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„Gibbous – A Cthulhu Adventure“: Die Mächte der Finsternis stinken nach Fisch

In einem Adventure auf Lucasarts-Spuren darf natürlich auch ein versoffener Seebär nicht fehlen. Bildschirmfoto aus "Gibbous – A Cthulhu Adventure": hw

In einem Adventure auf Lucasarts-Spuren darf natürlich auch ein versoffener Seebär nicht fehlen. Bildschirmfoto aus „Gibbous – A Cthulhu Adventure“: hw

Transsilvanier programmieren launiges Abenteuerspiel als Parodie auf die Lovecraft-Finsterwelt

Targu Mures/Fischmaul/Darkham. Im stinkenden Provinzkaff Fischmaul versuchen paranormal idiotische Sektierer, das Portal zwischen den Dimensionen aufzustoßen, um die Mächte der Finsternis in unsere Welt zu schleusen, ohne dabei Ärger mit der Sektengewerkschaft zu bekommen? Ein Film-Noir-Detektiv kann plötzlich die Stimmen der Jalousien-Handwerker hören, denen er vor Jahren kein Trinkgeld gab? Ein Bibliotheks-Azubi hat plötzlich das Nekronomikon und eine sprechende Katze an der Backe? Dann befinden wir uns wohl mitten im schrägen Rätselabenteuer „Gibbous – A Cthulhu Adventure“.

Der Spieler steuert abwechsend den Detektiv Don R. Ketype, der eben einem Film noir entsprungen zu sein scheint, und den Jungbibliothekar Buzz Kerwan (rechts) - und gelegentlich auch die schwarzze Katze. Bildschirmfoto aus "Gibbous – A Cthulhu Adventure": hw

Der Spieler steuert abwechselnd den Detektiv Don R. Ketype, der eben einem Film noir entsprungen zu sein scheint, und den Jungbibliothekar Buzz Kerwan (rechts) – und gelegentlich auch die schwarze Katze. Bildschirmfoto aus „Gibbous – A Cthulhu Adventure“: hw

Die Story: Jagd auf das Nekronomikon und eine sprechende schwarze Katze

Ein mysteriöser Dämonenjäger namens Barnabas beauftragt den Detektiv Don R. Ketype, das finsterste aller Bücher, das besagte Nekronomikon zu finden. Ketype wird in der verrotteten Bibliothek von Darkham fündig, dann funkt ihm jedoch eine sonst eher inkompetente Sekte von Sternenanbetern dazwischen. Statt in deren Hände fällt das Buch in die Hände von Lehrling Buzz Kerwan. Der verwandelt damit versehentlich seine Katze in eine sprechende Kratzbüste und damit beginnen die Probleme erst: In verteilten Rollen steuern wir mal Ketype, mal Kerwan, setzen die Katze ein, besorgen Voodoo-Zutaten, entreißen kleinen Mägdelein die Puppen, diskutieren mit fischstinkigen Hinterwäldlern und kombinieren dabei in klassischer Adventure-Manier die seltsamsten Fundstücke miteinander.

Werbevideo ("Stuck
in Attic"):

Irgendwo zwischen der Affeninsel und der Enterprise

Entwickelt wurde dieser Spielspaß mit seinen handgemalten surrealistischen 2D-Szenarien vom Indie-Studio „Stuck In Attic“ aus Targu Mures in Transsilvanien. Und die Rumänen baden dabei in Klischees und Anspielungen auf die Populärkultur: Wer hinschaut und -hört, findet Referenzen auf den „Namen der Rose“, diverse Dan-Brown-Bestseller, Starwars, Raumschiff Enterprise und natürlich auf die Adventure-Klassiker von Lucas-Arts.

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Stilistisch bewegt sich das auch nahe an „Monkey Island“ und „Discworld“. Optisch fühlt man sich gelegentlich an die Gemälde von Grant Wood und Edvard Munch erinnert. Und inhaltlich parodiert „Gibbous – A Cthulhu Adventure“, wie der Titel schon erahnen ist, liebevoll die Gruselgeschichten von Howard Phillips Lovecraft.

"Monkey Island" lässt grüßen: Buzz Kerwan muss dem Voodoo-Meister für eine Beschwörung zunächst allerlei Artefakte suchen. Bildschirmfoto aus "Gibbous – A Cthulhu Adventure": hw

„Monkey Island“ lässt grüßen: Buzz Kerwan muss dem Voodoo-Meister für eine Beschwörung zunächst allerlei Artefakte suchen. Bildschirmfoto aus „Gibbous – A Cthulhu Adventure“: hw

Fazit: Launige Referenz an die Klassiker

Diese Referenzen zu entschlüsseln und Rätsel zu lösen, ist ein launiger, allerdings auch nicht allzu schwer gehaltener Spaß: Anders als die Lucas-Arts-Klassiker können auch Anfänger dieses Indie-Adventure problemlos und zügig durchzocken – und ihre Freude daran haben.

Kurzüberblick:

  • Titel: „Gibbous – A Cthulhu Adventure“
  • Genre: Adventure
  • Studio: Stuck In Attic aus Transsilvanien
  • Sprachen: Englisch mit deutschen Untertiteln
  • Plattformen: PC (Steam), Mac und Linux
  • Preis: 18 bis 20 Euro

Autor der Rezension: Heiko Weckbrodt

Der Sektenchef würde den Detektiv am liebsten abmurksen. Bildschirmfoto aus "Gibbous – A Cthulhu Adventure": hw

Der Sektenchef würde den Detektiv am liebsten abmurksen. Bildschirmfoto aus „Gibbous – A Cthulhu Adventure“: hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt