Chemnitzer Forscher patentieren nachgiebiges Roboter-Gelenk
Chemnitz, 27. August 2020. Kollaborative Roboter, die sogenannten Kobots, werden in naher Zukunft in der Industrie wie auch in den privaten Haushalten eine wachsende Rolle spielen – davon sind zumindest Marktanalysten überzeugt. Professorin Ulrike Thomas und Doktorand Hongxi Zhu von der TU Chemnitz haben dafür nun ein nachgiebiges Roboter-Gelenk patentiert. Das soll vermeiden, dass die künstlichen Assistenten aus Stahl, Plaste und Silizium die Menschen verletzten, mit denen sie zu tun haben. Das geht aus einer Mitteilung der TU Chemnitz hervor.
Federgelenk passt sich an: Hart für Nägel, weich für Menschen
„Mit dem Gelenk ist es uns gelungen, einen sehr großen Bereich abzudecken und gleichzeitig ein kompaktes Design für das Robotergelenk zu bieten“, schätzte Professorin Thomas ein, die an der Chemnitzer Uni den Lehrstuhl für „Robotik und Mensch-Technik-Interaktion“ leitet. Durch eine in ihrer Härte automatisch anpassbare Federkonstruktion können die damit ausgerüsteten Roboter sowohl einen Nagel in die Wand schlagen wie auch vorsichtig auf sich nähernde Menschen reagieren können. Dabei können die Federn Bewegungsenergie „vesrchlucken“ oder speichern, um sie dann in schnelle neue Bewegungen umzuwandeln.
Humanoide Roboter geplant
Letztlich wollen die Forscher menschenähnliche Roboter konstruieren, die beispielsweise springen können, Treppen steigen, Bälle werfen, aber auch hilfebedürftige Senioren pflegen oder mit Menschen Hand in Hand arbeiten können. Die Vision von Professorin Ulrike Thomas: eine eigene sächsische Roboterindustrie, die über die Herstellung klassischer Industrieroboter hinausgeht. Parallel dazu haben sie und ihr Team rollende Roboter entwickelt, die beispielsweise Lagerarbeitern zur Hand gehen oder in Supermärkten Kunden beim Einkauf helfen. Auch arbeiten sie an Software für den Kobot-Einsatz.
Autor: hw
Quellen: TUC, Oiger-Archiv
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