Monate: Mai 2020

Nur wenige Online-Händler liefern Lebensmittel des täglichen Bedarfs auch in Dörfer, hat ein Praxistest der Verbraucherzentrale Sachsen ergeben. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Doppelt soviele Deutsche kaufen Lebensmittel im Netz ein

Anteil auf 30 Prozent gestiegen Berlin, 13. Mai 2020. Seit der Corona-Krise kaufen deutlich mehr Deutsche ihre Lebensmittel im Internet ein. Das geht aus einer „Bitkom Research“-Umfrage unter 1003 Menschen in Deutschland hervor. Demnach hat sich der Anteil der Lebensmittel-Onlinekäufer im Vergleich zur Zeit vor Corona von 16 auf 30 Prozent verdoppelt.

Bereits 2018 präsentierten das Fraunhofer-Institut FEP aus Dresden und die finnische Firma VTT auf einer Messe ein elektronisches Armband - damals aber aus organischen Leuchtdioden. Das Perocube-Konsortium will nun biegsame Armbänder aus Perowskit-Elektronik entwicklen. Foto: VTT und Fraunhofer FEP

Perowskit soll die Sonne ins Haus bringen

Fraunhofer Dresden arbeitet mit europäischen Partnern an einer neuen Generation von Naturlichtleuchten und Energiesammlern Dresden, 12. Mai 2020. Schon lange möchten Innenarchitekten Wohnungen mit naturnah leuchtenden Wänden ausstatten, in denen sich Menschen fühlen wie in einem paradiesischen Garten. Und manch Ingenieur träumt davon, Smartphones zu autarken Energiesammlern zu machen und sie dadurch gänzlich von der Ladestation zu entwöhnen. Lange dachte man in Sachsen, dass organische Leuchtdioden und Solarzellen der Schlüssel dafür sind. Die sogenannten „Perowskite“ könnten aber noch preiswertere und besonders leistungsstarke Lösungen ermöglichen. Ein europäisches Konsortium „PeroCUBE“, an dem auch Dresdner Fraunhofer-Wissenschaftler beteiligt sind, will aus diesen organisch-metallischen Materalien nun Prototypen von neuartiger Konsumelektronik konstruieren.

Regnerationswürmer unterm Mikroskop. Foto: Heiko Weckbrodt

Zell-Thermometer panzert Organismen gegen Wärme

Dresdner Zellbiologe optimistisch: Leben wird sich auf Klimawandel einstellen Dresden, 11. Mai 2020. Biologen aus Dresden, Heidelberg und Toronto haben anscheinend das „Thermometer“ der Zellen entdeckt: Das Protein „Ded1p“ signalisiert Organismen anscheinend, wenn es in ihrer Umwelt zu warm wird, und lösen den Aufbau eines Hitzepanzers aus. Das geht aus einer Mitteilung des Biotechnologischen Zentrums (Biotec) der TU Dresden hervor.

Aus Kohle, Wasser und Strom werde Treibstoff: flüssige Fischer-Tropsch-Produkte, die Fraunhofer-Forscher in der IKTS-Testanlage synthetisiert haben. Foto: Jürgen Lösel für das Fraunhofer-IKTS

Wird Wasserstoff zur Job-Maschine?

Politiker und Forscher planen ein Kompetenzzentrum für Wasserstoff-Technologien – als Keimzelle für eine sächsische Brennstoffzellen-Industrie. Dresden, 11. Mai 2020. Ingenieure wie Politiker wollen die sächsischen Forschungsstärken rund um Brennstoffzellen, Hochtemperatur-Wasserzerlegung („Elektrolyse“) und andere Wasserstoff-Technologien ausbauen und in Tausende Industrie-Arbeitsplätze im Freistaat ummünzen. Sie planen daher ein Kompetenzzentrum für Wasserstofftechnologien. Das war bereits im Koalitionsvertrag verankert, nun nehmen die Planungen etwas konkrete Formen an. Das haben Oiger-Anfragen an die Ministerien für Umwelt, Wirtschaft, Wissenschaft und regionale Entwicklung sowie an Fraunhofer-Institute ergeben.

Die Huawei-Tochter HiSilicon verfügt über keine eigenen Fabriken, sondern ist auf Chipdesign spezialisiert. Foto: HiSilicon

China stößt in Halbleiter-Top-10 vor

Huawei-Tochter „HiSilicon“ verdrängt Infineon Scottsdale, 10. Mai 2020. Mit der Huawei-Tochter „HiSilicon“ ist erstmals ein chinesisches Unternehmen die Liste der zehn umsatzstärksten Mikroelektronik-Konzerne aufgestiegen. Das geht aus einem Bericht des US-amerikanischen Marktforschungs-Unternehmens „IC Insights“ aus Scottsdale hervor. Aus der Top 10 verschwunden ist hingegen der deutsche Halbleiterkonzern „Infineon“.

ifo-Präsident Clemens Fuest. Foto: Heiko weckbrodt

Ifo-Chef: Corona-Konjunkturhilfe in EU-Innovationsagentur und Bahnnetze stecken

Schulden sind in einer Ausnahme-Krise wie jetzt kaum vermeidbar, meint Clemens Fuest – und plädiert auch für eine Bodenabgabe in Italien München, 9. Mai 2020. Um von den Corona-Pandemie besonders betroffenen EU-Mitgliedern wie Italien und Spanien – jenseits der Sofrthilfe – nach der Krise auch wirtschaftlich wieder auf die Beine zu helfen, sind mehrere Finanzierungsquellen nötig und klare Vorstellungen darüber, wofür die Hilfsgelder und -kredite ausgegeben werden sollten. Das hat Prof. Clemens Fuest, der Präsident des Ifo-Wirtschaftsforschungsinstituts in einem Videovortrag „Die Corona-Krise und der Euro“ betont. Er plädierte unter anderem für eine Bodenabgabe in Italien und gegen eine Verteilung nach dem Gießkannenprinzip.

An den Prüfständen im Keller unterziehen die Dresdner Preh-Ingenieure die neuentwickelten Auto-Radios und -Navis Langzeit-Betriebstests. Foto: Heiko Weckbrodt

Aus Preh wird Joynext: Chinesen sind offener für Neues

Dresdner Entwicklungsschmiede für Autoelektronik verliert ihren Hauptsitz-Status Dresden, 8. Mai 2020. Eine traditionsreiche Autoelektronik-Entwicklungsschmiede in Dresden-Merbitz bekommt erneut einen neuen Namen: Aus „Preh Car Connect“ (PPC) wird nun „Joynext“. Das teilte der Besitzer, die chinesische Autozuliefer-Gruppe „Joyson Electronics“, mit.

Aus Kohle, Wasser und Strom werde Treibstoff: flüssige Fischer-Tropsch-Produkte, die Fraunhofer-Forscher in der IKTS-Testanlage synthetisiert haben. Foto: Jürgen Lösel für das Fraunhofer-IKTS

Stichwort Wasserstoff-Technologien

Viele Politiker und Ingenieure hoffen, dass Wasserstoff-Technologien viele Probleme der Energiewende und der deutschen Klimaschutz-Bilanz lösen: Wasserstoff ist ein Energieträger, der im besten Fall in Brennstoffzellen sehr effektiv zu Wasser verbrennt, erkommt als Zwischenspeicher für Ökostrom-Spitzen in Frage, kann aber auch den Kohlendioxid-Ausstoß von Stahlwerken mindern und dergleichen mehr. Hier ein kurzer Überblick über vieldiskutierte Ansätze und Probleme der Wasserstoff-Technologien:

Terahertz-Strahlung liegt im elektromagnetischen Spektrum zwischen Mikrowellen und Infrarotstrahlung. Sie eignet sich gut, um Materialeigenschaften zu untersuchen. Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf bietet mit der Terahertz-Quelle im Elbe-Zentrum für Hochleistungs-Strahlenquellen vielfältige Experimentiermöglichkeiten für Forscher aus aller Welt. Foto: HZDR/Frank Bierstedt

Supraleitung: Dresdner suchen mit Terahertz-Laser nach dem Stromspar-Kick

Helmholtz-Forscher funktionieren Rossendorfer TELBE-Quelle zum Higgs-Spektrometer um Dresden, 7. Mai 2020. Auf der Suche nach Kabeln und Elektromaschinen, die Strom widerstandsfrei leiten und nicht mehr teilweise als Abwärme verplempern, setzen Dresdner Forscher jetzt hochenergetische Terahertz-Laser ein. Das geht aus einer Mitteilung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) hervor. Letztlich wollen die Wissenschaftler mit diesem Durchleuchter endlich Werkstoffe finden, die auch bei Zimmertemperatur „supraleitend“ sind – so die Bezeichnung für diesen extremen Stromsparmodus.

Die von Konzernen beherrschte Zukunfststadt Europolis. Abb.: BSF

Deutsche laden 90 % ihrer PC-Spiele aus dem Netz

DVD & Co. haben ausgedient Berlin, 7. Mai 2020. Nach Diskette und CD-Rom hat nun auch die DVD als Datenträger im Spielemarkt weitgehend ausgedient: Mittlerweile werden 90 Prozent der PC-Spiele als Downloads von Internetplattformen wie Steam, Origin oder Uplay geladen. Das geht aus einer Mitteilung des „Verbands der deutschen Games-Branche“ (Game) aus Berlin hervor.

Bosch entwickelt "Industrie 4.0"-Lösungen - und will deren Konzepte auch in der eigenen Chipfabrik in Dresden einsetzen. Foto: Bosch

Umweltökonom: Industrie 4.0 entkoppelt Mensch von realer Welt

Kontakte zu Mensch und Natur virtualisieren sich immer mehr, warnt der Buddhist Brisbane, 5. Mai 2020. Die Digitalisierung der Gesellschaft und die vierte industrielle Revolution versprechen zwar einen höheren Lebensstandard, mehr Wohlstand und eine vernetzte Welt. Zugleich riskieren die Menschen sich dabei von ihrer natürlichen Umwelt und ihren Mitmenschen weiter zu entkoppeln, warnt der buddhistische Umweltökonom Dr. Peter Daniels von der australischen Griffith-Universität aus Brisbane.

Allesamt maskiert: Landwirtschaftsminister Wolfram Günther (Grüne) zeigt in einem Präsentkorb in der Markthalle Dresden, was er noch viel öfter in den Supermarkt-Regalen sehen will: Lebensmittel aus der Region. Im Hintergrund stehen Konsumvorstand Roger Ulke und Markthallen-Chef Sören Goldemann. Foto: Heiko Weckbrodt

Konsum Dresden will nach Corona mehr aus der Region einkaufen

Während der Seuche macht die Genossenschaft mit Umlandprodukten mehr Umsatz: Die Dresdner stehen mehr denn je auf Geschmack à la Sax. Dresden, 6. Mai 2020. Der Konsum Dresden hat während der Corona-Krise etwa ein Zehntel mehr Umsätze als sonst gemacht. Teilweise kam dies durch den generell gewachsenen Bedarf während der Corona-Ausgangssperre zustande, teils aber auch durch eine steigende Nachfrage für frische Lebensmittel aus der Region. Das haben Roger Ulke und Sören Goldemann vom Konsum-Vorstand am Mittwoch mitgeteilt.

Christian Knosalla und Lennart Schmies vom Institut für Energietechnik werten an der TU Dresden die Praxisdaten ihrer Versuchsanlage für heiße Flüssigsalze aus. Foto: Heiko Weckbrodt

Geschmolzenes Salz soll Solarenergiespitzen abfangen

Forscher der TU Dresden wollen Solarthermie-Kraftwerke heißmachen und bessere Carnot-Batterien für die Energiewende bauen. Dresden, 6. Mai 2020. Energietechniker der Technischen Universität Dresden (TUD) haben womöglich einen Weg gefunden, Ökoenergie besser als bisher zwischenzuspeichern und zu verwerten: Mit ihren heißen Salzschmelzen auf Chloridbasis können in Zukunft zum Beispiel Solarthermie-Kraftwerke effektiver arbeiten. Das flüssige Salz aus Dresden soll aber auch neuartige Großspeicher speisen, die den unstetigen Wind- und Solarstrom puffern. Und es könnte gar neue Perspektiven für die Braunkohle in der Lausitz eröffnen.

Studenten im Hörsaalzentrum der TU Dresden. Foto: TUD

Dresden ist guter Standort für Wirtschaftsstudien

Studenten geben im CHE-Hochschulvergleich gute Noten für TU Dresden, 5. Mai 2020. Dresden ist aus Studentensicht ein guter Hochschul-Standort, um wirtschaftsnahe Fächer zu studieren. Das geht aus der aktuellen Ausgabe der Vergleichsanalyse „CHE Hochschulranking“ hervor, die die Wochenzeitung „Die Zeit“ nun ich ihrem Studienführer 2020/21 veröffentlicht hat. Demnach fühlen sich die Studenten an sächsischen Unis und Hochschulen gut unterstützt, wenn sie Wirtschaftsfächer anfangen.