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Chipwerker im Visier: Sachsenenergie baut Glasfasernetz im Dresdner Norden aus

Gigabit-Datenautobahn-Glasfaser. Visualisierung: Dall-E / hw

Visualisierung: Dall-E / hw

Ausbau beginnt im Herbst 2024 in Hellerau, Klotzsche, Rähnitz und Wilschdorf

Dresden, 15. Januar 2024. Mit Blick auf den erwarteten Zuzug weiterer Halbleiter-Fachkräfte im Dresdner Norden baut „Sachsenenergie“ sein Glasfasernetz ab dem Oktober 2024 so aus, dass es dort auch Privathaushalte mit gigabit-schnellem Internet versorgen kann. Das hat der kommunale Energieversorger heute angekündigt.

Energieversorger will in 1. Stufe bis zu 25.000 Haushalte und Firmen verglasfasern

Das Unternehmen will zunächst 4000 Adressen in den Stadtteilen Hellerau, Klotzsche, Rähnitz und Wilschdorf verglasfasern. In den kommenden Jahren sollen weitere Teile der Stadt folgen. Insgesamt möchte Sachsenenergie in der ersten Ausbauphase „bis zu 25.000 Dresdner Haushalte und Gewerbe“ mit Gigabit-Anschlüssen verkabeln und darüber dann auch selbst eine eigene Internetversorgung anbieten. Man werde sein Netz auch für die „potentielle Nutzung von Drittanbietern“ bereitstellen, versicherte der Energieversorger.

Netz-Nukleus waren dienstliche Datenkabel von DVB und Drewag

Dieses Glasfasernetz ist ursprünglich aus Datenleitungen der Verkehrsbetriebe und des Dresdner Energieversorgers Drewag hervorgegangen. Sachsenenergie hat dieses Netz seither ausgebaut und damit auch Gewerbegebiete, Schulen, Bibliotheken, Bürgerbüros und andere Einrichtungen der Stadt Dresden mit schnellem Internet versorgt. Inzwischen rücken aber eben immer mehr die Privatnutzer in den Fokus. Bereits gestartet war solch ein Anschlussprojekt bereits mit der „Wohnungsgenossenschaft Aufbau Dresden“ (WGA). In deren Gebiet will Sachsenenergie bis zum Mai 2026 über 800 Gebäude und Objekte ans Gigabit-Netz anschließen.

Jens Schaller leitet die fürs Glasfaser-Geschäft zuständige Sachsenenergie-Tochter "Sachsengigabit". Foto: Heiko Weckbrodt

Jens Schaller leitet die fürs Glasfaser-Geschäft zuständige Sachsenenergie-Tochter „Sachsengigabit“. Foto: Heiko Weckbrodt

Der Dresdner Norden ist als vorrangiges Ausbaugebiet naheliegend: Infineon, Bosch, Globalfoundries, Jenoptik und weitere Technologieunternehmen bauen dort derzeit ihre Chipwerke aus, TSMC errichtet eine komplett neue Mega-Fab. All dies dürfte für Zuzug von technikaffinen Facharbeiter, Ingenieuren und Forschern führen, die zweifellos gigabit-schnelles Internet zu schätzen wissen. „Gerade mit Blick auf den wachsenden Zuzug internationaler Fachkräfte und der zunehmenden Selbstverständlichkeit von mobilem Arbeiten ist eine flächendeckende digitale Infrastruktur wichtiger Standortvorteil für Dresden“, erklärt Jens Schaller, der Chef der Sachsenenergie-Tochter „Sachsengigabit“.

Ausbau ohne Subventionen

Zugleich will Sachsenenergie laut eigenem Bekunden nicht nur auf die dicken Stücke vom Kuchen schielen wie manch Konkurrent: „Wir bauen garantiert und flächendeckend in allen Straßen des definierten Ausbaugebiets aus“, betont Schaller. Das Unternehmen werde das Glasfasernetz auch verlängern, „wenn nur wenige Eigentümer sich für einen Glasfaseranschluss entscheiden – anders, als andere Wettbewerber das tun“. Außerdem verkündete Sachsenenergie, den Glasfaser-Ausbau in Dresden auch ohne Subventionen, also aus eigener Tasche zu finanzieren.

Fast zeitgleich hat übrigens heute die Deutsche Telekom einen Glasfaser-Ausbau in den Dresdner Stadtteilen Weißer Hirsch und Gorbitz angekündigt.

-> Mehr Infos für Hauseigentümer und Mieter zum Ausbauplan gibt es hier

Autor: hw

Quelle: Sachsenergie

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt