Alle Artikel mit dem Schlagwort: Beihilfe

Windpark in der Ostsee vor der dänischen Küste. Foto: Christian Hinsch frü den BWE

Habeck will Industriestrom auf 6 Cent heruntersubventionieren

Ab 2030 rechnet Minister dann mit genug Billig-Ökostrom – will aber nachhelfen Berlin, 5. Mai 2023. Um eine De-Industrialisierung von Deutschland zu vermeiden, will Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit Steuergeldern den Strompreis für Industriebetriebe bis 2030 auf sechs Cent pro Kilowattstunde (kWh) herunter zu subventionieren. Danach gibt es nach Habecks Überzeugung genug preiswerten Ökostrom, so dass sich das Problem von selbst erledigen werde. Damit der aber auch wirklich billig wird, soll der langfristig zumindest indirekt weiter subventioniert werden, indem er von vielen Abgaben befreit wird, um ihn nahezu fast zum Selbstkostenpreis an die Industrie abgeben zu können. Das sieht ein Plan unter dem Titel „Wettbewerbsfähige Strompreise für die energieintensiven Unternehmen in Deutschland und Europa sicherstellen“ vor, den Habeck heute vorgestellt hat.

Präsentieren die Spaten für die neue Chipfabrik von Infineon in Dresden (von links nach rechts): Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Infineon-Vorstandsvorsitzender Jochen Hanebeck, Bundeskanzler Olaf Scholz und Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert. Foto: Heiko Weckbrodt

Von der Leyen: Dresden ist digitaler Leuchtturm für Europa

Baustart für Infineons 5 Milliarden Euro teure Chipfabrik Nr. 4 in Sachsen Dresden, 2. Mai 2023. Im Herbst 2026 will Infineon die Produktion von Leistungselektronik und Mischsignal-Schaltkreisen („Mixed Signal“) in seiner neuen, fünf Milliarden Euro teuren Fabrik IV in Dresden starten. Das hat das deutsche Halbleiter-Unternehmen heute in der sächsischen Landeshauptstadt vor einem symbolischen ersten Spatenstich avisiert. „Abhängig von der Marktentwicklung werden wir die Kapazitäten in der Fabrik dann hochfahren“, kündigte der Vorstandsvorsitzende Jochen Hanebeck an.

Die Visualisierung zeigt den Eingangsbereich der geplanten Intel-Doppelfabrik in Magdeburg. Grafik: Intel

Sachsen: IWH-Ökonom liegt mit seine Subventions-Kritik „völlig daneben“

Wirtschaftsminister verweist auf Umfeld-Jobs, Steuer-Rückflüsse und strategische Bedeutung von Chipfabrik-Ansiedlungen Dresden, 2. April 2023. In die jüngst vom Hallenser Ökonomen Reint Gropp wiederentfachte Debatte um milliardenschwere Subventionen für Mikroelektronik-Ansiedlungen hat sich Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) eingeschaltet: Die geförderte Ansiedlung von Chipfabriken sei nicht allein auf die in der jeweiligen Fabrik geschaffenen Arbeitsplätze zu bewerten, sondern habe eine strategische Bedeutung für zahlreiche Industriezweige in Deutschland und ganz Europa. „Das IWH liegt mit seiner Argumentation völlig daneben“, schätzte Dulig auf Oiger-Anfrage ein.

So soll die neue Akku-Fabrik von Tesvolt aussehen. Visualisierung: Tesvolt

Tesvolt baut Akku-Fabrik in Wittenberg

Unternehmen will 60 Millionen Euro investieren Wittenberg, 23. Februar 2023. Tesvolt will in Wittenberg für 60 Millionen Euro eine Akku-Fabrik und ein Entwicklungszentrum bauen. Das hat der deutsche Energiespeicher-Hersteller angekündigt. Für die Investition erhofft sich das Unternehmen eine Subventionsquote von 20 Prozent, also zwölf Millionen Euro Steuergelder als Zuschuss.

Die Montage zeigt die neue geplante Mega-Fab ganz rechts im Bild, links daneben die beiden bereits existierenden 200-mm-Fabrikmodule und ganz links die ebenfalls schon existierende 300-mm-Fab für Leistungshalbleiter. Montage/Foto: Infineon

Baustart für neue Infineon-Megachipfabrik Dresden im Herbst 23

Halbleiterkonzern will ein Fünftel der 5-Milliarden-Euro-Investition als Staatszuschuss – und der Bund hat prinzipiell schon mal Ja gesagt Dresden/München, 16. Februar 2023. Infineon hat das kleine Fragezeichen hinter seinen Neubauplänen für Dresden ausradiert und sich festgelegt: Im Herbst 2023 will der bayrische Halbleiterkonzern mit dem Bau der fünf Milliarden Euro teuren Chip-Fabrik auf seinem bereits existierenden Werk-Campus im Dresdner Norden. Das hat Infineon heute in München mitgeteilt. Den Ausschlag dafür gab die prinzipielle Subventionszusage vom Bund.

Die Montage zeigt die neue geplante Mega-Fab ganz rechts im Bild, links daneben die beiden bereits existierenden 200-mm-Fabrikmodule und ganz links die ebenfalls schon existierende 300-mm-Fab für Leistungshalbleiter. Montage/Foto: Infineon

Infineon investiert 5 Milliarden Euro in Dresden

Größte Investition in der Infineon-Geschichte / Vierte Fabrik soll Analog-, Hybrid- und Leistungselektronik herstellen Dresden, 14. November 2022. Infineon baut ein weiteres Chipwerk in Dresden und steckt rund fünf Milliarden Euro in dieses Vorhaben – die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Unternehmens. Dabei sollen etwa 1000 neue Arbeitsplätze in der sächsischen Landeshaupsttadt entstehen. Das hat der bayrische Halbleiter-Konzern heute in Neubiberg bei München angekündigt. Die neue Megafab soll auf 300 Millimeter (mm) großen Siliziumscheiben („Wafer“) analoge und hybride Schaltkreise sowie Leistungselektronik in großen Maßstab herstellen. Infineon macht die Großinvestition allerdings von „angemessenen“ Subventionen abhängig.

Die Isolation im Corona-Ausnahmezustand hat die Menschen egoistischer gemacht, hat eine Studie des IWH und der Uni Magdeburg ergeben. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Sachsen kritisiert Förderstopp für schnelles Internet

IHK, Grüne und Wirtschaftsministerium: Zeitenwende und Ausbaubremse für Glasfasernetze passen nicht zusammen Dresden, 20. Oktober 2022. Auf scharfe Kritik ist in Sachsen die Nachricht aus Berlin gestoßen, dass der Bund keinen Glasfaserausbau für Gegenden mit schwachen Internetleitungen mehr fördert. Der Tenor: Zeitenwende und Digitalisierungsbremse passen nicht zusammen.

Die Stromspar-Chips von Globalfoundries sollen eine Schlüsselrolle in der hochautomatisierten Fabrik der Zukunft und im "Internet der Dinge" spielen. Foto: Sven Döring, Globalfoundries

Globalfoundries verdreifacht Kapazität in Dresdner Chipfabrik

US-Auftragsfertiger investiert auch ohne Ipcei-Sondersubventionen eine Milliarde Dollar in Sachsen Dresden, 29. September 2022. Der Mikroelektronik-Auftragsfertiger Globalfoundries (GF) baut angesichts der großen Kundennachfrage die Produktionsanlagen in seinem Dresdner Chipfabrik auch ohne staatliche Sonderförderung aus. Das geht aus Erläuterungen von Konzernchef Thomas Caulfield, Standort-Chef Manfred Horstmann und weiteren Unternehmensvertretern zum GF-Technologiegipfel in Dresden hervor.

Jenoptik-Manager und Poltiker darunter Ministerpräsident Michael Kretschmar (4. v. l.) stechen und schleudern mit Spaten, um den Baubeginn für die neue Mikrooptikfabrik von Jenoptik an der Knappsdorfer Straße zu feiern. Foto: Heiko Weckbrodt

Baustart für Mikrooptik-Fabrik von Jenoptik in Dresden

Neues Werk neben der Bosch-Chipfabrik ist die größte Nachwende-Investition des Thüringer Unternehmens Dresden, 6. September 2022. Jenoptik-Manager und Politiker haben heute die ersten Spaten für die neue Mikrooptik-Fabrik im Dresdner Norden in den Boden gerammt. Das Werk an der Knapsdorfer Straße nahe der Bosch-Chipfabrik soll ab Anfang 2025 spezielle Mikro- und Nanooptiken für die Mikroelektronik-Industrie herstellen. Jenoptik will in diesem Zuge seine Dresdner Belegschaft auf rund 120 Beschäftigte verdoppeln und investiert voraussichtlich über 70 Millionen Euro in die Fabrik. Es handelt sich dabei um die größte Einzelinvestition in der drei Dekaden umfassenden Nachwende-Geschichte des Thüringer Unternehmens.

STM-Fabrik in Crolles. Foto: STM

Globalfoundries und STM bauen Chip-Megafab in Frankreich

Milliarden-Investitionen und Chipgesetz-Subventionen vorgesehen Crolles/Dresden, 11. Juli 2022. Globalfoundries (GF) und ST Microelectronics (STM) wollen gemeinsam im französischen Crolles eine neue Mega-Chipfabrik bauen. Das haben beide Unternehmen heute als Beitrag zum „Europäischen Chipgesetz“ angekündigt. Die genaue Investition bezifferten die Partner noch nicht. Aber es soll sich um mehrere Milliarden Euro handeln. Laut GF und STM hat der französische Staat dafür „erhebliche“ Subventionen versprochen.

Die EU-Kommission plant ein europäisches Chip-Gesetz, um in der Mikroelektronik wieder etwas an Boden zu gewinnen. Foto: Christophe Licoppe für die EU-Kommission

Sachsen enttäuscht über dünne Finanzierung für EU-Chipgesetz

Entwurf sieht nur elf Milliarden Euro Subventionen europaweit vor Dresden/Brüssel, 9. Juli 2022. Auf Kritik ist der Brüsseler Entwurf für ein „Europäisches Chipgesetz“ in der sächsische Wirtschaft und Politik gestoßen. Der Hauptgrund: Gemessen an den großen Erwartungen, die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyens (CDU) in den ersten Ankündigungen geschürt hat, ist nur mit vergleichsweise wenig Geld aus Brüssel für Europas Aufholjagd in der internationalen Halbleiterbranche zu rechnen.

In Chemnitz sind bereits viele Wasserstoff-Forschungsprojekte konzentriert. Hier im Bild beispielsweise installiert Peter Schwotzer-Uhlig im Brennstoffzellenlabor der Professur für "Alternative Fahrzeugantriebe" (Alf) eine Versuchsanordnung. Sachsen bemüht sich bei Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nun darum, in Chemnitz ein "Hydrogen and Mobility Innovation Center" (HIC) anzusiedeln. Foto: Jacob Müller für die TU Chemnitz

Nun doch mehr Geld für Chemnitzer Wasserstoffzentrum

HIC bekommt nun 72,5 statt nur 60 Millionen Euro vom Bund Chemnitz, 20. Mai 2022. Das nationale Wasserstoff-Kompetenzzentrum in Chemnitz bekommt nun doch mehr Geld vom Bund: Statt 60 Millionen Euro soll das „Hydrogen and Mobility Innovation Center“ (HIC) in Sachsen nun 72,5 Millionen Euro erhalten, um wegweisende Wasserstofftechnologien zu entwickeln. Über einen entsprechenden 12,5-Millionen-Euro-Nachschlag des Haushaltsausschusses im Bundestag hat heute der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) informiert. „Das ist ein Riesenerfolg für den Wasserstoffstandort Sachsen“, betonte der Minister.

Die Lithografie-Abteilung im X-Fab-Chipwerk in Dresden. Foto: X-Fab

Sachsen fordert von Bundesampel mehr Tempo bei Chipindustrie-Förderung

Ministerpräsident Kretschmer: Das muss schneller gehen mit dem IPCEI-Geld Dresden, 29. April 2022. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat von der Bundes-Ampel in Berlin mehr Tempo für die Mikroelektronik-Förderung gefordert. „Das muss schneller gehen“, sagte er heute nach einer Sitzung des Innovationsbeirates Sachsen in der Bosch-Chipfabrik in Dresden.

Vor allem die modernen 300-mm-Fabriken von TSMC sind stark ausgelastet. Foto: TSMC

Zweitplatzierte Sachsen bemühen sich nun um TSMC-Chipfabrik

Nach Niederlage im Intel-Wettbewerb sucht der Freistaat nach alternativen Investoren Dresden, 18. März 2022. Nach dem verlorenen Wettbewerb um die Intel-Großansiedlung in Europa bewirbt sich Sachsen nun weiter um den „Trostpreis“: eine Chipfabrik des weltweit größten Halbleiter-Auftragsfertigers TSMC aus Taiwan. Das hat Thomas Horn, der Chef der Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS), indirekt bestätigt. Auf die Frage, ob sich der Freistaat um TSMC bewerbe, sagte er: „Wir bemühen uns um weitere Ansiedlungen in der Mikroelektronik.“