Über 500 Rathäuser, Bibliotheken, Schulen, Museen etc. sollen 2024 am kommunalen Lichtleiter-Netz hängen
Dresden, 13. April 2024. Statt Internetzugänge bei Telekom, Vodafone & Co. zu bestellen, setzt die Stadt Dresden zunehmend auf ihr eigenes Glasfasernetz, zumindest für die kommunalen Einrichtungen: Mittlerweile haben Techniker rund 350 kommunale Standorte an diese Lichtleiter-Kabel angeschlossen. Bis 2024 bekommen weitere 161 Objekte solch einen schnellen Internetzugang über eigene Datenautobahnen. Insgesamt werden dann über 500 Rathäuser, Bürgerbüros, kommunale Schulen, Kitas, Horte, Sportstätten, Bibliotheken, Feuerwehrwachsen, Museen sowie WLAN-Sender auf kommunalen Märkten vernetzt sein. Das hat die Stadtverwaltung heute mitgeteilt.
Stadttöchter hatten Glasfasern ursprünglich für den Eigenbedarf verlegt
Dabei handelt es sich um Glasfasernetze, die Sachsenenergie, Verkehrsbetriebe und andere Stadttöchter ohnehin für den eigenen Betriebsbedarf verlegt hatten – zum Beispiel, um Straßenbahntrassen, Haltestellen, Kraftwerksstandorte und dergleichen zu verbinden. Ab 2014 hatte die Stadt diese schnellen Netze zunächst auch genutzt, um ihre unterversorgten Gewerbegebiete mit schnellen Internetzugängen auszustatten. Seit 2019 setzt die Kommune diese Glasfasern auch systematisch ein, um sich von privaten Telekommunikations-Dienstleistern unabhängig zu machen und eigene Einrichtungen zu verkabeln. Seither rüsten Techniker die rund 550 Kilometer umfassenden kommunalen Datennetze mit neuen Netzwerkknoten auf, verlegen rund 60 Kilometer Glasfaserkabeln, um Lücken zu schließen, und stöpseln nach und nach die restlichen Nutzer an.
Sachsenenergie-Chef: Breitband ist wichtiger Standortfaktor
Die Koordination übernimmt dabei die vom Dresdner Energieversorger „Sachsenenergie“ ausgegliederte Telekommunikations-Sparte „Sachsengigabit GmbH“. „Eine leistungsfähige und stabile Breitband-Infrastruktur ist Basis für Wirtschaftswachstum und Lebensqualität sowie wichtiger Standortfaktor, betonte Sachsenenergie-Chef Frank Brinkmann. Ähnlich sieht das Finanz- und Digitalisierungs-Bürgermeister Peter Lames (SPD): „Die Glasfasererschließung gehört zu einer modernen Infrastruktur zwingend dazu. Das ist eine öffentliche Aufgabe. Es ist gut, dass wir als Stadt selbständig handlungsfähig sind und die Versorgung unserer Einrichtungen in eigener Hand sicherstellen können.“
Lückenschlüsse und Anschlüsse kosten knapp 21 Millionen Euro
Dresden ist laut Rathaus-Angaben „eine von wenigen deutschen Kommunen mit einem eigenen Glasfasernetz“. Nachdem bei der „Fremdnutzung“ dieser Glasfasern anfangs der Gedanke im Mittelpunkt gestanden hatte, unterversorgte Gegenden der Stadt überhaupt mit vernünftigem Tempo ans Internet anzuschließen, ist inzwischen auch die Hoffnung verbunden, damit laufende Ausgaben bei externen Dienstleistern zu sparen. Die Stadtverwaltung kalkuliert die Kosten für Lückenschlüsse, Ausbauten und Anschlüsse auf 20,8 Millionen Euro.
Autor: hw
Quellen: LHD, Oiger-Archiv
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