Transsilvanier programmieren launiges Abenteuerspiel als Parodie auf die Lovecraft-Finsterwelt
Targu Mures/Fischmaul/Darkham. Im stinkenden Provinzkaff Fischmaul versuchen paranormal idiotische Sektierer, das Portal zwischen den Dimensionen aufzustoßen, um die Mächte der Finsternis in unsere Welt zu schleusen, ohne dabei Ärger mit der Sektengewerkschaft zu bekommen? Ein Film-Noir-Detektiv kann plötzlich die Stimmen der Jalousien-Handwerker hören, denen er vor Jahren kein Trinkgeld gab? Ein Bibliotheks-Azubi hat plötzlich das Nekronomikon und eine sprechende Katze an der Backe? Dann befinden wir uns wohl mitten im schrägen Rätselabenteuer „Gibbous – A Cthulhu Adventure“.
Die Story: Jagd auf das Nekronomikon und eine sprechende schwarze Katze
Ein mysteriöser Dämonenjäger namens Barnabas beauftragt den Detektiv Don R. Ketype, das finsterste aller Bücher, das besagte Nekronomikon zu finden. Ketype wird in der verrotteten Bibliothek von Darkham fündig, dann funkt ihm jedoch eine sonst eher inkompetente Sekte von Sternenanbetern dazwischen. Statt in deren Hände fällt das Buch in die Hände von Lehrling Buzz Kerwan. Der verwandelt damit versehentlich seine Katze in eine sprechende Kratzbüste und damit beginnen die Probleme erst: In verteilten Rollen steuern wir mal Ketype, mal Kerwan, setzen die Katze ein, besorgen Voodoo-Zutaten, entreißen kleinen Mägdelein die Puppen, diskutieren mit fischstinkigen Hinterwäldlern und kombinieren dabei in klassischer Adventure-Manier die seltsamsten Fundstücke miteinander.
Werbevideo ("Stuck in Attic"):
Irgendwo zwischen der Affeninsel und der Enterprise
Entwickelt wurde dieser Spielspaß mit seinen handgemalten surrealistischen 2D-Szenarien vom Indie-Studio „Stuck In Attic“ aus Targu Mures in Transsilvanien. Und die Rumänen baden dabei in Klischees und Anspielungen auf die Populärkultur: Wer hinschaut und -hört, findet Referenzen auf den „Namen der Rose“, diverse Dan-Brown-Bestseller, Starwars, Raumschiff Enterprise und natürlich auf die Adventure-Klassiker von Lucas-Arts.
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Stilistisch bewegt sich das auch nahe an „Monkey Island“ und „Discworld“. Optisch fühlt man sich gelegentlich an die Gemälde von Grant Wood und Edvard Munch erinnert. Und inhaltlich parodiert „Gibbous – A Cthulhu Adventure“, wie der Titel schon erahnen ist, liebevoll die Gruselgeschichten von Howard Phillips Lovecraft.
Fazit: Launige Referenz an die Klassiker
Diese Referenzen zu entschlüsseln und Rätsel zu lösen, ist ein launiger, allerdings auch nicht allzu schwer gehaltener Spaß: Anders als die Lucas-Arts-Klassiker können auch Anfänger dieses Indie-Adventure problemlos und zügig durchzocken – und ihre Freude daran haben.
Kurzüberblick:
- Titel: „Gibbous – A Cthulhu Adventure“
- Genre: Adventure
- Studio: Stuck In Attic aus Transsilvanien
- Sprachen: Englisch mit deutschen Untertiteln
- Plattformen: PC (Steam), Mac und Linux
- Preis: 18 bis 20 Euro
Autor der Rezension: Heiko Weckbrodt
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