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Sachsenenergie kauft Sunstrom Dresden

Sachsenenergie-Chef Frank Brinkmann (links) und Sunstrom-Chef Reiner Matthees halten zusammen ein Solarmodul. Foto: Oliver Killig für Sachsenenergie

Sachsenenergie-Chef Frank Brinkmann (links) und Sunstrom-Chef Reiner Matthees halten zusammen ein Solarmodul. Foto: Oliver Killig für Sachsenenergie

Dresdner Solarfirma gehört nun größtenteils dem regionalen Energieversorger

Dresden, 22. März 2024. Der Umbruch in der kriselnden mitteldeutschen Solarbranche geht weiter: „Sachsenenergie kauft den Dresdner Solaranlagen-Ausrüster „Sunstrom“. Das hat der regionale Energieversorger heute in Dresden mitgeteilt. Sachsenenergie sieht die Übernahme als Chance für seine Energiewende-Strategie. Über den Kaufpreis machten die beiden Unternehmen keine Angaben.

Mehr Tempo beim Umstieg auf Ökostrom erhofft

Die Übernahme sei „ein strategischer Schritt, um den Ausbau von Solarstromanlagen zügig und langfristig voranzubringen“, hieß es von Sachsenenergie. „Mit Sunstrom haben wir Experten für Planung, Errichtung und Sanierung von Photovoltaik-Anlagen an unserer Seite, die wie wir in Sachsen verankert sind und langjährige Erfahrung mitbringen“, erklärte Sachsenenergie-Chef Frank Brinkmann – und verwies auf viele frühere Aufträge, die Sachsenenergie an Sunstrom vergeben hatte. „Die gemeinsamen Projekte haben gezeigt, dass wir gut zusammenpassen und voneinander profitieren“, ergänzte Martin Schramm, der bei Sachsenenergie die „Naturkraft“-Sparte leitet und nun Geschäftsführer bei Sunstrom wird.

Prestigeträchtige Großprojekte: Sunstrom installierte zum Beispiel das Solardach für die BMW-Welt in München. Abb.: Sunstrom

Das Archivbild zeigt eines der früheren prestigeträchtigen Großprojekte: Sunstrom installierte zum Beispiel das Solardach für die BMW-Welt in München. Abb.: Sunstrom

Wechselvolle Geschichte mit Pleite und wechselnden Besitzern

Sunstrom entstand im Jahr 2000 in Dresden. Das Unternehmen profilierte sich als Auftragnehmer für komplette Solaranlagen. Während der ersten großen Krise der deutschen Solarbranche übernahm Solarwatt Dresden im Jahr 2012 die Sunstrom. Kurz darauf schrammt Solarwatt nur knapp am Aus vorbei. Noch im selben Jahr ging die Sunstrom-Tochter pleite, ein paar Monate später versuchen sich die Geschäftsführer Reiner Matthees und Stephan Riedel an einem Neustart als „MR Sunstrom“. 2018 übernahm die Düsseldorfer „Naturstrom AG“ das Dresdner Unternehmen, das 2021 sich wieder in „Sunstrom“ zurückbenannte.

Dresden realisierten reputationsträchtige Projekte für BMW und Bundeskanzler

Insgesamt hat Sunstrom laut eigenen Angaben seit der Gründung 5163 Anlagen auf Dächern und in Solarparks installiert. „Dazu gehören die Anlagen der Deutschen Werkstätten Hellerau und des Internationalen Congress-Centers in Dresden, der BMW-Welt in München und des Bundeskanzleramtes in Berlin“, heißt es von Sunstrom. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 48 Menschen.

Rückzug auf den regionalen Markt

„Aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage haben wir uns in den letzten drei Jahren stark auf regionale Projekte fokussiert“, erklärte der bisherige Sunstrom-Geschäftsführer und Gründer Reiner Matthees. Deshalb freut es uns sehr, mit der SachsenEnergie nun einen regionalen Gesellschafter zu haben, mit dem wir die Energiewende vor allem in unserer Heimat weiter vorantreiben werden.“ Sachsenenergie übernimmt nun 97 Prozent der Sunstrom-Anteile. Die restlichen drei Prozent behält das Management-Team um den Unternehmensgründer Matthees.

Sachsenenergie will 100 Millionen pro Jahr in Energiewende stecken

Der regionale Energieversorger will in den nächsten Jahren jeweils rund 100 Millionen Euro pro Jahr in den Ausbau seiner erneuerbaren Energiequellen investieren. So will Sachsenenergie bis 2040 auf vier bis fünf Terawattstunden umweltfreundliche Energieerzeugung kommen. Derzeit betreibt das Unternehmen landesweit 26 Windenergieanlagen in sechs Windparks mit rund 67 Megawatt Gesamtleistung und 51 Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt bis zu 17,4 Megawatt Leistung.

Autor: hw

Quellen: Sachsenenergie, Sunstrom

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt