Alle Artikel mit dem Schlagwort: Cobotics

Koboter - also kollaborative Roboter, die mit Menschen ohne Zaun zusammenarbeiten - sind zwar immer noch Nischenprodukte, doch dieser Teilmarkt wächst derzeit besonders dynamisch- Hier das Cobot-Modell "Yumi" von ABB. Foto: ABB / IFR

Deutschland hat am stärksten automatisierte Wirtschaft in Europa

Nirgends in der EU sind so viele Roboter im Einsatz wie in der Bundesrepublik Frankfurt am Main, 24. September 2020. Nirgends sonst in Europa sind so viele Roboter im Einsatz wie in der Bundesrepublik: „Deutschland ist in der Europäischen Union mit rund 221.500 Industrie-Robotern die am stärksten automatisierte Volkswirtschaft“, hat die Internationale Robotik-Förderation (IFR) in Frankfurt am Main mitgeteilt. Der Bestand sei im Jahr 2019 noch mal um drei Prozent gewachsen.

Doktorand Hongxi Zhu und Professorin Ulrike Thomas probieren gemeinsam den Laufroboter aus, in dem das nachgiebige Robotergelenk integriert werden kann, Foto Jacob Müller für die TU Chemnitz

Roboter lernen sanften Händedruck und Kniebeuge

Chemnitzer Forscher patentieren nachgiebiges Roboter-Gelenk Chemnitz, 27. August 2020. Kollaborative Roboter, die sogenannten Kobots, werden in naher Zukunft in der Industrie wie auch in den privaten Haushalten eine wachsende Rolle spielen – davon sind zumindest Marktanalysten überzeugt. Professorin Ulrike Thomas und Doktorand Hongxi Zhu von der TU Chemnitz haben dafür nun ein nachgiebiges Roboter-Gelenk patentiert. Das soll vermeiden, dass die künstlichen Assistenten aus Stahl, Plaste und Silizium die Menschen verletzten, mit denen sie zu tun haben. Das geht aus einer Mitteilung der TU Chemnitz hervor.

Simulations-Experten bereiten in virtuellen Fabriken den Einsatz von Robotern vor. Foto: ISG

Roboterfirma „Coboworx“ wechselt nach Dresden

Mit „digitalen Zwillingen“ wollen die Trierer mit Fraunhofer in Sachsen den Masseneinsatz kooperativer Roboter vorbereiten. Dresden, 4. August 2020. Die sächsische Landeshauptstadt profiliert sich derzeit als neuer aufstrebender Robotik-Standort. Und dieser Ruf hat nun auch zu einer Ansiedlung geführt: Die Roboter-Softwarefirma „Coboworx“ aus Trier ist deshalb ins Herz der Technologieregion „Silicon Saxony“ umgezogen. „Das technologische Umfeld und die wissenschaftliche Infrastruktur hier passen zu uns“, erklärte Coboworx-Mitgründer Olaf Gehrels. „Die Schnelligkeit und Interdisziplinarität in Dresden haben uns überzeugt.“

„Dresden ist ein Mekka der Automatisierung geworden“

Der Roboter-Kurs von Infineon Dresden war und ist umstritten – gilt aber längst als Blaupause für Europas Halbleiterindustrie. Dresden. In den Dresdner Chipfabriken von Infineon sind sie allgegenwärtig: Roboter. Manche haben knuddelige Robbenbaby-Augen, andere nur Arme. Einige stehen stoisch da und verrichten stundenlang die selben Stahlhandgriffe. Wieder andere rollen durch die Reinraumgänge und weichen artig menschlichen Kollegen aus, denen sie begegnen. „Es war ganz gut, dass wir bei denen die Köpfe dran gelassen haben“, meint Infineon-Automatisierungsexperte Harald Heinrich. „Dadurch haben die Mitarbeiter die Roboter viel besser akzeptiert.“

Wie verändert sich unser Alltag, wenn Roboter jeglicher Art überall präsent sind? Ein neuer Sonderforschungsbereich "Hybride Gesellschaften" an der TU Chemnitz geht dieser Frage nach. Monatge: Jacob Müller

Chemnitzer erforschen hybride Mensch-Roboter-Gesellschaften

Zehn Millionen Euro für Sonderforschung an der TU Chemnitz, 25. November 2019. Roboter verschiedener Intelligenzstufen werden in Zukunft viel öfter direkt mit Menschen zu tun haben als heute. Dazu zählen autonom fahrende Autos – alias Roboterautos – genauso wie mobile Industrierobotern in den hochautomatisierten und vernetzten Fabriken der „Industrie 4.0“. Wie aber wird dies unsere Gesellschaft und das Mit- oder Gegeneinander von Mensch und Maschine verändern? Diesen und ähnlichen Fragen gehen sächsische Wissenschaftler im neuen Sonderforschungsbereich „Hybride Gesellschaften – Menschen in Interaktion mit verkörperten Technologien“ an der TU Chemnitz nach. Die „Deutsche Forschungsgemeinschaft“ (DFG) hat dafür nun zehn Millionen Euro für die nächsten vier Jahre bewilligt, wie die Uni und die DFG heute mitgeteilt haben. Die sächsische Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) gratulierte den Chemnitzern dazu.

Die Barkhausen-Forscher der TU Dresden wollen, dass Roboter und autonom fahrende Autos per Radar einander nicht nur orten, sondern sich darüber auch unterhalten können. Grafik: Heiko Weckbrodt

Barkhausen-Institut Dresden zeigt „sprechendes Radar“ zum 5G-Gipfel

Roboter und Autos sollen per Ortungssignal auch miteinander kommunizieren Dresden, 29. September 2019. Ein „sprechendes Radar“ für kollaborative Roboter und vernetzte Autos will das neue sächsische Barkhausen-Institut auf dem Mobilfunk-Gipfel „IEEE 5G Summit“ vom 30. September bis 2. Oktober 2019 in Dresden präsentieren. Das hat das neue Institut der TU Dresden angekündigt.

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD, links) und Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU, rechts) erproben in der VW-Manufaktur Dresden die Wandelbots-Sensorjacken, um einen Kuka-Industrieroboter anzulernen. Foto: Oliver Killig, VW

Sechs Millionen Euro für Wandelbots Dresden

Junges Robotik-Unternehmen will nach China expandieren Dresden, 13. Dezember 2018. „Wandelbots“ aus Dresden bekommt sechs Millionen Euro frisches Kapital. Das hat das junge Robotik-Unternehmen heute mitgeteilt. Dahinter stehen Risikokapitalisten wie „Paua Ventures“ und der „EQT Ventures Fonds“, aber auch Bestandsinvestitionen. Mit dem Geld wollen die Dresdner ihr Industriegeschäft in Deutschland ausbauen und nach China expandieren.

Ein 5-Achs-Roboter bearbeitet im Steinmetzbetrieb Schubert einen Marmorblock. Foto: André Wirsig für die Handwerkskammer Dresden

„Um die Digitalisierung kommt das Handwerk nicht herum“

Die Dresdner Steinmetz-Unternehmung von Sven Schubert hat sich in der Denkmalpflege deutschlandweit einen guten Ruf erarbeitet – auch durch die Verbindung von Handwerk und Hightech Dresden, 1. Oktober 2018. Im Norden von Dresden, nicht weit von den großen Chipfabriken, türmen sich am Rande der Radeburger Straße schwere Brocken. Wer über den Hof und durch die Werkstätten von Sven Schubert schlendert, sieht steingewordene Träume: Hier der Sandstein-Adler, der davon träumt, sich in die Lüfte zu erheben. Da ein Kopf mit Dreispitz, der in die Sonne blinzelt und sich vorzustellen versucht, wie es wäre, einen Körper zu besitzen. Und dann dieser Krieger: halb antiker Spartiat, halb futuristisch gerüsteter Soldat der Jetztzeit. Zur Maschine geworden sei er, sagt Steinmetz Schubert über den behelmten Kopf. Bar menschlicher Individualität hat er die Gesichtszüge in den Stein gehauen. „Das ist aus der Zeit, als ich einzig und allein Künstler sein wollte“, erzählt Schubert und lässt die Lachfalten um die Augen spielen. „Zum Glück hatte meine damalige Lebengefährtin einen Job, von dem wir beide irgendwie leben konnten.“

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD, links) und Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU, rechts) erproben in der VW-Manufaktur Dresden die Wandelbots-Sensorjacken, um einen Kuka-Industrieroboter anzulernen. Foto: Oliver Killig, VW

Wandelbots-Sensorjacken trainieren VW-Roboter in Dresden

Dresden, 11. März 2018. Volkswagen und die Dresdner TU-Ausgründung „Wandelbots“ kooperieren beim Roboter-Training bei der E-Golf-Produktion in der gläsernen VW-Manufaktur Dresden. Das haben beide Unternehmen beim Technologiefestival „South by Southwest“ (SXSW) in Austin in Texas mitgeteilt. „Ziel ist es, mit der Einrichtung und dem Betrieb einer innovativen Erprobungsstation in der Gläsernen Manufaktur neue MRK-Anwendungen in der Fahrzeug-Endmontage zu testen und zur Serienreife zu bringen“, hieß es von VW.

Cobotics alias Mensch-Roboter-Kooperation (MRK) im VW-Labor: Der Prototyp ist zwar starr und nicht mobil, zeigt aber, wie die gefahrlose Zusammenarbeit von menschlichen Arbeitern und Robotern funktionieren könnte. Foto: VolkswagenCobotics alias Mensch-Roboter-Kooperation (MRK) im VW-Labor: Der Prototyp ist zwar starr und nicht mobil, zeigt aber, wie die gefahrlose Zusammenarbeit von menschlichen Arbeitern und Robotern funktionieren könnte. Foto: Volkswagen

VW testet Kooperation von Mensch und Roboter

Autokonzern setzt für Cobotics auf Laserscanner und Farbfelder Wolfsburg, 16. Februar 2018. Volkswagen testet derzeit die Mensch-Roboter-Kooperation (MRK), englisch auch „Cobotics“ genannt. Durch Laserscanner soll es möglich werden, dass Menschen und (teils auch mobile) Roboter in den hochautomatisierten Fabriken der „Industrie 4.0“ gefahrlos „Hand in Kralle“ zusammenarbeiten können – ganz ohne die Zäune und Lichtschranken, in die heutige Industrieroboter eingehaust werden. Deshalb heißt das Experiment bei VW auch „Automatisierung ohne Schutzzäune“.

Zwischen dem Gestern und dem Morgen: Schon zu DDR-Zeiten, als es noch das Fortschritt-Kombinat mit seinen Großfabriken für Mähdrescher, Traktoren und andere Landmaschinen gab, konzentrierte die TU Dresden ihre Agrartechnik-Experimente an der Südhöhe in Dresden. Im Vordergrund steht ein mit moderner Steuerungstechnik ausgerüsteter "New Holland"-Traktor, an dem die Ingenieure neue Bodenbearbeitungs- und Ernte-Anhänger ausprobiert. Foto: heiko Weckbrodt

Der Roboter erntet

IDTEchEx: Landwirtschaft ist still und leise zum Vorreiter für autonomes Fahren geworden Cambridge, 13. September 2017. Die Landwirtschaft könnte neben der Autoindustrie zum Vorreiter für automatisches und autonomes Fahren werden. Das hat das Marktforschungs-Unternehmen „IDTechEx“ aus Cambridge in der Studie „Agricultural Robots and Drones 2017-2027: Technologies, Markets, Players“ prognostiziert.

Das Industriemuseum schlägt auch den Bogen zu den hochautomatisierten Roboterfabriken der Gegenwart und Zukunft. Foto: Heiko Weckbrodt

China geht auch bei Robotern vornweg

Peking, 30. August 2017. Es war einigermaßen überraschend für das deutsche Publikum, als China im vergangenen Jahr das größte und sehr erfolgreiche deutsche Roboterunternehmen Kuka gekauft hat. Wer sich allerdings etwas genauer für die chinesische Wirtschaftspolitik interessiert, wird weniger überrascht sein. China hat ein ehrgeiziges Programm zur Entwicklung der Hochtechnologien, genannt „Made in China 2025“. Damit will China im Jahre 2025 an die Weltspitze bei der Mikroelektronik, Elektromobilität und eben auch Robotertechnik.