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Schweizer TE will ostdeutsche „First Sensor“ kaufen

Blick in einen Reinraum der "First Sensor"-Gruppe. Foto: First Sensor

Blick in einen Reinraum der „First Sensor“-Gruppe. Foto: First Sensor

Elektronikkonzern bietet 292 Millionen Euro / Sensor-Unternehmen aus Berlin hat auch zwei Dresdner Standorte

Dresden/Schaffhausen/Berlin, 14. Juni 2019. Der Schweizer Elektronikkonzern „TE Connectivity“ will den Berliner Sensor-Hersteller „First Sensor“ übernehmen, der unter anderem in Dresden eine Reinraumfabrik und ein Entwicklungszentrum betreibt. Der bisherige Haupteigner „Deutsche Private Equity“ (DPE) aus München hat angekündigt, dafür den Schweizern seine 40-prozentigen Anteile an „First Sensor“ zu verkaufen. TE bietet rund 292 Millionen Euro für den Deal und will die Übernahme bis Mitte 2020 abschließen – wenn die Kartellbehörden zustimmen.

TE möchte durch Zukauf im Auto- und Industriesektor wachsen

TE will durch den Kauf sein Produktportefeuille abrunden. Die ostdeutschen Technologien sollen für mehr Kunden in der Industrie, in der Medizintechnik und im Transportwesen und anderen Wachstumsmärkten sorgen. „First Sensor“-Chef Dirk Rothweiler und der Aufsichtsrat begrüßten in einer ersten Reaktion die Fusionspläne.

Über TE

TE hat seinen Hauptsitz in Schaffhausen in der Schweiz und war ursprünglich eine Sparte des Mischkonzerns Tyco. Das Unternehmen ist auf Kommunikationstechnik spezialisiert, hat weltweit rund 83.000 Mitarbeiter und realisierte 2018 etwa 14 Milliarden Dollar Umsatz.

Über First Sensor

„First Sensor“ wurde 1991 von früheren Mitarbeitern des VEB Werk für Fernsehelektronik in Berlin-Oberschöneweide gegründet. Heute ist das Unternehmen auf Sensortechnik spezialisiert, unter anderem für die Industrie 4.0. „First Sensor“ hat insgesamt rund 900 Mitarbeiter.

First Sensor in Dresden mit ZMD-Wurzeln

Rund 200 davon sind in der „First Sensor Microelectronic Packaging GmbH“ (FS-MPD) tätig, die aus dem DDR-Mikroelektronikzentrum ZMD in Klotzsche hervorgegangen ist. Die MPG produziert beispielsweise optische Sensoren für Raumfahrt und Flughäfen. Weitere 110 Mitarbeiter entwickeln am zweiten Dresdner Standort, in der „First Sensor Mobility GmbH“ an der Königsbrücker Straße, beispielsweise Kamera- und Drucksensoren für Autos, Laster, Landmaschinen und andere Sonderfahrzeuge.

Autor: hw

Quellen: First Sensor, TE Connectivity, DPE, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt