Alle Artikel mit dem Schlagwort: Karzinom

Die "Certainty"-Forscher wollen Medikation, Krankheiten, Behandlungen, genetische Daten und andere Informationen über Krebspatienten in Digitalen Zwillingen spiegeln. Grafik: Colourbox via Uni Leipzig

Mediziner erschaffen Virtuelle Zwillinge von Krebspatienten

„Certainty“: Stetig aktualisierte Patienten-Modelle erleichtern Knochenkrebs-Therapie Leipzig, 29. Dezember 2023. Digitale Zwillinge sollen künftig im Kampf helfen. Die Idee: Die Onkologen erschaffen im Computer ein virtuelles Abbild des Patienten mit allen molekularen und zellularen Besonderheiten, mit dem bisherigen Krankheitsverlauf und eingesetzten Therapien. Dieses Modell können die Ärzte dann mit digitalen Zwillingen anderer Krebskranker vergleichen um zu simulieren, welche Behandlung die besten Heilungschancen verspricht. Leipziger Mediziner wollen solche Digitalen Zwillinge nun im Zuge des Projektes „Certainty“ beispielhaft für die Zelltherapie gegen Multiple Myelome, also Form von Knochenkrebs, entwickeln. Das geht aus Mitteilungen des „Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie“ (IZI) in Leipzig und der Leipziger Uni hervor.

Am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf beschäftigen sich Biologen, Chemiker, Physiker und Mediziner mit der Erforschung und Behandlung von Krebskrankheiten. Sie forschen an radioaktiven Substanzen und Medikamenten, entwickeln bildgebende Verfahren weiter und untersuchen neue Möglichkeiten hochpräziser Bestrahlungstechniken sowie neuartige Strahlungsarten wie laserbeschleunigte Protonenstrahlen. Abb.:HZDR/AIFilm

Kernteilchen und Magnetfelder kooperieren im Kampf gegen Krebs

Prototyp in Dresden kombiniert Protonen-Therapie und MRT-Bildgebung in Echtzeit Dresden, 21. Dezember 2023. Um Bauchspeicheldrüsen- oder Hirn-Tumore präziser zu zerstören, kombinieren Strahlentherapeuten in Dresden künftig Protonenkanonen in Echtzeit mit Magnetresonanz-Tomographen (MRT). Sie wollen damit Tumorbewegungen durch Atmung und Organtätigkeiten gleich während der Protonentherapie (PT) auf Monitoren verfolgen, um den Strahl genau nur dann einzusetzen, wenn der Tumor in der richtigen Position ist.

Eine eigens dafür entwickelte Software wertet die Biomarker-Daten vom Modaplex aus. Foto: Biotype GmbH

Sachsen stellen automatischen Krebs-Fahnder vor

„Biotype“ will mit „Modaplexen“ die individuelle Tumor-Gendiagnostik auf neue Stufe heben Dresden, 27. September 2023. Neue molekular-diagnostische Analysegeräte aus Sachsen sollen die Früherkennung und Therapieauswahl bei Gebärmutter-, Darm- und anderen Krebsarten demnächst deutlich beschleunigen und genauer machen. Nach dreijähriger Entwicklung hat die Dresdner Biotechnologie-Firma „Biotype“ dafür nun ein „Modaplex“-Tischgerät vorgestellt. Das kann mit einer einzigen Blut- oder Gewebe-Probe innerhalb von vier Stunden zahlreiche genetische Erkennungszeichen („Biomarker“) für Tumore im Erbgut des Patienten oder der Patientin entdecken. In späteren Geräte-Generationen soll es sogar möglich sein, die Proben in einem Durchlauf gleich auf mehrere Krebsarten zu durchforsten.

Sehr stark, für das Antimaterie-Experiment aber nicht so gut geeignet: "Draco" ist einer der stärksten Laser im helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf. Foto: André Wirsig für das HZDR

Wasserstoff-Eis liefert Protonenkanonen die Munition gegen Krebs

Dresdner Forscher arbeiten an neuen Laser-Protonen-Beschleunigern Dresden, 4. August 2023. Helmholtz-Forscher aus Dresden haben einen coolen Dreh für den Bau kleiner Protonenkanonen für den Kampf gegen Krebs gefunden: Sie nutzen einen gefrorenen Strahl aus Wasserstoff, um die vergleichsweise schweren Elementarteilchen loszueisen und per Laser aufs Ziel zu schubsen. Das geht aus einer Mitteilung aus dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf hervor.

Pathologie-Klinikdirektor Prof. Gustavo Baretton (rechts) und Funktionsoberarzt Dr. Ulrich Sommer testen im Uniklinikum Dresden eine KI-App aus dem Empaia-Ökosystem am PC. Foto: Falk Zakrzewski, UKD

KI hilft Pathologen im Krebs-Tsunami

Uniklinik Dresden testet mit Charité die Vor-Analyse von Gewebeproben durch Künstliche Intelligenzen Dresden, 10. Juli 2023. Künstliche Intelligenz (KI) und durchgängig digitale Analyseketten sollen künftig der Pathologie gegen wachsende Spezialisten-Engpässe und steigende Krebs-Fallzahlen in einer alternden Gesellschaft helfen. Das Uniklinikum Dresden (UKD) erprobt inzwischen Verfahren, in denen KI-Assistenten eingesandte Gewebeproben automatisch auf Krebs-Anzeichen durchforsten und den menschlichen Ärzten einfache Routineaufgaben abnehmen. Und die bisherigen Tests hören sich vielversprechend an.

Agiert die KI künftig als Berater für Onkologen? Krebs, Lunge, Karzinom, Expertensystem Visualisierung: Dall-E

KI sucht im Datenstrom nach Krebsmustern

Casus Görlitz will durch Analysen von Millionen Patienten-Fallakten die Früherkennung und Therapie von Tumoren verbessern Görlitz, 19. Juni 2023. Dank der supercomputer-gestützten Analyse von Millionen Patientendaten können Onkologen künftig Krebs rascher erkennen, besser therapieren und auch nachbehandeln. Davon sind die Forscher vom Zentrum für datenintensive Systemforschung „Casus“ in Görlitz überzeugt. Sie übertragen dafür Datenanalyse-Methoden, die sie sonst für komplexe Systeme wie Erdklima, Fusionsreaktoren oder kosmische Strahlenausbrüche ansetzen, auch auf die hochautomatisierte Auswertung von Krebspatientendaten.

Prof. Florian Lordick. Foto: Stefan Straube für das UKL

Antikörper Zolbetuximab verlängert Leben von Magenkrebs-Patienten

Uni Leipzig: Todesrisiko sinkt um ein Viertel Leipzig, 8. Mai 2023. Das Antikörper-Medikament „Zolbetuximab“ kann in Kombination mit einer Chemotherapie den Tod von Magenkrebs-Patienten deutlich hinauszögern. Das hat eine Studie der Uni Leipzig gemeinsam mit weiteren Partnern ergeben. Demnach sank das Risiko, an einem Magenkarzinom zu sterben, bei den solcherart behandelten Kranken um 25 Prozent.

Prof. Nils Cordes leitet die Strahlenbiologie im Dresdner "Oncoray"-Zentrum. Er erforscht unter anderem die biologischen Zelleigenschaften von Glioblastomen. Foto: Rainer Weisflog für das HZDR

Hirnkrebs-Matrix im Visier

Dresdner Onkologen schwächen Zell-Gerüste, bevor sie die Strahlenkanone starten Dresden, 25. April 2023. Um Hirntumore besser zu behandeln und Patienten mehr Lebenszeit zu erkaufen, wollen Dresdner Radioonkologen in Zukunft die Klebematrix dieser Krebsgeschwulste vorab schwächen. Speziell haben sie sich dabei die sogenannten Glioblastome vorgeknöpft – eine besonders bösartige Hirnkrebs-Variante, die den Erkrankten nach dem Befall oft nur noch Monate oder höchstens anderthalb Jahre Lebenszeit lässt. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR), der Hochschulmedizin Dresden und ihrer gemeinsamen Krebsforschungseinrichtung Oncoray hervor.

Um die zielgenau deponierte Strahlendosis im Tumor messen zu können, hat Dr. Martin Ullrich am HZDR das bildgebende Verfahren SPECT für kleine Versuchstiere optimiert. Foto: Christoph Reichelt für das HZDR

Helmholtz Dresden arbeitet an Dreischritt-Therapie gegen Nebennieren-Krebs

Konzept: Molekulare Zielscheibe dran, Krebszelle zerstrahlen, Rückfall-Gen ausschalten Dresden, 10. Februar 2023. Damit Onkologen künftig auch seltene Krebsarten wie das Phäochromozytom gezielter behandeln können, entwickelt das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) derzeit eine Kombinationstherapie. Die heftet zunächst gewissermaßen zusätzliche molekulare „Zielscheiben“ an die Tumore und ihre Metastasen an und schickt dann radioaktive „Lutetium-177“ auf den Weg, die dann die Krebszellen zerstrahlen. Auch die Rückfallquote nach solch einer Behandlung hoffen die Forscher durch zusätzliche Erbgut-Eingriffe letztlich deutlich senken zu können. Das geht aus einer HZDR-Mitteilung hervor.

Speziell designte Antikörper sollen dem Immunsystem im Kampf gegen Krebs und Corona auf die Sprünge helfen. Die Vision: Die künstlich hergestellten Proteine docken an die Oberfläche von Immunzellen an. Das andere Ende des Antikörpers bindet an die Krebs- oder Coronazellen und lenkt so die bis dahin untätigen Abwehrkräfte zum Tumor. Visualisierung: HZDR / Sahneweiß / Kjpargeter, Freepik

Großes Potenzial für Dresdner Mini-Suchzerstörer im Kampf gegen Krebs

Sächsisches „Radiopharmaceutical Valley“ will sich auch international stärker vernetzen Dresden/Radeberg, 19. Januar 2023. Onkologen werden Krebs durch neuartige strahlende Mini-Suchzerstörer in Zukunft besser behandeln können. Bei diesen „Radioliganden“ handelt es sich zum Beispiel um modifizierte Immunzellen mit einer leicht radioaktiven Fracht, die sich im Körper zielgerichtet nur an Krebszellen anheften und sie dann genau von innen heraus zerstrahlen. Wissenschaftler wie auch Politiker wittern hier große Chancen vor allem für Krebskranke und für den ganzen Lebenstechnologie-Standort Sachsen.

Mitglieder des Projektteams der Hochschulmedizin Dresden, v.l.n.r.: Dr. Katharina Egger-Heidrich, Dr. Jan Moritz Middeke, Gabriele Müller, Prof. Martin Bornhäuser. Foto: Gabriele Bellmann für das Uniklinikum Dresden

Online-Doc und Onko-Schwestern für Krebspatienten in Sachsen

Projekt „Spiz“ soll Überlebenschance nach Zelltherapien erhöhen – vor allem auf dem Lande Dresden, 16. Januar 2023. Mit einer Kombination aus App-Krankentagebüchern, Videosprechstunden und „Krebschwester“-Hausbesuchem wollen Mediziner in Sachsen dafür sorgen, dass nicht mehr soviele Blut- und Lymphdrüsenkrebs-Patienten nach Zelltherapien sterben. Dafür haben sie nun das Projekt „Sektorenübergreifende Versorgung von Patient mit hämatologischen Erkrankungen nach innovativer Zelltherapie“ (Spiz) gestartet, das vor allem die Behandlungs-Nachsorge jenseits der Großstädte verbessern soll. Der „Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss“ werde das Vorhaben mit 4,1 Millionen Euro fördern, teilte das „Nationale Centrum für Tumorerkrankungen“ (NCT) in Dresden mit.

Biotype hat bereits einige Erfahrung mit der Massen-Produktion von Testkits - auch während der Corona-Zeit. Foto: Biotype GmbH

Biotype Dresden produziert Schweizer Krebs-Früherkennungstest

Sachsen und Eidgenossen erwägen auch gemeinsame Entwicklungsprojekte Dresden/Cham, 22. Dezember 2022. „Biotype“ Dresden produziert im Auftrag der Schweizer 4D Lifetec AG aus Chum einen neuen Früherkennungs-Test für Lungenkrebs. Das Biotech-Unternehmen will die Fertigungslinie ab Frühjahr aufbauen. Über eine entsprechende Vereinbarung mit den Eidgenossen hat die Biotype-Muttergesellschaft „Molecular Diagnostics Group“ (MDG) nun informiert. Die Dresdner Firmengruppe bringe in die Partnerschaft neben seinen Fertigungskapazitäten auch seine Automatisierungs-Expertise ein, betonte MDG-Chef Willi Zörgiebel.

Im "Operationssaal der Zukunft" sammeln Wissenschaftler Erfahrungen mit roboter- und computergestützten Systemen für die Krebschirurgie. Foto: André Wirsig für das NCT/UCC

Millioneninvestition für digitale Krebsforschung in Dresden

Baustart für 20 Millionen Euro teuren Komplex des Deutsche Krebsforschungszentrums Dresden, 7. Dezember 2022. Das „Deutsche Krebsforschungszentrum“ (DKFZ) richtet auf dem Uniklinik-Campus Dresden bis zum Frühjahr 2027 für 20 Millionen Euro einen Forschungskomplex ein, in dem vor allem der digital geführte Kampf gegen den Krebs im Fokus steht. Das Geld dafür kommt vom Freistaat Sachsen. Der offizielle Baustart war heute, teilte das DKFZ mit.

Ein Mitarbeiter analysiert im Uniklinikum Dresden eine Knochenmark-Probe am Durchflusszytometer. Foto: Marc Eisele für das UKD

Dresdner Krebsforscher entwickeln Schnelltest für Rest-Leukämie

Durchflusszytometrie testet Knochenmark-Proben binnen 5  Minuten auf AML-Relikte – Ärzte können dann rascher über neue Therapien entscheiden Dresden, 8. November 2022. Mit einer neuen Analysemethode aus Sachsen lassen sich Rückfallrisiken nach einer Chemotherapie gegen „Akute myeloische Leukämie“ (AML) nun besser und rascher erkennen als bisher. Dabei setzen die Forscher auf die Durchflusszytometrie. Dahinter stecken Geräte, in denen Laser durchfließende Knochenmark-Zellen binnen fünf Minuten abtasten und auf 32 krankheitsrelevante Antigen-Kombinationen hin analysieren. Dadurch lassen sich selbst dann noch Reste von Blutkrebs erkennen, wenn Lichtmikroskope in den Patientenproben keinerlei Krebszellen mehr finden können. Das haben das Uniklinikum und das „Nationale Centrum für Tumorerkrankungen“ (NCT) in Dresden als Projektpartner mitgeteilt.

Dr. Arne Jahn berät eine Patientin Institut für Klinische Genetik der Hochschulmedizin Carl Gustav Carus Dresden. Foto: Marc Eisele für das Uniklinikum Dresden

Familien-Molekulardiagnosen könnten gegen seltenen Krebs helfen

Dresdner Studie offenbart „überraschend hohen Anteil“ vererbter Tumor-Risiken Dresden, 24. Oktober 2022. Seltene Krebskrankheiten sind in weit höherem Maße erblich bedingt als bisher angenommen. Tritt solch eine seltene Tumor-Art bei einem Patienten auf, wäre daher auch eine molekulare Diagnose bei nahen Familienangehörigen sinnvoll, um beizeiten mit einer geeigneten Behandlung gegensteuern zu können. Das hat ein internationales Forscherteam im „Deutschen Krebskonsortium“ (DKTK) unter Leitung der Hochschulmedizin Dresden, des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) in Dresden und Heidelberg ermittelt.