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Können sich kaputte Zähne künftig selbst reparieren?

Sieht aus wie abstrakte Kunst, ist aber eine kolorierte Mikoskopaufnahme von Zahnzellen. Zu sehen sind hier Stammzellen grün), die in einem Zahn wandern, um Gewebe zu regenerieren. Abb.: University-of-Plymouth

Sieht aus wie abstrakte Kunst, ist aber eine kolorierte Mikoskopaufnahme von Zahnzellen. Zu sehen sind hier Stammzellen grün), die in einem Zahn wandern, um Gewebe zu regenerieren. Abb.: University of Plymouth

Dresdner Biotech-Forscher sehen nach Maus-Forschungen Ansatz für eine Stammzelltherapie

Dresden, 10. August 2019. Könnte in Zukunft eine Spritze reichen, damit karies-zerstörte Zähne wieder von allein nachwachsen? Einen möglichen Ansatz für solch eine Reparatur-Therapie haben Forscher des Biotechnologischen Zentrums der TU Dresden, der britischen University of Plymouth und weitere internationale Kollegen gefunden: Sie haben Stammzellen in den Frontzähnen von Mäusen entdeckt, die anscheinend eine Zahnreparatur anstoßen können.

Gen „Dlk1“ steuert Wachstum von Dentin

„Werden diese Stammzellen aktiviert, senden sie Signale an die Mutterzellen des Gewebes aus und steuern über das Gen Dlk1 die Anzahl der neu produzierten Zellen“, skizzierten die Wissenschaftler den Mechanismus. Dadurch kann Dentin entstehen, das harte Material in Zähnen.

Therapie bei Karies, Kreidezähnen und ausgeschlagenen Zähnen denkbar

Die Forscher sehen hier Ansätze für eine Therapie, die in Zukunft auch Menschen mit kaputten Zähnen helfen könnte. „Dieser Mechanismus könnte eine neue Lösung für die Zahnreparatur begründen, zum Beispiel bei Karies, Kreidezähnen und Verletzungen“, hieß es von der TU Dresden.

„Enormes Potenzial in der regenerativen Medizin“

Studienleiter war Dr. Bing Hu von der „Peninsula Dental School“ der britischen „University of Plymouth“. Zu den Mitautoren gehören Biotec-Forschungsgruppenleiter Dr. Denis Corbeil und seine Mitarbeiterin Dr. Jana Karbanová. „Die Entdeckung dieser neuen Population von Stromazellen war sehr spannend“, betonte Dr. Denis Corbeil. Dies habe „enormes Potenzial in der regenerativen Medizin“.

Autor: hw

Quellen: TU Dresden, Wikipedia

Wissenschaftliche Publikation: Nature Communications „Transit Amplifying Cells Coordinate Mouse Incisor Mesenchymal Stem Cell Activation”, Autoren: Walker J.V., H. Zhuang und andere

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt