Nirgends in der EU sind so viele Roboter im Einsatz wie in der Bundesrepublik
Frankfurt am Main, 24. September 2020. Nirgends sonst in Europa sind so viele Roboter im Einsatz wie in der Bundesrepublik: „Deutschland ist in der Europäischen Union mit rund 221.500 Industrie-Robotern die am stärksten automatisierte Volkswirtschaft“, hat die Internationale Robotik-Förderation (IFR) in Frankfurt am Main mitgeteilt. Der Bestand sei im Jahr 2019 noch mal um drei Prozent gewachsen.
Italien, Frankreich und Großbritannien auf den Folgeplätzen
Damit seien in den deutschen Fabriken rund dreimal so viele Industrie-Roboter im Einsatz wie in Italien (74.400 Einheiten), rund fünf Mal so viele wie in Frankreich (42.000) und rund zehn Mal so viele wie in Großbritannien (21.700).
Überblickvideo der Roboter-Förderation:
Neuer Roboter-Rekord erreicht
Und europaweit forcieren die meisten Volkswirtschaften im EU-Raum ihren Automatisierungskurs weiter, um mit China und anderen Ländern mit niedrigeren Löhnen mithalten zu können. „Der Einsatz von Industrie-Robotern in Europa hat mit rund 580.000 Einheiten einen historischen Höchststand erreicht“, informierte IFR-Präsident Milton Guerry. „Der Bestand stieg um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr.“ Weltweit sind nun 2,7 Millionen Industrieroboter im Einsatz., rund 282.000 mehr als im Vorjahr – auch dies ist ein neuer Rekord.
Fabrik der Welt: China hat die meisten Roboter
Im weltweiten Vergleich die meisten Roboter haben China, Japan, Korea und die USA, gefolgt von Europa-Primus Deutschland auf Platz 5. Insofern ist Chinas Vormachtstellung als „Fabrik der Welt“ längst nicht mehr nur durch „Billiglöhne“ und „Dumping“ zu erklären, sondern auch durch Automatisierung und Professionalisierung im Reich der Mitte.
Durch die Corona-Effekte gibt es allerdings derzeit aus den meisten Ländern – abgesehen von China – etwas weniger Großaufträge für Roboter-Bauer und Automatisierungstechnik-Ausrüster. Förderationspräsident Guerry rechnet damit, dass bis 2022 oder 2023 das Vorkrisenniveau wieder erreicht ist.
Koboter im Kommen
Steigende Nachfrage gebe es aber für Koboter – also „kooperative Roboter“, die mit Menschen ohne Schutzzaun zusammenarbeiten können. Der Koboter-Absatz sei 2019 um elf Prozent gestiegen – „ganz entgegen dem Trend für die traditionellen Industrieroboter“, heiß von der IFR.
Sachsen will Robotik-Position ausbauen
Auch Sachsen versucht sich derzeit als wichtiger europäischer Robotik-Standort zu profilieren. Als Schwerpunkt sehen die Sachsen die Verbreitung von Robotertechnik jenseits der klassischen Anwender wie Auto-und Elektronikkonzernen, nämlich in kleinen und mittleren Betrieben. In Dresden haben sich mehrere Robotik-Firmen angesiedelt beziehungsweise gegründet, die sich beispielsweise darauf spezialisiert haben, Roboter rasch für neue Aufgaben anzulernen. In Chemnitz arbeiten Uni-Forscher unter anderem an Schreitrobotern und weichen Robotergelenken.
Autor: hw
Quelle: IFR
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Noch nie waren soviele Industrieroboter weltweit im Einsatz wie heute. Auch die deutsche Wirtschaft setzt den Kurs zur Hochautomatisierung fort.
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