Nach einem 30 Millionen Euro teuren Um- und Ausbau forscht die Dresdner Samsung-Tochter Novaled nun an der früheren Heersbäckerei an Oled-Zutaten
Dresden, 12. Juni 2019. Novaled hat am Mittwoch seine neue Forschungsfabrik für organische Leuchtdioden (Oled) im Dresdner Norden offiziell in Betrieb genommen. In den vergangenen Jahren hatte der Mutterkonzern Samsung rund 30 Millionen Euro an der Elisabeth-Boer-Straße investiert. Mit dem Geld ließen die Koreaner die Mühle der früheren Heeresbäckerei zu einem modernen Firmensitz umbauen und durch ein 110 Meter langes Reinraum-Technikum ergänzen. 135 Spezialisten sorgen dort dafür, dass die Spitzen-Smartphones von Samsung, Apple, LG und Co. Bilder und Videos in immer satteren Farben zeigen.
Novaled: Ist ein Quantensprung für uns
Für das Unternehmen sei das neue Quartier ein Quantensprung, schätzte Novaled-Chef Gerd Günther ein. „Modernste Reinräume, dreimal mehr Laborfläche als am alten Standort und neue Anlagen bieten beste Voraussetzungen, um Innovation aus Deutschland voranzutreiben“, betonte er. An der Mühle seien bessere Analytik-Labore für neue Oled-Rezepte und anspruchsvollere Reinraum-Anlagen als im früheren Domizil im Bioz-Technologiezentrum verfügbar. Dadurch steige die Kapazität um 40 Prozent. Und würden Kunden das Unternehmen nun stärker als professionellen Mitspieler wahrnehmen. „Wir wachsen stärker als der Markt“, berichtete Günther.
MP und OB freuen sich
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmar (CDU) und der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) begrüßten die Investition: Dies sei ein wichtiges Signal für den Technologiestandort Dresden. Zudem verbinden Sachsen und Südkorea bereits enge Bande, schätzte Hilbert ein, der mit seiner koreanischen Gattin zur Eröffnungsfeier kam. So kooperiert beispielsweise das Leichtbauinstitut der TU Dresden im Fahrzeugbau mit Korea. Auch im städtischen Nanoelektronikzentrum haben sich Koreaner angesiedelt. Zudem startet bald ein sächsisch-koreanisches Technologiezentrum in den „Universellen Werken“.
Novaled ist für Dresden besondere Erfolgsstory
Für Dresden und ganz Sachsen ist Novaled seit jeher eine ganz besondere Erfolgsgeschichte: Novaled entstand 2001 als Ausgründung der TU. Seither entwickeln die Dresdner besondere Dotierstoffe, die Oled-Bildschirmen mehr Brillanz verleihen und sie langlebiger machen. Inzwischen sind diese sächsischen Technologien zu einem De-facto-Standard geworden: Die Novaled-Zutaten stecken weltweit in den meisten Smartphones und Fernsehern, die organische Bildschirme verwenden – was in aller Regel heißt: in den Spitzenmodellen. „In der nächsten iPhone-Generation wird unsere Technologie überall drinstecken“, verriet Novaled-Chef Gerd Günter.
Steampunk-Elemente integriert
Die besondere Expertise der Sachsen sprach sich beizeiten herum: 2013 kaufte Samsung das Unternehmen Novaled für 260 Millionen Euro. Mitte 2017 begann der Umbau der alten Mühle. Dabei integrierten die Architekten einige Elemente der alten Dampfmaschinen-Bäckerei in den Komplex. Der umfasst nun insgesamt 10 200 Quadratmeter Reinräume, Labore und Büros. In den vergangenen Monaten zog Novaled schrittweise vom früheren Domizil im Bioz-Technologiezentrum am Tatzberg in das neue Hauptquartier gleich hinter dem Stadtarchiv und dem Bosch-Entwicklungszentrum um.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Novaled, LHD, Oiger-Archiv
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