Monate: Dezember 2021

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) Foto: Heiko Weckbrodt

Minister: Sachsens Wirtschaft geht gestärkt aus Corona hervor

Standortbericht 2021 verweist auf Nachhol-Effekte und Wachstumsimpulse durch Großinvestitionen Dresden, 12. Dezember 2021. Sachsen ist es durch zusätzliche Corona-Hilfen gelungen, viele Wirtschaftssektoren zu stabilieren. Das hat Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) in Dresden eingeschätzt, wo er heute den „Standortbericht Sachsen 2021“ vorgestellt hat.

Ein Traktor mäht einen Feldstreifen zwischen zwei Reihen senkrechter Solarkollektoren. Foto: Next2Sun

Essen wächst künftig unterm Solarkraftwerk

HTW Dresden baut Testfeld für Agrar-Photovoltaik in Pillnitz auf Dresden, 11. Dezember 2021. Landwirtschaft soll künftig nicht nur Essen, sondern auch Sonnenstrom liefern. Um das auszutesten, werden Wissenschaftler und Bauern gemeinsam im Stadtteil Pillnitz eine Agrar-Photovoltaik-Anlage (Agri-PV) bauen, unter der auch Feldfrüchte geerntet werden können. Das hat die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden angekündigt, die das Projekt „Agri-PV“ gemeinsam mit dem Unternehmen „Next2Sun“ aus dem saarländischen Merzig und der Gutsverwaltung Schönfelder Hochland in Sachsen realisieren will.

Schweißer bei Alstom. Themenbild: Samuel Dhote für Alstom

Widerstand gegen Job-Abbau bei Alstom Deutschland angekündigt

1300 Arbeitsplätze in Gefahr – Kritik von IG Metall und sächsischem Wirtschaftsminister Berlin/Görlitz, 10. Dezember 2021. Gegen die Pläne von Alstom, in Deutschland bis zu 1300 Arbeitsplätze zu streichen, darunter bis zu 550 in Sachsen, hat die Industriegewerkschaft (IG) Metall heute in Berlin Widerstand angekündigt. Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) reagierte mit „Unverständnis“ auf die Abbaupläne des französischen Bahnbau-Konzerns.

Jeder im Team packt mit an: Hier zum Beispiel bohrt John-Henning Peper gerade in der Werkstatt von "Disaster Relief Systems" an einem Rahmen. Foto: Disaster Relief Systems

Künstliche Trinkwasserquelle inmitten der Katastrophe

„Disaster Relief Systems“ Leipzig hat eine besonders robuste und preisgünstige Wasser-Aufbereitung für Katastrophenfall entwickelt Leipzig, 10. Dezember 2021. Damit Hilfsorganisationen die Menschen nach Erdbeben, Überschwemmungen oder anderen Katastrophen rascher wieder mit dem Lebensnotwendigsten versorgen können, hat das Leipziger Ingenieur-Team „Disaster Relief Systems“ eine neuartige mobile Wasseraufbereitungsanlage entwickelt. Das System bereitet trübes Brackwasser laut Unternehmens-Angaben rund 20 Prozent rascher als bisherige Anlagen zu trinkbarem Wasser auf. Auch soll es nur halb so viel kosten wie die bisher meist eingesetzten Militärmodelle sowie leichter zu bedienen und zu reparieren sein.

Ein Nano-Fettpartikel befindet sich auf einem langen endosomalen Tubulus (grün), zusammen mit einem senkrecht verlaufenden mRNA-Signal (cyan). Das Bild zeigt wahrscheinlich ein Entkommen von mRNA (lila). Abb.: Marino Zerial / MPI-CBG

Auf der Suche nach RNA-Medikamenten gegen Krebs

Forscher aus Sachsen und England arbeiten an Entzifferung der richtigen Zieladressen für Fettkügelchen mit Gentech-Impfstoffen an Bord Dresden/Cambridge, 7. Dezember 2021. Dresdner Forscher suchen gemeinsam mit dem britischen Pharmakonzern „Astrazeneca“ aus Cambridge nach neuen, niedrig dosierten hund gut verträglichen Gentech-Impfstoffen, die nicht nur für den Kampf gegen Infektionskrankheiten wie Corona, sondern auch gegen Krebs eingesetzt werden können. Dafür entschlüsseln sie derzeit die Wege, auf denen Boten-Ribonukleinsäure (mRNA) in menschlichen Zellen am effizientesten freigesetzt werden können. Das geht aus einer Mitteilung des Max-Planck-Instituts für Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) aus Dresden hervor.

Eine der möglichen Zukünfte für Gawein (Dev Patel) als König und Nachfolger von Artus. Szenenfoto: Eurovideo

„The Green Knight“: Ein Tunichtgut auf dem Weg zur Ritterlichkeit

Fantasyfilm mit surrealen Elementen interpretiert die Mär von Sir Gawein aus dem Artus-Sagenkosmos neu Für seinen neuen Film „The Green Knight“ hat sich Regisseur David Lowery mit der Mär um „Sir Gawein und den grünen Ritter“ aus dem reichen britischen Sagenkreis um König Artus einen Erzählstrang heraus herausgepickt, der schon auf Zeitgenossen mit seinem Loblied auf Prüderie, Ritterlichkeit und Selbstzerfleischung eher ambivalent gewirkt haben dürfte. Anders als etwa Monty Python, die dieses Motiv in „Die Ritter der Kokosnuß“ gründlich verballhornt haben, hat der US-Amerikaner daraus ein Fantasy-Drama über Entscheidungen und möglichen Zukünfte gemacht. Erschienen ist der bildstarke, oft surreal anmutende Mittelalter-Film nun auch fürs deutsche Heimkino.

Der Chip-Deal mit Globalfoundries und Inova soll BMW unter anderem Elektronik für den iX sichern. Foto: BMW

BMW sichert sich per Direktauftrag Chips von Globalfoundries

Autokonzern geht mit Blick auf Halbleiter-Engpässe neue Wege München/Dresden, 8. Dezember 2021. Angesichts der akuten Chip-Engpässe in der Autoindustrie geht BMW neue Wege, um seinen Halbleiter-Nachschub künftig besser abzusichern: Der bayrische Autokonzern hat nun direkte Verträge mit den Mikroelektronik-Unternehmen Globalfoundries und INOVA Semiconductors über die Lieferung von mehreren Millionen Mikrochips pro Jahr geschlossen. Diese Elektronikbausteine sollen die Innenraumbeleuchtung im Elektroauto iX und anderen BMW-Autos steuern. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung von BMW, INOVA und Globalfoundries in München und Dresden hervor.

Ionentechnologie-Direktor Dr. Roman Böttger von der HZDR Innovation steht mit einer Wafer-Kassette an der neuen Ionenimplantations-Endstation im slowakischen Trnava. Foto: P. Krajcovic für HZDR Innovation

Dresdner Chipveredler eröffnen Zweitstandort bei Bratislava

Helmholtz-Tochter „HZDR Innovation“ bringt nun auch in der Slowakei Ionenkanonen für die Energiewende in Stellung Dresden/Trnava, 8. Dezember 2021. Spezialisten vom Dresdner Technologie-Unternehmen „HZDR Innovation“ beschießen seit geraumer Zeit mit ihren Ionenkanonen die Leistungselektronik führender Chiphersteller und werten sie dadurch auf. Nach dieser „Ionenimplantation“ schalten diese Spezialchips in Elektroautos, ICE-Züge und Windkraftwerken effizienter und verplempern weniger Strom. Solche Spezialbehandlungen nach Rossendorfer Art sind inzwischen sehr gefragt. Zudem wächst die Nachfrage für Elektronik, die hohe Spannungen und starke Ströme verträgt, angesichts von Energiewende und Elektomobilitäts-Schenk stark an. Daher hat die Helmholtz-Tochter nun einen zweiten Chipveredelungs-Standort im slowakischen Trnava eingerichtet. Das hat das Mutterinstitut der Transferfirma, das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), mitgeteilt.

Enrico Rudolph vom Forschungsbereich "Leichtbau im Bauwesen" bei der Qualitätskontrolle am Beton-Schibbogen, während sich die beiden 3D-Druck-Roboter ausruhen. Foto: Susanne Viertel für die TUC

3D-Druck-Roboter bauen in Sachsen ersten Beton-Schwibbogen

Hart und besinnlich: Uni Chemnitz will zeigen, wozu additive Bautechnologie fähig ist Chemnitz, 7. Dezember 2021. Den weltweit ersten Beton-Schwibbogen aus dem 3D-Drucker haben Forscher und Roboter aus Sachsen erzeugt. Das hat die Technische Universität Chemnitz (TUC) mitgeteilt, die gemeinsam mit dem Steinbeis-Innovationszentrum „Fibercrete“ aus Chemnitz an dem Schwibbogen gearbeitet hatte.

Menschen mit Riechstörungen sollen mit nanotechnologischer Hilfe wieder Rosenduft und anderes riechen lernen. Foto: Stephan Wiegand ​für die Hochschulmedizin Dresden

Sensoren sollen Corona-Kranken das Riechen zurückgeben

Uniklinik Dresden an Konsortium „Rose“ beteiligt Lyon/Dresden, 6. Dezember 2021. Damit Corona-Kranke wieder riechen können, haben Forscher aus Lyon, Dresden und weiteren europäischen Standorten das Konsortium „Rose“ gebildet. Gemeinsam wollen sie diesen und anderen Menschen ihren Geruchssinn mit technologisch-biologischen Mittel zurückgeben. Dafür setzen sie auf winzig kleine Sensoren, die sie in die Schleimhäute der Kranken implantieren wollen.

Immer mehr Deutsche digitalisieren ihre Papierunterlagen. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Mehrheit will elektronische Patientenakte nutzen

Aber nur verschwindende Minderheit nutzt sie tatsächlich Berlin, 6. Dezember 2021. 76 Prozent der Deutschen würden die elektronische Patientenakte (ePa) gerne nutzen, doch nur eine verschwindet kleine Minderheit von 0,5 Prozent verwendet sie tatsächlich. Das geht aus einer telefonischen Umfrage von „Bitkom Research“ unter 1003 Menschen in der Bundesrepublik hervor.

Umschlag von Jussi Adler Olsen: "Natriumchlorid". Abb.: dtv

„Natriumchlorid“: Neuer „Dezernat Q“-Thriller von Jussi Adler-Olsen

Selbsternannter Racheengel meuchelt sich durch die Dekaden Durch Zufall und Corona gerät das eigentlich für Uralt-Kriminalfälle zuständige „Dezernat Q“ der Kripo Kopenhagen an eine Reihe von nichtnatürlichen Todesfällen, die auf den ersten Blick kaum etwas miteinander zu tun haben und teils wie Suizide oder Unglücksfälle wirken. Doch auf den zweiten Blick entdecken Carl Mørk und sein Team doch einen gemeinsamen Nenner: kleine Salzhäufchen am Ort des Geschehens. Und als sie tiefer graben, graben sie auf einen selbst ernannten Racheengel und eine ganze Serie fast perfekt getarnter Ritualmorde, die bis zu einem Blitzschlag in den 80er Jahren zurückführt. All dies erzählt der dänische Starautor Jussi Adler-Olsen in seinem neuesten Krimi „Natriumchlorid“, der nun auch in Deutschland erschienen ist.

Prof. Yana Vaynzof. Foto: privat

Gesalzene Perowskit-Solarzellen mit mehr Stromausbeute

Forscherinnen aus Dresden und Pavia treiben invertierte Zellen bis auf 23,7 Prozent Wirkungsgrad hoch Dresden/Pavia, 3. Dezember 2021. Um die Ausbeute künftiger Photovoltaikanlagen zu verbessern, haben die italienische Uni Pavia und das Zentrum für fortgeschrittene Elektronik Dresden (Cfaed) den Wirkungsgrad von Perowskit-Solarzellen in invertierter Architektur durch die Beigabe organischer Salze von unter 23 auf nun 23,7 Prozent erhöht. Das geht aus einer Mitteilung der TU Dresden hervor.