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Mehrheit will elektronische Patientenakte nutzen

Immer mehr Deutsche digitalisieren ihre Papierunterlagen. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Aber nur verschwindende Minderheit nutzt sie tatsächlich

Berlin, 6. Dezember 2021. 76 Prozent der Deutschen würden die elektronische Patientenakte (ePa) gerne nutzen, doch nur eine verschwindet kleine Minderheit von 0,5 Prozent verwendet sie tatsächlich. Das geht aus einer telefonischen Umfrage von „Bitkom Research“ unter 1003 Menschen in der Bundesrepublik hervor.

Zu wenig Informationen im Umlauf

Dass die elektronische Patientenakte dennoch weiter ein Nischendasein fristet, könnte daran liegen, dass nur wenige wissen, dass sie prinzipiell bereits einsetzbar ist – und zwar bereits seit einem knappen Jahr. So gab jeder zweite Befrage an, nicht von seiner Krankenkasse oder Ärzten über die ePa informiert worden zu sein. 73 Prozent fordern, Ärztinnen und Ärzte müssten die Versicherten aktiv darauf hinweisen.

„Die elektronische Patientenakte ist das Kernstück der Digitalisierung des Gesundheitswesens“, betont Ariane Schenk vom deutschen Digitalwirtschaftsverband „Bitkom“ aus Berlin. „Mit ihr erhalten die Versicherten einen schnellen Zugriff auf ihre medizinischen Daten, Diagnosen und vom kommenden Jahr an auch auf ihren Impfpass. Gerade die Corona-Pandemie hat uns drastisch vor Augen geführt, wie wichtig Vernetzung, ein funktionierender, sicherer Datenaustausch und die digitale Dokumentation von Untersuchungsergebnissen sind.“

Bisher eher magere Funktionalität

Allerdings ist die ePa auch noch weit entfernt von einer bequemen Nutzung oder einer automatischen Füllung durch die behandelnden Ärzte: Der Patient muss sich eine App herunterladen und die dann selbst mit Arztbriefen und anderen Dokumenten füllen. Wenn die nicht digital vorliegen, muss er oder sie die Dokumente abfotografieren. Erst ab 2022 können in der ePA wichtige Dokumente wie beispielsweise Impfausweis, Zahnarzt-Bonusheft oder Mutterpass überhaupt erst abgespeichert werden.

Weitere Infos dazu gibt es hier beim Bundesgesundheitsministerium.

Autor: hw

Quellen: Bitkom, Bundesgesundheitsministerium

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt