Monate: August 2019

Daniel Kinderman ist Professor für Politologie an der University of Delaware in den USA. Foto: Heiko Weckbrodt

US-Politologe: Unternehmer engagieren sich stärker gegen Populismus und für Freihandel

Kinderman: Vor allem kleine Exportfirmen engagieren sich zunehmend gegen Zerfall von EU, Trump, AfD & Co. Dresden, 14. August 2019. Der Wahlsieg von Donald Trump in den USA, das Erstarken der AfD in Deutschland und von Pegida in Dresden, der Brexit und andere EU- und globalisierungsfeindliche Trends haben mehr und mehr deutsche Unternehmen dazu gebracht, sich politisch für offene Grenzen und gegen Populismus öffentlich einzusetzen. Das meint der US-Politologe Prof. Daniel Kinderman von der „University of Delaware“ nach Unternehmer-Befragungen und Untersuchungen von Wirtschaftsorganisationen in Deutschland.

Christoph Alt ist der Chef von Ligenium Chemnitz. In der VW-Manufaktur Dresden entwickelt er unter anderem solche Rollregale (fachsprachlich "Ladungsträger" genannt) aus Holz statt Stahl. Foto: Heiko Weckbrodt

Ligenium feilt an Holz-Renaissance im Maschinenbau

Ingenieure der TU Chemnitz wollen in Dresden der Autoindustrie mit hölzernen Regalen einen alten Werkstoff wieder schmackhaft machen Dresden/Chemnitz, 14. August 2019. Ingenieure der TU Chemnitz haben eine Firma gegründet, deren Name Programm ist: „Ligenium“ steht für die lateinischen Worte für Holz, „Lignum“, und Talent, „Ingenium“. Denn das vierköpfige Team will mit neuen technologischen Ansätzen für eine Renaissance des Leichtbau-Werkstoff „Holz“ sorgen, der seit den 1960ern im Maschinen-, Auto- und Flugzeugbau etwas in Vergessenheit geraten ist.

Industrie Zahnrad Konjunktur. Abb.: Heiko Weckbrodt

Garnelen statt Schweine in der Lausitz

In einem umgebauten Stall in Nebelschütz startet in wenigen Tagen eine sächsische Meeresfrüchte-Zucht Nebelschütz, 13. August 2019. Bisher galt das Binnenbundesland Sachsen nicht unbedingt als Top-Standort für die Meeresfrüchte-Zucht. Doch das soll sich nun ändern: Drei Ingenieure und Technologen aus Sachsen haben ein ehemaligen Schweinestall in Nebelschütz in der Lausitz zu einer Garnelenanlage umgebaut. In wenigen Tagen wollen sie dort beginnen, die ersten Jungtiere zu züchten.

Der Trend geht zum Cloud-Gaming, meinen nicht nur Branchenvertreter, sondern auch viele Spieler. Grafik: Game-VerbandDer Trend geht zum Cloud-Gaming, meinen nicht nur Branchenvertreter, sondern auch viele Spieler. Grafik: Game-Verband

Rechnerwolke liefert die Spiele

Umfrage: Trend geht zum „Cloud Gaming“ Berlin/Köln, 13. August 2019 Immer mehr digitale Spiele werden künftig in Rechnerwolken (Cloud) generiert und gestartet, so dass die Spieler keine leistungsstarken Computer mehr brauchen. Die Branche verspricht sich große Perspektiven vom „Cloud Gaming“ – und auch die Nutzer selbst sehen einen klaren Trend hin zu diesen rechnerwolken-gestützten Games: 52 Prozent der Spieler in Deutschland rechnen damit, dass Cloud-Gaming künftig zum Standard wird. Dies geht aus einer Umfrage von „YouGov Deutschland“ unter 2101 Menschen in Deutschland hervor. Darauf hat der Branchenverband „Game“ aus Berlin im Vorfeld der Spielemesse „Gamescom“ (20.-24. August 2019) in Köln hingewiesen.

"Monkey Island" lässt grüßen: Buzz Kerwan muss dem Voodoo-Meister für eine Beschwörung zunächst allerlei Artefakte suchen. Bildschirmfoto aus "Gibbous – A Cthulhu Adventure": hw

„Gibbous – A Cthulhu Adventure“: Die Mächte der Finsternis stinken nach Fisch

Transsilvanier programmieren launiges Abenteuerspiel als Parodie auf die Lovecraft-Finsterwelt Targu Mures/Fischmaul/Darkham. Im stinkenden Provinzkaff Fischmaul versuchen paranormal idiotische Sektierer, das Portal zwischen den Dimensionen aufzustoßen, um die Mächte der Finsternis in unsere Welt zu schleusen, ohne dabei Ärger mit der Sektengewerkschaft zu bekommen? Ein Film-Noir-Detektiv kann plötzlich die Stimmen der Jalousien-Handwerker hören, denen er vor Jahren kein Trinkgeld gab? Ein Bibliotheks-Azubi hat plötzlich das Nekronomikon und eine sprechende Katze an der Backe? Dann befinden wir uns wohl mitten im schrägen Rätselabenteuer „Gibbous – A Cthulhu Adventure“.

Warnhinweise wie zum Beispiel beim Einparken sollen den Fahrer von den Bosch-3D-Bildschirmen aus entgegenspringen, um schneller wahrgenommen zu werden. Abb.: Bosch

Bosch setzt auf 3D-Bildschirme fürs Auto

Displays sollen für mehr Sicherheit und schnellere Reaktionen sorgen Hildesheim, 12. August 2019. Künftig werden 3D-Bildschirme Autofahrer schneller und intuitiver vor Gefahren warnen und auf Verkehrsprobleme hinweisen. Davon geht zumindest der deutsche Elektronik-Konzern und Automobilzulieferer Bosch aus, der solche Displays nun vorgestellt hat.

Fingerabdrucksensor im Internet der Dinge. Montage/Foto: Heiko Weckbrodt

Handy ersetzt Passwort: „Mobile Connect“ startet in Deutschland

Telekom, Vodafone und Telefonica führen Identifikation per Smartphone ein Bonn, 12. August 2019. Statt mit einem Zugangsnamen und Passwort sollen sich mobile Netznutzer künftig mit ihrem Handy und der Handynummer auf Internetseiten identifizieren. Das sieht das „Mobile Connect“-Verfahren vor, das die Netzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica heute eingeführt haben.

"Metaworlds" war dieses Wettbewerbsprojekt bei einem der früheren MB21-Durchgänge betitelt. Foto: Philipp Baumgarten für MB21

MB21-Preise für junge Multimedia-Kreative winken

Internetseiten, Blogs, Podcasts & Co. gefragt: Sogar Kita-Kinder können mitmachen Dresden, 12. August 2019. Schüler und andere junge Kreative, die interessante Spiele, Blogs, Apps, Podcasts, Videokanäle, 3D-Drucker-Vorhaben oder Software entwickeln, können sich bis zum 19. August 2019 um einen der Preise im bundesweiten Jugend-Multimedia-Wettbewerb „MB21“ bewerben. Darauf haben das „Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum“ (KJF) und das Medienkulturzentrum Dresden als Veranstalter hingewiesen.

Stefan Jenzowsky ist der Chef von Kopernikus Automotive. In der VW-Manufaktur Dresden arbeitet er an KI-gesteuerten Autos. Foto: Heiko Weckbrodt

Kopernikus will Autos in Fabriken fernsteuern

VW Dresden erwägt KI-Einsatz auf Manufaktur-Areal Dresden/Berlin, 12. August 2019. Bis zum vollautomatisch fahrenden Auto ist es vielleicht doch gar nicht mehr so weit hin wie mancher denkt: Stefan Jenzowsky und sein zwölfköpfiges Team vom jungen Unternehmen „Kopernikus Automotive“ tüfteln schon an einer sehr praxisnahen Lösung im Mobilitäts-Inkubator von Volkswagen Dresden. Die aus Berlin stammenden Ingenieure haben sich dafür im Firmenbrüter am Straßburger Platz für ein halbes Jahr eingenistet.

Ein 3D-Laserscanner im Tagebau. Bergbauunternehmen setzen ohnehin immer mehr Sensortechnik im Betrieb ein. Wenn man diese vernetzt und die Daten systematisch analysiert, ist ein effizienterer und auch ein umweltgerechterer Bergbau möglich, sind Forscher vom CLMineOpt-Projekt der TU Freiberg überzeugt. Foto: Andreas Geier / TU Bergakademie Freiberg

Erzschnüffel-App für den Bergmann

Wissenschaftler der TU Freiberg wollen Software-Firma ausgründen Freiberg, 11. August 2019. Geodaten-Experten von der Bergakademie Freiberg entwickeln eine Erzschnüffel-App. Diese Software soll den Bergmännern helfen, ihre Stollen in die richtige Richtung voranzutreiben und ergiebige Erzadern zu finden. Das hat die TU Freiberg mitgeteilt. Die Freiberger Forscher wollen nun eine Softwarefirma auf dieser Basis gründen.

Sieht aus wie abstrakte Kunst, ist aber eine kolorierte Mikoskopaufnahme von Zahnzellen. Zu sehen sind hier Stammzellen grün), die in einem Zahn wandern, um Gewebe zu regenerieren. Abb.: University-of-Plymouth

Können sich kaputte Zähne künftig selbst reparieren?

Dresdner Biotech-Forscher sehen nach Maus-Forschungen Ansatz für eine Stammzelltherapie Dresden, 10. August 2019. Könnte in Zukunft eine Spritze reichen, damit karies-zerstörte Zähne wieder von allein nachwachsen? Einen möglichen Ansatz für solch eine Reparatur-Therapie haben Forscher des Biotechnologischen Zentrums der TU Dresden, der britischen University of Plymouth und weitere internationale Kollegen gefunden: Sie haben Stammzellen in den Frontzähnen von Mäusen entdeckt, die anscheinend eine Zahnreparatur anstoßen können.

Anlagenführerin Grit Messerschmidt kontrolliert in der fabrik von Hightex Klipphausen, ob die maschinengelegten Karbonfasern für Flugzeug-Fensterrahmen richtig sitzen. Foto: Heiko Weckbrodt

Hightex baut für Elektroauto-Auftrag seine Fabrik in Klipphausen aus

Die Spezialisten für technische Textilien investieren über zehn Millionen Euro, um Leichtbauteile für den neuen BMW-Stromer i20 zu steppen. Klipphausen. Der Elektro-Trend in der deutschen Autoindustrie sorgt für Investitionen im Raum Meißen: Um einen Großauftrag vom BMW-Partner SGL Composite abzuarbeiten, erweitert „Hightex“ derzeit seine Fabrik im Gewerbegebiet Klipphausen. Das auf Karbonfaser-Teile spezialisierte Unternehmen baut nun für sechs Millionen Euro eine rund 4000 Quadratmeter große Produktionshalle mit Büro- und Sozialtrakt. Weitere vier bis fünf Millionen Euro werden die Ausrüstungen kosten, schätzen die Hightex-Geschäftsführer Jeanette Scherf und Dirk Feltin.

Cyberkriminelle sollen sich durch Phishing-Anrufe Zahlungscodes ergaunert und Millionenschäden angerichtet haben. Themenfoto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Spam-Mails schleusen sich mit Newsletter-Methode durch Abwehr-Filter

Kaspersky warnt vor neuer Masche von Cyberkriminellen, die sich Ruf bekannter Unternehmen zunutze macht Ingolstadt, 8. August 2019. Cyberkriminelle schleusen mit einer neuen Masche ihre Werbung (Spam) und Schadcode-E-Mails durch die Abwehrfilter ihrer Opfer. Sie verwenden dafür die Online-Formulare seriöser Unternehmen. Darauf hat die Ingolstädter Tochter des russischen Sicherheitssoftware-Firma „Kaspersky“ hingewiesen.

Die historische Uhr mit einem raffinierten Wecker-Uhrwerk aus der Sammlung von Otto Horn. Foto: Peter Weckbrodt

Gehirn speichert Reisen wie eine Zeit-Schatzkarte ab

Planck-Forscher kartieren mit virtuellen Welten und Hirn-Scans die Entstehung von Erinnerungen Leipzig, 8. August 2019. Um Erinnerungen an Reisen und ähnliche Erlebnis-Abfolgen abzuspeichern, legt unser Gehirn anscheinend eine Karte verknüpfter Erinnerungen an. Das haben Hirnforscher vom „Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften“ (MPI-CBS) in Leipzig durch Experimente herausgefunden.