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Debatte über Chipfabrik-Ansiedlungen in Dresden

Blick in einer der 300-mm-Chipwerke von Foundry-Primus TSMC in Taiwan. Foto: TSMC

Blick in einer der 300-mm-Chipwerke von in Taiwan. Foto: TSMC

Halbleiter-Alumni laden zu öffentlicher Diskussion über TSMC & Co. ein

Dresden, 22. Dezember 2023. Lohnt sich die Ansiedlung von TSMC und anderen Chipkonzernen in Dresden auch konkret für die Stadt? Wohin wird sich die ganze Region dadurch entwickeln? Welche Herausforderungen muss die Kommune stemmen, damit die großen Hightech-Betriebe genug Wasser, Strom und Fachkräfte bekommen? Wie wirken sich die Halbleiterfabriken auf die Umweltbilanz der Stadt aus? Diese und weitere Fragen wollen ehemalige ostdeutsche Mikroelektroniker im neuen Jahr mit Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren. Unter dem Leitthema „Mikroelektronik in Dresden. Herausforderung an einen Spitzenstandort der Halbleiterindustrie in Europa“ lädt der Mikroelektronik-Alumni-Kreis am 16. Januar 2024 ab 18 Uhr in den Technischen Sammlungen Dresden zu einer öffentlichen Debatte ein.

Organisatoren: Keine Werbeveranstaltung für Mikroelektronik, sondern Pro & Contra

„Es sollen in jedem Fall Pro und Kontra diskutiert werden“, betont Mitveranstalter Thomas Haase vom Alumni-Kreis, der sich unter dem Dach des Branchenverbandes „Silicon Saxony“ organisiert hat. „Dabei sind wirklich ganz nüchtern und objektiv die Sachlage und die Fakten möglichst. umfassend zu diskutieren. Das soll weder eine Werbeveranstaltung für Mikroelektronik und erst recht nicht für TSMC werden. Die reale Stimmung der Stadtbevölkerung ist aufzunehmen. Und es geht ferner nicht nur um hohe Subventionierungen für einzelne Großkonzerne.“

Frank Bösenberg. Foto: Tommy Halfter für Silicon Saxony

Frank Bösenberg. Foto: Tommy Halfter für Silicon Saxony

Impulsreferate von Fraunhofer, Silicon Saxony und Wirtschaftsförderung

Als Gastredner haben die Alumni unter anderem „Silicon Saxony“-Geschäftsführer Frank Bösenberg, Institutsleiter Prof. Hubert Lakner vom Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS und den Dresdner Wirtschaftsförderungs-Amtsleiter Steffen Rietzschel eingeladen. Die drei Experten wollen jeweils eine Viertelstunde lang über Stand, Chancen und Risiken der sächsischen Halbleiter-Szene – auch für Laien verständlich – referieren. Danach ist eine einstündige Diskussion mit dem Publikum geplant.

Prof. Hubert Lakner. Foto: Heiko Weckbrodt

Prof. Hubert Lakner. Foto: Heiko Weckbrodt

Kritik rankt sich um teure Subventionen und Ressourcen-Sog neuer Großfabriken

Hintergrund der Debatte: Zwar stoßen die jüngsten Großansiedlungen von TSMC, Intel, Wolfspeed & Co. in Deutschland auf ein mehrheitlich positives Echo angesichts der Zugewinne an Jobs, Wertschöpfung und Hochtechnologie-Quellen, die damit ins Land kommen. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Bundesweit gibt es unter anderem Diskussionen darüber, wie sinnvoll und finanzierbar die Milliarden-Subventionen für ohnehin profitable Halbleiterkonzerne wirklich sind. Lokal und regional dreht sich die Kritik eher um den Ressourcenverbrauch und den Fachkräfte-Sog solcher Großfabriken und die Lasten, die sich daraus für die Kommune und den lokalen Mittelstand daraus ergeben könnten.

Kurzinfo:

  • Was?
    Öffentliche Diskussionsrunde „Mikroelektronik in Dresden. Herausforderung an einen Spitzenstandort der Halbleiterindustrie in Europa“
  • Wo?
    Technische Sammlungen Dresden, Ecke Schandauer und Junghansstraße, Goldbergsaal
  • Wann?
    16. Januar 2024, 18 Uhr
  • Eintritt?
    Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei.

Autor: hw

Quelle: Alumni-Kreis / Silicon Saxony

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt