Alle Artikel in: zAufi

Heimcomputer von Commodore. Foto: Heiko Weckbrodt

IF Vergangenheit$ = „Basic“ THEN GOTO Gottkomplex?

Olde Hansen untersucht in „Von BASIC zur IT-Crowd“ die Nachwirkungen der Heimcomputer-Ära in Ost und West Haben Heimcomputer und die darin integrierte Anfänger-Programmiersprache „Basic“ den Boden für die digitale Transformation bereitet, die wir jetzt gerade beschleunigt beobachten? Oder vertiefte womöglich der – gerade in der DDR – sehr selektive Zugang zu Heimcomputern eher die „digitale Kluft“, von der später so oft die Rede waren? War der Heimcomputer doch nur ein Spielzeug für dilettantische Digital-Heimwerker oder waren die Basic-Auskenner der 1980er die Hacker-Könige der Nuller Jahre? Mit diesen und verwandten Fragen setzt sich der Berliner Historiker und Programmierer Olde Hansen in seinem neuen Buch „Von BASIC zur IT-Crowd. Eine kleine Geschichte des Programmierens mit BASIC in Deutschland“ auseinander, das er nun im Eigenverlag veröffentlicht hat.

Blick in eine Fabrik von TSMC - das taiwanesische Unternehmen ist die weltweit größte Chip-Foundry. Abb.: TSMC

Erdbeben bremst Taiwans Elektronikindustrie aus

„Trendforce“ rechnet mit Teuerungen für Bildschirme, aber kaum bei Speicherchips Taipeh, 3. April 2024. Ein Erdbeben der Stärke 7,2 hat heute einen Teil der Elektronikproduktion in Taiwan ausgebremst – die großen Foundries wie TSMC und UMC aber nur wenig. Auf die Preise für DRAM-Computerspeicher werde das Beben wohl nur geringe Auswirkungen haben, prognostizieren die Marktanalysten von „Trendforce“ aus Taipeh in einer ersten Einschätzung. Dagegen seien Lieferengpässe und Preissteigerungen für Computer-Bildschirme und Fernseher zu erwarten.

Sachsenkälte-Chef Tilo Neumann im Technikum Dresden-Übigau mit ökologisch verbesserter Spezialtechnik für Chipfabriken. Foto: Heiko Weckbrodt

„Sachsen-Kälte“ baut in Dresden für knapp 10 Millionen Euro aus

Chefs sind überzeugt: „Was TSMC hier investiert, kommt zehnfach zurück“ Dresden, 3. April 2024. Der Chipwerk-Ausrüster „Sachsen-Kälte“ baut in Dresden für rund 9,5 Millionen Euro eine neue Fabrik für Klima- und Kälte-Spezialanlagen im Dresden Norden. Das haben die Geschäftsführer Tilo Neumann und Jörg Hoheit angekündigt. Der Neubau in der Nähe des Flughafens Dresden-Klotzsche sowie der Chipwerke von Bosch, Globalfoundries und TSMC soll Mitte 2024 fertig sein und mehr Platz für Aufträge aus der Halbleiterindustrie schaffen.

. In der neu entwickelten Technologie wird die Struktur der Bipolarplatte durch ein Walzenpaar geprägt. Foto: Fraunhofer IWU

Sächsische Walze soll Wasserstoff-Antriebe billiger machen

Fraunhofer-Umforminstitut IWU und Profiroll wollen mit neuer Maschine Kosten für Bipolarplatten halbieren Chemnitz, 2. April 2024. Damit Wasserstoff-Antriebe für Laster, Flugzeuge und Schiffe billiger werden, haben sächsische Ingenieure aus Chemnitz und Bad Düben eine neue Walz-Prägemaschine entwickelt, mit der sich eine wichtige Kernkomponente für Brennstoffzellen und Elektrolyseure schneller und preiswerter als bisher herstellen lässt: Die „BPP-Flexroll“ soll Bipolarplatten (BPP) künftig ähnlich wie beim Zeitungsdruck im Rollenverfahren produzieren, statt sie einzeln zu prägen. Dies soll die Herstellungskosten für die Bipolarplatten halbieren. Das hat das „Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik“ (IWU) Chemnitz mitgeteilt, das die neuartige Anlage gemeinsam mit der Firma „Profiroll Technologies“ aus dem sächsischen Bad Düben entwickelt hat.

Blick aus der Chefetage auf die Baustelle der Chipfabrik 4 von Infineon Dresden im März 2024. Foto: Heiko Weckbrodt

Neue Infineon-Chipfabrik in Sachsen soll als 1. Fab in Europa ohne Erdgas auskommen

Im Dresdner Norden entsteht teuerster Reinraum, den der deutsche Halbleiter-Konzern je gebaut hat Dresden, 2. April 2024. Die fünf Milliarden Euro teure Fabrik 4 von Infineon in Dresden wird im regulären Betrieb ohne Erdgas auskommt. „Wird die erste Fab in Europa, die das schafft“, avisiert der technologische Geschäftsführer von Infineon Dresden, Thomas Richter. Dies ist Teil des Ziels, die neue, vierte Fabrik des Unternehmens in Sachsen vergleichsweise umweltfreundlich („grün“) zu bauen und zu betreiben.

Wirtschaftsminister Martin Dulig testet in Dresden eine AR-Digitalbrille „HoloLens“ von Microsoft. Mit solchen und ähnlichen Systemen will die T-Systems MMS einen großen Flugzeughersteller ausstatten, damit dessen Dispatcher zum Beispiel Notfall-Übungen, den Einsatz von Technikern und von Robotern per „Erweiterter Realität“ (Augmented Reality = AR) koordinieren können. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsen fördert Spielgedanken in der Industrie

Wirtschaftsförderer sehen großes Potenzial im Trend zur „Gamification“ Dresden/Leipzig, 1. April 2024. Damit Lernen leichter wird, gerade auch mit Blick auf neue Technologien in der Industrie, im Bildungssektor und im Gesundheitswesen, will Sachsen den Trend zur Spielifikation („Gamification“) in der Wirtschaft im Freistaat unterstützen. Das haben der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) und der Chef der „Wirtschaftsförderung Sachsen“ (WFS), Thomas Horn, angekündigt. Deshalb wollen sie die rund 200 sächsischen Akteure in diesem Sektor vernetzen und zu Spielemessen im In- und Ausland schicken.

Visualisierung: Dall-E

3D-Chipintegration als Trendtechnologie für Europas Halbleiter-Renaissance

„Semi“-Verband lädt im Juni zum Technologie-Gipfel nach Dresden ein Dresden, 30. Mai 2024. Die Aufholjagd der europäischen Mikroelektronik misst sich nicht allein in Chipwerken und Waferstarts pro Monat, sondern auch in Technologien. Dazu gehören auch „Chiplet“ und allerlei 3D-Montagetechniken, die ganz neue Integrationsgrade und „Alleskönner“-Chips möglich machen. Bisher haben da vor allem Taiwan, Südkorea und die USA – zumindest in der Massenproduktion – die Nase vorn. Doch in puncto Forschung und Spezialanwendungen punkten auch die Europäer in der 3D-Chipintegration zusehens. Um die Akteure in diesem Branchensegment enger zu vernetzen, richtet der Branchenverband „Semi“ in diesem Sommer erneut einen „Semi 3D & Systems Summit“ in Dresden aus – in einer Mikroelektronik-Hochburg also, die durch die TSMC-Ansiedlung demnächst quasi als „Nebeneffekt“ auch einen globalen Technologieführer für 3D-Integration an Bord hat.

Das "Lawave" von Fraunhofer Dresden analysiert Beschichtungen, indem es per Laser Schallwellen über Oberflächen sendet. Foto: Jürgen Jeibmann für das Fraunhofer IWS

Der Klang der idealen Feinstaub-Schutzschicht

Fraunhofer Dresden transferiert mit „Lawave“ die lasergestützte Schall-Analyse von Oberflächen in die Industriepraxis Dresden, 29. März 2024. Laser können kleine Schallwellen auf Chip-Scheiben und Autobauteilen auslösen. Diese Oberflächen-Schallwellen lassen sich dann auslesen, um die Oberflächengüte und Beschichtungsqualität der untersuchten Bauteile ohne Beschädigung zu analysieren. In der Forschung und in einigen Industrie-Laboren ist diese Laser-induzierte Oberflächenwellen-Spektroskopie eine erprobte Messtechnologie. Nun steht der Schritt in die breite industrielle Praxis an. Mit dem „Lawave“ stellt das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) aus Dresden im April auf der internationalen Qualitätssicherungs-Fachmesse „Control“ ein neues, bedienungsfreundliches Gerät vor, das diesen Durchbruch in der Praxis möglich macht.

Schweizer Solardachziegel mit Zellen aus Ostdeutschland. Foto: Meyer Burger

Prognose: Entlassene Solar-Werker in Freiberg bekommen rasch neue Jobs

Mikroelektronik-Branche signalisiert bereits Interesse an Meyer-Burger-Personal Freiberg, 28. März 2024. Industriepolitisch mag das Aus für die Freiberger Solarfabrik von Meyer Burger für die Region und Sachsen ein Verlust sein – soziale Probleme sehen der Freiberger Oberbürgermeister Sven Krüger (parteilos) und Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) daraus kaum erwachsen. Grund: Sie rechnen damit, dass die 400 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen rasch wieder Jobs in Sachsens Mikroelektronik oder anderen Betrieben mit Fachkräfte-Bedarf bekommen. „Ich gehe davon aus, dass alle wieder neue Arbeit bekommen“, erklärte Sven Krüger.

Die Ökonomen haben ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft weiter herunterkorrigiert. Grafik: Heiko Weckbrodt

Sachsens Wirtschaft geschrumpft

0,6 Prozent weniger BIP im Jahr 2023 Kamenz, 28. März 2024. Die sächsische Wirtschaftsleistung ist im Jahr 2023 um 0,6 Prozent geschrumpft. Das hat das Statistische Landesamt im Kamenz mitgeteilt. Verantwortlich dafür dürften die inflationsgedämpfte Binnennachfrage, der Nachfrageeinbruch für Elektroautos, die immer hohen Energiepreise, Fachkräftemangel und die generell schlechte Wirtschaftslage in Deutschland sein.

Blick in das 300-mm-Fabrikmodul von Infineon Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Minister: Chips aus Sachsen machen EU krisenfester

Seit DDR-Zeiten gewachsenes Ökosystem und langfristige Fachkräfte-Ausbildung generieren selbstverstärkende Wachstumsimpulse Dresden/Freiberg/Moritzburg, 28. März 2024. Fähige Ingenieure und andere hochqualifizierte Fachkräfte waren und sind einer der Schlüsselfaktoren für das starke Mikroelektronik-Ökosystem, das sich seit DDR-Zeiten im Dreieck Dresden-Freiberg-Chemnitz gebildet hat. Und dieses Netz aus technologie-orientierten Forschungseinrichtungen, Halbleiterwerken, Zulieferern und Gerätebauern ist wiederum mitverantwortlich dafür, dass das heutige „Silicon Saxony“ immer neue Chipfabrik-Ansiedlungen wie jüngst wie die von TSMC anzieht oder Ausbau-Entscheidungen wie die von Infineon auslöst. Wichtig ist es nun dafür zu sorgen, dass der Zufluss fähiger Menschen in die sächsische Halbleiter-Industrie nicht versiegt. Das hat sich während einer Mikroelektronik-Tour des sächsischen Wirtschaftsministers Martin Dulig (SPD) deutlich gezeigt.

Das Stimmungsbarometer in der ostdeutschen Wirtschaft zeigt auf Abschwung. Grafik: Dall-E / hw

Deutschland tritt weiter auf der Stelle

Wirtschaftsweise senken Wachstumsprognose auf 0,1 % München/Halle/Kiel/Berlin, 27. März 2024. Die Wirtschaftsweisen haben ihre diesjährige Konjunkturprognose für Deutschland deutlich nach unten korrigiert. Demnach tritt die deutsche Wirtschaft auch in diesem Jahr erneut auf der Stelle. Statt eines Wachstums um 1,3 Prozent, wie noch im Herbst 2023 prognostiziert, rechnen die fünf führenden Wirtschaftsinstitute nun nur noch mit einem Miniplus von 0,1 Prozent. Das geht aus ihrem heute vorgelegten Frühjahrsgutachten hervor. Für 2025 rechnen die Wirtschaftsweisen mit 1,4 Prozent Wachstum.