die sächsischen Siegerinnen und Sieger von „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ (unten, v.l.n.r.) Jann Wawerek (18), Arne Rudolph (19), Christian Hertel (17), Kester Schnasse (13), Janine Jorke (19), Yara Oberender (16), Alexander Droste (19) mit Landeswettbwerbsleiterin Saskia Schnasse (oben, 3. v.l.) und den Vertretern der Patenunternehmen Dr. Manfred Horstmann (oben, rechts) und Karin Raths (oben, 1. v.l.) von GlobalFoundries Dresden sowie René Reichard, CEO DAS Environmental Expert GmbH. Foto: André Wirsig für "Jugend forscht Sachsen"

Jugend forscht in Sachsen an Müllrobotern und Eisbären ohne Eis

Sieben Talente aus dem Freistaat für das Bundesfinale qualifiziert Dresden, 10. April 2022. Virtuelle gemeinsame Konzerte, Straßenmüll-Roboter und Eisbären ohne Eis: Mit bunten Forschungsthemen haben sich neugierige Schüler und Schülerinnen aus Sachsen in diesem Jahr am Wettbewerb „Jugend forscht“ eingebracht. Sieben von ihnen haben sich nun für das Bundesfinale vom „Jugend Forscht“ im Mai in Lübeck qualifiziert. Das hat Landeswettbewerbsleiterin Saskia Schnasse an diesem Wochenende mitgeteilt.

Produktions-Neustart für die Elektrogolfs in der gläsernen Volkswagen-Manufaktur Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Kreative Lösungen für Autospalte gefragt

Zeiss hat 2000 Euro für Schwarmteams ausgeschrieben, die binnen 3 Tagen eine automatische Qualitätskontrolle konzipieren Dresden, 9. April 2022. Kaum etwas ist ärgerlicher für den Käufer eines Autos, wenn er sich für deutsche Qualitätsarbeit entschieden hat und dafür auch etwas mehr Geld auf den Tisch gelegt hat – und dann hängen womöglich beim neuen Wagen die Türen leicht schief und die Heckklappe sieht aus, als ob sie von einem ganz anderen Fahrzeug notdürftig ummontiert wurde. Deshalb legen hiesige Autohersteller auch so großen Wert auf genau definierte, millimeter-schmale Spalte zwischen allen Bauteilen, damit das Fahrzeug gleich auf den ersten Blick Wertigkeit ausstrahlt. Um diese Qualitätskontrolle schon in der Fabrik stärker als bisher zu automatisieren, hat das Dresdner Unternehmen „Zeiss Digital Innovation“ für Hightech-Tüftler nun eine Herausforderung – neudeutsch „Challenge“ genannt ausgeschrieben: Binnen drei Tagen soll ein spontan gebildetes Team in einem sogenannten „Thin[gk]athon“ eine Lösung und einen Demonstrator für die „Spalt-Bündigkeitsmessung im Karosseriebau“ entwickeln. Das hat der „Smart Systems Hub“ Dresden mitgeteilt, der solche Schwarm-Entwicklungsprojekte bereits seit geraumer Zeit organisiert.

Gerade während der Ausgangssperren und staatlich verordneten sozialen Distanzierungen in der Corona-Zeit sind viele Menschen in Depressionen abgeglitten. Foto: Stephan Wiegand ​für die Hochschulmedizin Dresden

Depressionen stören Immunsystem

Verformbare Blutzellen bei chronisch niedergeschlagenen Menschen könnten Ursache für Erschöpfung sein Dresden/Zürich, 8. April 2022. Lange anhaltende Depressionen können dazu führen, dass die Blutzellen der Betroffenen leichter verformen lassen – und dies könnte wiederum ihr Immunsystem stören. Das geht aus einer Studie der TU Dresden, der Uni Zürich und des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts in Erlangen hervor.

Vom Leistungszentrum entwickelte universelle Sensorplattform (USEP). Foto: Fraunhofer EAS

Mehr Geld für Mikronano-Leistungszentrum in Dresden

Fraunhofer finanziert Institutsverbund vorerst weiter Dresden, 8. April 2022. Angesichts vorzeigbarer Elektronikprodukte, die das Dresdner „Leistungszentrum Funktionsintegration Mikro- und Nanoelektronik“ seit 2017 entwickelt hat, will Fraunhofer diesen Institutsverbund vorerst weiter finanzieren. Das geht aus einer Mitteilung des federführenden Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme (IPMS) in Dresden hervor.

Zwei IWS-Mitarbeiter mustern einen Roboterarm mit einem Laserkopf. Foto: ronaldbonss.com für das Fraunhofer-IWS

Hochleistungslaser sorgt für langlebige Bremsen – und etwas weniger Feinstaub

Additive Verfahren von Fraunhofer Dresden und „Laserline“ sollen Fahrzeugteile verschleißfester und umweltfreundlicher machen Dresden, 7. April 2022. Industrielaser arbeiten mit immer mehr Leistung, sogar Anlagen mit zehn Kilowatt (kW) und mehr sind inzwischen lieferbar. Und das eröffnet dem Automobilbau, Maschinenbau und weiteren Branchen neue Chancen, komplexe Bauteile materialsparend im Hightech-3D-Drucker herzustellen, statt sie aufwendig und mit viel Metallabfall zu drehen, fräsen, und bohren. Dadurch lohnt es sich inzwischen auch, mit additiven Verfahren wie dem Laserauftragschweißen Maschinenkomponenten hochwertig zu beschichten, so dass sie länger halten und nicht so schnell verschleißen. Gemeinsam mit Partnern aus der Industrie hat das Dresdner Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) solche Verfahren unter dem Namen „Hiclad“ mit einer selbstentwickelten „Coaxquattro“-Düse und Hochleistungslasern zur Praxisreife geführt. „Wir erweitern die Grenzen des Hochleistungslaser-Einsatzes erneut“, ist Dr. Maria Barbosa überzeugt, die am IWS die Abteilung für thermisches Beschichten leitet.

Blick in den Reinraum des Fraunhofer-Photonikinstituts IPMS in Dresden. Foto: Fraunhofer-IPMS

Neues Chipforschungszentrum öffnet im Juni in Dresden

In einstiger Elektronikpapier-Fabrik legt Fraunhofer Entwicklung von hochintegrierter Mikroelektronik, Multi-Schaltkreisen und KI-Chips zusammen Dresden, 7. April 2022. Die von „Plastic Logic“ (PL) aufgegebene Fabrik für elektronisches Papier im Dresdner Norden füllt sich wieder: Fraunhofer rüstet den alten Reinraum mit modernen Chipfertigungstechnik auf und eröffnet dort im Juni ein neues „Center for Advanced CMOS & Heterointegration Technologies Saxony“. Das geht aus Angaben der beteiligten Fraunhofer-Institute sowie des sächsischen Wissenschaftsministeriums hervor.

Blick in den Reinraum der ehemaligen Plastic-Logic-Fabrik, der nun für das Fraunhofer CNT 2.0 und das Zentrum für neuromorphes Computing umgebaut wird. Foto: Heiko Weckbrodt

Mikroelektronik-Forschungslabore für Hightech-Gründer öffnen

Angehende Halbleiter-Firmen brauchen mehr Miet-Reinräume und Pilotlinien, um ihre Konzepte auszuprobieren Dresden, 6. April 2022. In Deutschland klafft trotz gewisser Fortschritte in den vergangenen Jahren immer noch eine Lücke zwischen einer eigentlich starken naturwissenschaftlich-technischen Forschungslandschaft und einer breiten kommerziellen Vermarktung der dort gewonnen Erkenntnisse, wie man es aus den USA kennt. Das haben Vertreter aus Forschung und Wissenschaft während der virtuellen Tagung „Mikroelektronik-Forschung in Deutschland“ in Dresden mit Blick auf den kapitalintensiven Halbleiter-Sektor eingeschätzt.

Casino. Foto: Heiko Weckbrodt

Der Glücksspielmarkt in Deutschland

In Deutschland wird so viel gezockt wie nie. Rund 35 Millionen Deutsche vertrieben sich im vergangenen Jahr mit Online-Glücksspielen die Zeit. Dabei boomen vor allem die Online-Casinos, die dank des am 1. Juli 2021 in Kraft getretenen Glücksspielstaatsvertrags der Länder erstmals flächendeckend in der Bundesrepublik legal sind.