Huawei-Tochter „HiSilicon“ verdrängt Infineon
Scottsdale, 10. Mai 2020. Mit der Huawei-Tochter „HiSilicon“ ist erstmals ein chinesisches Unternehmen die Liste der zehn umsatzstärksten Mikroelektronik-Konzerne aufgestiegen. Das geht aus einem Bericht des US-amerikanischen Marktforschungs-Unternehmens „IC Insights“ aus Scottsdale hervor. Aus der Top 10 verschwunden ist hingegen der deutsche Halbleiterkonzern „Infineon“.
Huawei bastelt an neuen Chip-Lieferketten
Der Neuzugang aus China ist eine Chipdesign-Tochtergesellschaft des Smartphone-Herstellers „Huawei“ – und ist an dessen Verkaufserfolge gekoppelt. In Zukunft wird „HiSilicon“ mutmaßlich weiter an Gewicht gewinnen: US-Präsident Donald Trump (Republikaner) will die Chinesen nicht nur von US-Patenten und Märkten fernhalten, sondern auch von Halbleiter-Bezugsquellen wie TSMC abschneiden. Daher baut Huawei bereits seit einiger Zeit seine eigenen sowie alternative Bezugsquellen für Smartphone- und Netztechnik aus. Ziel: Unabhängiger von US-Schaltkreisen und -Anlagen werden.
Jeder siebte Schaltkreis von TSMC ist für Huawei
Nicht nur für die Chinesen, sondern auch für Auftragsfertiger TSMC aus Taiwan wäre ein Erfolg von Trump ein ernstes Problem: Denn „HiSilicon“ hat keine eigenen Fabriken, sondern entwirft die Chips für die Mutter „Huawei“ nur und lässt sie dann von den Taiwanesen bauen. Das Unternehmen ist inzwischen ein sehr wichtiger Geschäftspartner. Machten die Aufträge von HiSilicon – und damit letztlich Huawei – im Jahr 2017 rund fünf Prozent der TSMC-Umsätze aus, wuchs dieser Anteil bis 2019 auf 14 Prozent. Derzeit ist TSMC das drittgrößte Mikroelektronik-Unternehmen und die größte Foundry weltweit.
Autor: hw
Quelle: IC Insights
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