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Sachsens Chip-Studenten rüsten sich in Taiwan auf Karriere bei TSMC Dresden

Wissenschaftsminister Gemkow und NarLabs-Chef Yu-Hsueh Hsu haben eine Kooperation zwischen Sachsen und Taiwan vereinbart. Foto: SMWK

Wissenschaftsminister Gemkow und NarLabs-Chef Yu-Hsueh Hsu bei der Kooperationsvereinbarung zwischen Sachsen und Taiwan. Foto: SMWK

Erste Gruppe gestartet, 100 pro Jahr folgen

Dresden/Taipeh, 5. Februar 2024. Sachsen hat die ersten 30 Studenten auf den Weg nach Taiwan geschickt, damit sie sich dort auf eine Karriere in der geplanten TSMC-Chipfabrik in Dresden vorbereiten. „Sie sind die ersten, die diesen Weg gehen und damit allen anderen die ihnen künftig folgen werden“, gab der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) den Jung-Akademikern mit auf dem Weg nach Taipeh.

„Neue Wege“ gegen Fachkräftemangel in Chipindustrie

„Mit Blick auf die dringend benötigten Fachkräfte in der Halbleiterleiter-Industrie bei uns in Sachsen gehen wir ganz neue Wege, in enger Partnerschaft zwischen den Wissenschaftseinrichtungen, mit TSMC und auch zwischen dem Freistaat Sachsen und Taiwan“, betonte Minister Gemkow. Derweil lobte TUD-Rektorin Prof. Ursula Staudinger ihre Uni: Der schnelle Start des akademischen Austausch-Programms mit Taiwan zeige, „dass die TU Dresden ihre große Expertise im Bereich Mikro- und Nanoelektronik sowie Advanced Materials Science nutzt und durch die Koordination und das Recruiting im Rahmen des Programms Verantwortung für den Aufbau einer starken Fachkräftebasis in der Halbleiter-Entwicklung übernimmt“.

90 weitere Jungakademiker warten noch auf Flug gen Fernost

Weitere 90 angehende Elektrotechniker, Informatiker, Physiker und Chemiker warten noch auf ihre Entsendung gen Fernost. Künftig wollen die Sachsen etwa 100 Studenten pro Jahr zum akademisch-praktischen Feinschliff in die taiwanische Mikroelektronik delegieren.

Gemeinsames Ausbrüt-Programm von TSMC, Sachsen und TU Dresden

Der Start der ersten Kohorte ist der Auftakt für das „Semiconductor Talent Incubation Program“ (STIPT). Diese Programm hatten der Freistaat Sachsen, die Technische Universität Dresden (TUD) und der taiwanesische Chipkonzern TSMC ausgebrütet, um einen Teil des Fachkräfte-Bedarfs der geplanten milliardenteuren Mega-Fab in Dresden zu decken und die Studenten „als Fachkräfte auf anspruchsvolle Aufgaben in der Halbleiter-Industrie vorzubereiten“. In diesem Zuge entsenden die TUD, die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) Leipzig und der Bergakademie Freiberg ausgewählte Studenten für jeweils ein Semester nach Taiwan. Dort betreiben sie Halbleiter-Studien an der „National Taiwan University“ in Taipeh und absolvieren praktische Ausbildungen im „Newcomer Training Center“ von TSMC in Taichung.

Für 10-Milliarden-Fab von TSMC brät Sachsen auch schon mal eine Extra-Wurst

Hintergrund: TSMC ist der weltweit größte Halbleiter-Auftragsfertiger. Das taiwanesische Unternehmen will für zehn Milliarden eine Chip-Großfabrik in Dresden bauen – seine erste Fab in Europa. Für das Werk selbst hat das Unternehmen rund 2000 neue Arbeitsplätze avisiert. Im Umfeld dürften noch mal dreimal so viele Jobs entstehen. Um diesen Bedarf an Facharbeitern und Akademikern zu stillen, hat Sachsen eigens und erstmals für einen Großinvestor ein spezielles Fachkräfte-Brutprogramm aufgelegt, zu dem eben auch die Qualifizierung sächsischer Studenten in Taiwan gehört.

Autor: Oiger

Quelle: SMWK

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt