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Der Glücksspielmarkt in Deutschland

Casino. Foto: Heiko Weckbrodt

Casino. Foto: Heiko Weckbrodt

In Deutschland wird so viel gezockt wie nie. Rund 35 Millionen Deutsche vertrieben sich im vergangenen Jahr mit Online-Glücksspielen die Zeit. Dabei boomen vor allem die Online-Casinos, die dank des am 1. Juli 2021 in Kraft getretenen Glücksspielstaatsvertrags der Länder erstmals flächendeckend in der Bundesrepublik legal sind.

Die Genehmigung, in virtuellen Spielbanken Slots oder Karten zu spielen oder beim Roulette zu setzen, gilt allerdings nur für Anbieter, die eine der anfangs auf 20 limitierten hochbegehrten Lizenzen von der Regierung erhalten haben.

Für die Monate vor dem Inkrafttreten galt eine Duldungsregelung für die Übergangszeit, aber jetzt können sich Zocker tatsächlich darauf verlassen, nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Weil sich das Online-Glücksspiel durch das lange Sperren der Gesetzgeber jedoch bis dato in einer legalen Grauzone gesehen hatte, besteht eine Marketingherausforderung darin, etwaige Imageschäden zu beheben.

Prominente Zocker können dabei helfen. Von Promi Turnieren für den guten Zweck, die regelmäßig hohe Beträge in gemeinnützige Kassen fließen lassen bis zu Markenbotschaftern und begeisterten Zockern aus dem Sportbereich machen Größen wie Neymar, Cristiano Ronaldo, aber auch Mario Basler und Boris Becker vor allem Poker populär. Deutschlandweit liegen allerdings nach den Online Slots virtuelles Roulette und Online-Blackjack ganz vorne. Das liegt auch daran, dass Blackjack oder 17 und 4, wie es vielerorts heißt, die einfachsten Regeln hat.

Die Blackjack Spielregeln sind tatsächlich an einer Hand abzuzählen. An erster Stelle steht das Austeilen der Karten, wobei der Dealer jedem Spieler und sich selbst zwei Karten gibt, wobei nur eine Karte beim Dealer offen hingelegt wird. Asse werden als ein Punkt oder als elf Punkte gewertet, Bube, Dame und König haben einen Punktwert von zehn, und alle anderen Karten behalten ihren Nennwert. Anschließend müssen die Spieler entscheiden, ob sie Einsätze halten, eine Karte ziehen, aufgeben, verdoppeln oder die Hand teilen wollen. Der Dealer reagiert als letzter und muss bei 16 oder weniger Punkten eine Karte ziehen, beziehungsweise bei 17 und mehr Punkten seine Hand in ihrer aktuellen Zusammensetzung halten. Jeder Spieler, dessen Blackjack-Hand höher als die des Dealers ist, gewinnt, solange die magische Punktzahl von 21 nicht überschritten wird.

Das beste Marketing fürs Blackjack sowie andere Casinospiele ist seit langem, wenn im Kino oder Fernsehen als Teil eines spannenden Films gezockt wird. Dabei lässt sich Blackjack mindestens so gut darstellen wie Poker, weil es bei beiden Spielen viel mehr auf mathematisches Wissen als aufs Glück ankommt.

Spätestens seit der US-amerikanische Mathematikprofessor Edward Thorp mit Hilfe früher Rechenhirne sämtliche der 34 Millionen Möglichkeiten gespeichert und analysiert hat, fasziniert Zocker weltweit die Idee, mit einem wissenschaftlich fundierten System die Chancen zu Gunsten der Spieler zu verändern. Dabei half ihnen die Tatsache, dass Thorp bereits 1961 seine „Formel des Glücks“, mit der er die Casinobosse das Fürchten gelehrt hatte, in Buchform veröffentlichte.

Vereinfacht gesagt, geht es darum zu wissen, wann das Karten ziehen vielversprechend ist und wann nicht. Weil Blackjack stets mit einer festen Zahl von Decks im Schuh gespielt wird und sich mit jeder ausgespielten Karte die Wahrscheinlichkeiten ändern, besteht die beste Gewinnchance darin, sich diese zu merken. Obwohl das Kartenzählen Talent und Übung braucht, kann es äußerst lukrativ werden. Der Hollywoodfilm „21“ von 2008 erzählt die wahre Geschichte eines Teams der Eliteuniversität MIT. Ein Professor und seine Studenten starteten in den 1970er Jahren eine über Jahrzehnte anhaltende, reich machende Siegesserie in internationalen Casinos, wo sie sich als Blackjack-Kartenzähler ausgesprochen unbeliebt machten.

Eine aktive Marketingstrategie sind Gratisspiele, bei denen Neukunden testen können, welche Casinospiele ihnen besonders liegen. Willkommensboni, die an den virtuellen Tischen und Geräten eingesetzt werden können, sind ebenfalls geeignet, um Interesse zu wecken. Kundentreueprogramme mit Punktesystemen fördern die Loyalität.

Dabei spielen die verschiedenen Webseiten ebenfalls eine beachtliche Rolle. Um nicht zu Missverständnissen und Vertrauensverlust zu führen, müssen die Seiten übersichtlich und leicht verständlich aufgebaut sein. Klare Bedingungen für Boni und Treueprogramme gehören ebenfalls dazu.

Lustige, unkomplizierte Zusatzangebote erhöhen den Wiedererkennungseffekt. Vor allem humorvolle Quizze oder Blogs kommen bei vielen Kunden gut an, selbst wenn es dabei nur um den Film „21“ oder die spannenden Abenteuer des fiktiven Geheimagenten und Casinofans James Bond geht.

Obwohl Online Casinos in Deutschland mittlerweile rund 17 Millionen Kunden zählen, wird mit weiteren Zuwächsen gerechnet, vor allem, wenn unentschlossenen Zockern verdeutlicht wird, wie sicher in der Bundesrepublik lizensierte Online Casinos sind. Um Rechtssicherheit und Kunden- sowie Jugendschutz zu gewährleisten, ist eigens eine neue Aufsichtsbehörde geschaffen worden, die ihren künftigen Amtssitz in Sachsen-Anhalt hat.

Ehe Spieler im Online Casino ein Konto eröffnen dürfen, wird ihre Identität genau wie die Mündigkeit überprüft. Um möglicher Abhängigkeit vom Glücksspiel vorzubeugen, müssen auf den Webseiten Informationen zum Thema Suchtgefahr sowie Kontaktadressen von Hilfsorganisationen und Einrichtungen vorhanden sein. Das Spielerverhalten wird virtuell auf auffälliges Benehmen wie sehr häufige Besuche im Online Casino überwacht. Als potenziell gefährdet eingestufte Zocker werden in eine eigens dafür geschaffene Sperrdatei aufgenommen, in der auch die freiwillige Eintragung möglich ist.

Allzu riskantes Spiel soll in deutschen Casinos gar nicht erst möglich sein. Deshalb gilt ein Höchstbetrag von 1000 Euro im Monat für jegliche Art von Online Glücksspiel, vom Zahlenlotto über Fußballtipps bis hin zum Slotspiel.

Für den Staat lohnt sich die Neuregelung mindestens ebenso wie für die Zocker, die endlich Rechtssicherheit haben. Die lukrativen Online Casinos, die bis zum Sommer 2021 Teil des auf 2,21 Milliarden Euro im Jahr geschätzten unregulierten Markts waren, werden künftig erkleckliche Steuereinnahmen an den Fiskus fließen lassen. Sämtliche Steuern und Abgaben werden nämlich im Land des Lizenzgebers fällig. Dabei geht es je nach Bundesland um bis zu 80 Prozent.

Innerhalb der Europäischen Union hat sich das längst bemerkbar gemacht. Während Online-Casinos an sich in der EU mit einer Lizenz aus einem der Mitgliedstaaten schon längst erlaubt ist, haben unter anderem Österreich und die Schweiz in jüngeren Jahren die ersten eigenen Lizenzen erteilt. Damit können sie zum einen von den Steuern profitieren und zum anderen die Aufsicht über die virtuellen Spielbanken übernehmen und so ihre eigenen Bewohner schützen.

Stetes Wachstum wird den Online Casinos überall prognostiziert. In der Bundesrepublik soll der Bruttospielertrag bis 2024 auf mehr als 3,25 Milliarden Euro steigen. Doch wo und wie die Zocker dieses Geld ausgeben, hängt auch mit vom entsprechenden Marketing ab. In einer Branche, in der sehr enge Rahmenbedingungen gelten, muss besonders darauf geachtet werden, sich einprägsam und vorteilhaft von den Mitbewerbern abzuheben. Ohne Bemühungen ist kein Erfolg garantiert, selbst wenn soviel gezockt wird wie nie.

Autor: Werbung

Hinweis: Glücksspiel kann süchtig machen. Beratungsangebote und weitere Informationen finden Sie unter anderem auf der Seite „Check Dein Spiel“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt