Neue Ansätze für KI-Therapie bei verkrümmter Wirbelsäule
Dresden, 14. Juni 2019. Weil die Behandlung einer verkrümmten Wirbelsäule („Skoliose“) bei Kindern aufwendig, anstrengend und personalaufwendig ist, wollen Ingenieure aus Dresden, und Jena dafür nun einen süßen Therapie-Roboter konstruieren. Das Bundesforschungsministerium hat für dieses Verbundprojekt unter dem Titel „Kindgerecht Automatisieren, Therapie Intensivieren“ (Kati) 1,7 Millionen Euro Fördergeld zugesagt. Das hat die Technische Universität Dresden (TUD) mitgeteilt.
Zwar gebe es bereits Therapie-Maschinen für die Haltungskorrektur. „Solche marktüblichen Therapiegeräte zeigen jedoch aktuell deutlich Mängel und sind bisher für die Anwendung in Deutschland nicht zugelassen“, erklärten die TUD-Forscher.
Sensoren und Künstliche Intelligenz müssen sich an jedes Kind anpassen können
Durch „Künstliche Intelligenz“ (KI) und besondere Biosensoren soll die Kati-Roboterin selbstständig lernen, wie stark oder vorsichtig sie bei jedem kleinen Patienten das Rückgrat durchkneten darf. „Kinder sollen motivierendes Feedback zu ihren Fortschritten erhalten“, beschreiben die Forscher vom Dresdner Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) ihre Ideen. „Dabei steht die Sicherheit der kleinen Patienten im Mittelpunkt. Biosensoren überwachen ihre Vitalparameter und warnen vor Überlastung.“
Kinder designen mit
Wichtig sei es außerdem, dass die kleinen Patienten keine Angst vor der Behandlung durch Kati haben. Daher sollen Kinder beim Design des Roboters mitreden. Laut TUD-Angaben haben in Deutschland etwa 125.000 Heranwachsende ab dem zehnten Lebensjahr eine chronisch verkrümmte Wirbelsäule, also eine „Skoliose“. Weltweit ist etwa jede 100. Kinder davon in unterschiedlicher Schwere betroffen.
In 3 Jahren soll erste Roboterin einsatzbereit sein
„Wir haben den Anspruch, fehlende Technologien zu erforschen und in den nächsten drei Jahren in einen kindgerechten Skoliosetherapieroboter zu überführen, der in spätestens fünf Jahren auf den Markt neue Standards setzt“, kündigte Projektleiter Dr.-Ing. Grzegorz Śliwiński an. Neben dem Dresdner IBMT sind die Uni Jena sowie die Unternehmen „Evo-Sense“ aus Darmstadt und DIERS aus Schlangenbad an der Kati-Entwicklung beteiligt.
Autor: hw
Quelle: TU Dresden
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