Monate: Januar 2022

Die Visualisierung zeigt den geplanten Altech-Fabrikkomplex für Elektroden-Materialien. Grafik: Altech

Altech baut Elektrodenmaterial-Fabrik in Schwarze Pumpe

Australier wollen halbe Milliarde im Industriepark investieren Schwarze Pumpe, 31. Januar 2022. Das australische Chemieunternehmen „Altech“ will im sächsischen Teil des Industrieparks „Schwarze Pumpe“ ein Elektrodenwerk für Hochleistungs-Akkus bauen. Das haben Altech und das Lausitzer Gründerzentrum „Dock3“ mitgeteilt. Das Unternehmen wolle perspektivisch bis zu eine halbe Milliarde Euro in „Schwarze Pumpe“ investieren und rund 150 Arbeitsplätze schaffen. Die hier erzeugten Beschichtungsmaterialien sollen die Energiedichte von Lithium-Ionen-Akkus um 30 Prozent erhöhen und die Reichweite von Elektroautos deutlich erhöhen.

Privat-Rakete des deutschen Unternehmens Otrag im Jahr 1977. Foto: Sammlung Przybilski

Ingenieur plant Raketenmuseum in Dresden

Träger-Stiftung soll im April entstehen Dresden, 31. Januar 2022. Der Ingenieur Dr. Olaf Przybilski will eine „Stiftung Raketentechnik“ gründen, die neben dem Flughafen Dresden ein „Raketentechnisches Museum“ einrichten und betreiben soll. Das hat der 62-Jährige in einem Rundschreiben seiner „Raketen-Post“ mitgeteilt. Die Dauerausstellung soll rund 750 Quadratmeter auf drei Etagen in einem Nebengebäude der einstigen DDR-Luftfahrindustrie umfassen.

Florian Schmieder vom Fraunhofer-Institut IWS in Dresden überprüft den Prototyp einer Labor-Kartusche für die Blutseparation. Mit seinem Team arbeitet er daran, solche Prototypen schneller in die Großserie zu überführen. Foto: ronaldbonss.com für das IWS

Chip-Labore bald doppelt so schnell in Großserie

Neue Designregeln vom Fraunhofer IWS Dresden sollen Umstieg von Handarbeit im Labor zum massenhaften Spritzguss beschleunigen Dresden, 30. Januar 2022. Künftig sollen Mikrolabore nach Art der Corona-Schnelltests doppelt so schnell in die Massenproduktion überführbar sein wie bisher. Helfen sollen dabei neue Designregeln, die das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden nun gemeinsam mit Partnern aus der ostdeutschen Wirtschaft entwickelt hat. Mit diesem neuen Regelwerk ist es möglich, einmal mit Prototypen-Technologien wie etwa per 3D-Druck im Labor entwickelte Mini-Diagnosesysteme rasch auf die Massenproduktion in Spritzgießmaschinen und ähnlichen Industrieanlagen umzustellen. Das geht aus einer IWS-Mitteilung hervor.

Im ostdeutschen Maschinenbau brummen die Geschäfte derzeit. Hier im Foto sind gerade zwei Mitarbeiter von Niles-Simmons Chemnitz mit der Qualitätskontrolle einer großen Kurbelwelle beschäftigt. Foto: Wolfgang Schmidt, VDMA Ost

Lage im ostdeutschen Maschinenbau hellt sich auf

Auftragsbücher füllen sich, doch Lieferengpässe und Fachkräftemangel bereiten weiter Probleme Leipzig, 29. Januar 2022. Die ostdeutsche Maschinenbau-Industrie erholt sich weiter von den Corona-Schocks. Fachkräftemangel und Zulieferengpässe sorgen allerdings weiter für Probleme. Das geht aus der jüngsten Konjunkturumfrage des „Verbandes der Maschinen- und Anlagenbauer Ost“ (VDMA Ost) aus Leipzig hervor. „Die Richtung zeigt schon seit einigen Quartalen nach oben“, informierte VDMA-Ost-Geschäftsführer Oliver Köhn. „Immer mehr Maschinenbau-Betriebe blicken auf gut gefüllte Auftragsbücher und wollen in den kommenden Monaten neue Mitarbeitende einstellen.“

Die Grafik zeigt den Aufbau der Sinter-Anlage für das neue Induktions-Bonden. Abb.: Fraunhofer Enas

Elektrische Wirbel fügen Leistungselektronik zusammen

Induktionstechnik aus Sachsen verkuppelt Chips im Eiltempo Chemnitz/Tokio, 28. Januar 2022. Die Nachfrage nach Leistungselektronik nimmt weltweit zu: Schaltkreise und Bauelemente, die auch starke Ströme und hohe Spannungen vertragen, werden für Elektroautos genauso benötigt wie für Solar- und Windenergieanlagen oder auch für schnellladende Smartphone-Netzteile. Teams von Fraunhofer und der TU Chemnitz (TUC) haben nun gemeinsam mit dem japanischen Elektronikunternehmen Shinko eine neue Methode entwickelt, um Leistungselektronik-Chips weit schneller als bisher zu komplexen Baugruppen zu „verdrahten“. Das geht aus einer Mitteilung des federführenden Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme (Enas) in Chemnitz hervor.

Oliver Ahlberg und Taavi-Madiberk von Skeleton zeigen ihre Ultrakondensatoren. Foto: Skeleton

Neue Kapitalspritze für Skeleton

Esten wollen in ihrer Fabrik in Sachsen mehr Stromspeicher bauen Tallin/Großröhrsdorf, 28. Januar 2022. Europäische Risikokapitalisten investieren weitere 37,6 Millionen Euro in „Skeleton Technologies“. Das hat das estnisch-sächsische Energiespeicher-Unternehmen in Tallinn mitgeteilt. Die Skeleton-Chefs wollen mit dem Geld die Produktion von Superkondensatoren (Supercaps) in ihrer Fabrik in Großröhrsdorf bei Dresden ausbauen und die Weiterentwicklung von graphen-basierten Supercaps vorantreiben.

Der Kobot im IoT-Labor lässt sich per Tablet anlernen und steuern. Foto: Smart Systems Hub

Smart Systems Hub baut Dresdner Labor für Internet der Dinge aus

Mit Roboter, 5G-Campusnetz und anderen Hightech-Infrastrukturen entsteht ein Experimentierfeld für die wachsende IoT-Wirtschaft in Sachsen Dresden, 27. Januar 2022. Mit Blick auf das wachsende Interesse der Wirtschaft an praktischen Erfahrungen und innovativen Lösungen rund um das „Internet der Dinge“ („Internet of Things“, kurz: IoT) baut der „Smart Systems Hub“ sein „IoT-Lab“ in der Dresdner Neustadt aus. Da geht aus einer Hub-Mitteilung hervor. Ab sofort können Unternehmen und Institute dort beispielsweise auch Roboter durch Rechnerwolken („Clouds“) mithilfe des Mobilfunks der 5. Generation (5G) fernsteuern.

Die Visualisierung zeigt, wie sich im kommenden Jahr das Schiaparelli-Modul beim Anflug auf dem Mars von dem Spurengas-Orbiter trennen wird. Visualisierung: ESA/ATG medialab

Mars-Astronauten sollen sich Ersatzhaut selbst drucken

Erste Experimente mit Bio-3D-Drucker auf Raumstation ISS, TU Dresden beteiligt Dresden, 26. Januar 2022. Wenn Elon Musk oder andere Fernsüchtige irgendwann zum Mars aufbrechen, werden sie ihr Raumschiff nicht mitten auf dem Wege umdrehen können, wenn sie sich verletzen. Helfen könnten dann Bio-3D-Drucker an Bord: Die Raumfahrer sollen damit Ersatzhaut, Knochenprothesen und allerlei organische Gewebe selbst herstellen. Das mag wie Science Fiction klingen, ist aber gar nicht mehr so weit weg vom praktischen Einsatz: Neben anderen Teams weltweit arbeiten derzeit auch Mediziner und Ingenieure der Technische Universität Dresden (TUD) und des Bremer Weltraumtechnologie-Konzern „OHB“ im Auftrag der europäischen Weltraumagentur Esa an solchen „additiven Fertigungsverfahren“ für Weltraum-Fernreisen.

„Energie tanken am Brühl-Ufer“ ist dieser Entwurf von Raja Brettschneider und Ludwig Weimert von der TU Dresden betitelt.

Nachwuchs-Architekten der TU Dresden feilen mit an der Kulturhauptstadt Chemnitz

Seminar von Professorin Mensing-de Jong entwickelt Konzepte für lebenswerte Stadt am Fluss Chemnitz/Dresden, 26. Januar 2022. Um Chemnitz auf dem Weg zur europäischen Kulturhauptstadt 2025 zu begleiten, haben 16 Architektur-Studierende der Technischen Universität Dresden (TUD) unter Leitung von Professorin Angela Mensing-de Jong eigene Entwicklungsideen für ausgewählte Quartiere in ihrer sächsischen Nachbarstadt entworfen. Einerseits haben die angehenden Architekten und Architektinnen überlegt, wie sich einzelne urbane Quartiere aufwerten lassen. Anderseits haben sie aber auch Ideen entwickelt, was den Stadtraum im Ganzen lebenswerter machen könnte. Dazu gehören beispielsweise Konzepte für ein besseres Radwegesystem. Im Mittelpunkt stehen zudem langfristige Bemühungen, Chemnitz wieder als eine Stadt am Fluss erlebbar zu machen, da das gleichnamige Gewässer heute in der Kommune kaum wahrgenommen wird.

Ein Wandelbots-Mitarbeiter macht dem Leichtbau-Roboter im Hintergrund mit einem "Tracepen"-Sensorstift eine neue Aufgabe an einer Scheibe vor. Foto: Wandelbots

Wandelbots Dresden bekommt 84 Millionen Dollar Risikokapital

Robotikfirma aus Sachsen will nun noch mehr Robotertypen anlernen und neue Märkte aufrollen Dresden, 25. Januar 2021. Wandelbots Dresden bekommt 84 Millionen Dollar (74,5 Millionen Euro) von Risikokapitalgebern, um die wachsende Nachfrage nach einfacher Roboterbedienung aus Sachsen befriedigen und die eigenen Anlernsysteme für Roboter weiterentwickeln zu können. Das hat das Unternehmen nun mitgeteilt.

Das eRockit auf der Autobahn. Foto: Sven Wedemeyer für eRockit

Tempo 90: Brandenburger entwickeln „schnellstes Fahrrad der Welt“

Neuer Anlauf: eRockit hat Pedalen, ist aber eher ein Elektro-Motorrad als ein E-Bike Henningsdorf, 25. Januar 2022. Wenn Sie demnächst auf der Autobahn ein Radler mit Tempo 90 überholt, wundern Sie sich nicht: Das könnte womöglich eines der „eRockits“ sein, an denen derzeit das gleichnamige Unternehmen aus Henningsdorf arbeitet. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Fahrrad und Elektromotorrad: Ein E-Motor verstärkt dort die Pedalbewegung des Fahrers um ein Vielfaches. Finanzieren wollen die Gründer die weitere Entwicklung und Produktion dieses Gefährts unter anderem durch eine Aktienausgabe.

Modell einer Designer-Rekombinase. Visualisierung: Prof. Dr. Frank Buchholz, TU Dresden, Medizinische Fakultät

Gentherapie gegen Bluterkrankheit in Sicht?

Dresdner Team will Reparatur-Enzym für verdrehtes Erbgut nun an Tieren testen Dresden, 24. Januar 2022. Ein Forschungsteam um Prof. Frank Buchholz von der Uni Dresden arbeitet an einer Gentherapie, die künftig womöglich einige Bluter heilen könnte. Das geht aus einer Mitteilung der Medizinischen Fakultät „Carl Gustav Carus“ an der TU Dresden hervor.